Críticas:
Angesichts der anhaltenden IM-Hysterie (...) möchte man es schon sensationell nennen, dass eine solch sachliche, differenzierte und seriöse Veröffentlichung zum Thema hierzulande überhaupt noch möglich ist. (Neues Deutschland)
Jetzt liegt eine akribische Untersuchung über das Ministerium für Staatssicherheit vor, die kaum mehr Fragen offenlässt. Eine höchst differenzierte Analyse, die zugleich ein Nachschlagewerk ist. Wer jetzt noch meint, die Stasi verharmlosen zu können, handelt politisch fahrlässig. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Der Autor leistet Grundlagenarbeit im besten Sinne. Deren Aufwand und Mühen sind nur zu erahnen und werden all jenen Respekt abnötigen, die in Zukunft den hier aufbereiteten Datenpool nutzen. (Deutschland Archiv)
Reseña del editor:
Als das MfS seine Akten vernichtete, gingen nicht nur die Unterlagen zu bedeutenden IM in die Schredder, sondern auch statistische Übersichten, denn der Öffentlichkeit wäre das gigantische Netz nicht zu vermitteln gewesen. Über 100 000 geheime Informanten vermutete der DDR-Innenminister im April 1990. Inzwischen ist in einzelnen Archivbereichen und Diensteinheiten des früheren MfS systematisch nach weiteren Daten gesucht worden, so dass nun - trotz aller Lückenhaftigkeit - ein weitgehend klarer Gesamtüberblick gegeben werden kann. In einzelnen Bezirken ist sogar ein vollständiges Bild möglich, bis hin zu jeder Kreisdienststelle und jeder Abteilung. Danach waren in den Jahren um 1975 und 1985 bis zu 185 000 Zuträger registriert - mithin jeder 50. Berufstätige in der DDR. Erstmals liegt nun der Öffentlichkeit ein Datenhandbuch zu den IM vor, das manches Bild vom MfS korrigiert. Beispielsweise waren wesentlich weniger IM auf die evangelischen Kirchen oder die Opposition angesetzt als etwa auf den Bereich der Volkswirtschaft. Neuartig sind auch die Angaben zu den IM in der Bundesrepublik, wonach das MfS in seiner Gesamtgeschichte nicht mehr als 12 000 Bundesbürger als Mitarbeiter führte, zuletzt rund 3000. Den Daten ist eine Einleitung vorangestellt, in der wesentliche Erkenntnisse zu Gesamtzahl, regionaler Verteilung und zur Alters-, Berufs-, Geschlechterverteilung vorgestellt werden. (Mit CD)
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