Marktplatzangebote
13 Angebote ab € 3,57 €
  • Gebundenes Buch

2 Kundenbewertungen

New York City, 1955. High Heels klackern auf der 5th Avenue. Im Kleinen Schwarzen, mit Perlenkette und Beehive ist Maeve Brennan auf dem Weg in den New Yorker. Sie ist ein Star ihrer Zeit, gefeierte Autorin und New Yorks Mode-Ikone. Angeblich dient sie sogar als Vorbild für die weltberühmte Figur der Holly Golightly in Truman Capotes Breakfast at Tiffany's. Ihr Leben ist perfekt. Doch ihr Lebensmotto lautet nicht umsonst: »Bis zum Chaos ist es nur ein kleiner Schritt ...«
Irland und ihre revolutionären Eltern hat Maeve Brennan hinter sich gelassen, ebenso wie eine turbulente Affäre mit
…mehr

Produktbeschreibung
New York City, 1955. High Heels klackern auf der 5th Avenue. Im Kleinen Schwarzen, mit Perlenkette und Beehive ist Maeve Brennan auf dem Weg in den New Yorker. Sie ist ein Star ihrer Zeit, gefeierte Autorin und New Yorks Mode-Ikone. Angeblich dient sie sogar als Vorbild für die weltberühmte Figur der Holly Golightly in Truman Capotes Breakfast at Tiffany's. Ihr Leben ist perfekt. Doch ihr Lebensmotto lautet nicht umsonst: »Bis zum Chaos ist es nur ein kleiner Schritt ...«

Irland und ihre revolutionären Eltern hat Maeve Brennan hinter sich gelassen, ebenso wie eine turbulente Affäre mit Charles Addams, dem Kopf hinter der Addams Family. Die Stelle als Moderedakteurin bei Harper's Bazaar in New York scheint ihr auf den Leib geschneidert zu sein, doch die exzentrische und messerscharf schreibende junge Frau steigt noch höher auf: zur landesweit bekannten Autorin des legendären New Yorkers. Alkohol und der Cary Grant der Journalistenszene locken sie ebenso wie das Verlangen nach einem selbstbestimmten Leben. Michaela Karl, bekannt für ihre detailreichen und ungewöhnlichen Frauenbiographien, erzählt eindrucksvoll von einer schillernden Persönlichkeit auf dem schmalen Grad zwischen Glamour und Wahnsinn.
Autorenporträt
Karl, MichaelaMichaela Karl, geboren 1971, studierte in Berlin, München und Passau Politologie, Geschichte und Psychologie. 2001 promovierte sie an der FU Berlin mit einer Arbeit über Rudi Dutschke. Ihre Biographien über Dorothy Parker, Zelda und F. Scott Fitzgerald und ihr Buch über Bonnie und Clyde waren allesamt von der Presse hochgelobte Bestseller. Bei Hoffmann und Campe erschien zuletzt ihre Unity-Mitford-Biographie Ich blätterte gerade in der Vogue, da sprach mich der Führer an (2016). Michaela Karl ist Mitglied der Münchner Turmschreiber.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.08.2019

Ungreifbare Stilikone
Eine Biografie über die Autorin Maeve Brennan
München – Es gibt zwei Eigenschaften, die mit der irisch-amerikanischen Schriftstellerin Maeve Brennan nicht vereinbar sind: langweilig und offenherzig. Diese Kombination macht eine Biografie genauso einfach wie schwierig. Wie nähert man sich jemanden, der gerne für sich bleibt? Die Münchner Autorin Michaela Karl, die schon mehrere Biografien geschrieben hat, hat sich hierfür eine einfache Brücke gebaut. Sie nennt Brennan über 300 Seiten hinweg schlicht nur bei ihrem Vornamen. Maeve. So löst sie auf den ersten Blick die Distanz zu der Schriftstellerin und Stilikone auf. Brennan führte ein unstetes Leben, zog häufig um, hatte mehrere Affären. Dann wieder fokussierte sie sich oft völlig auf ihr Schreiben und gab als Kolumnistin des New Yorker gern die distanzierte Beobachterin. Brennan starb schließlich 1993 vereinsamt in einem Pflegeheim.
„Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen“, lautet der Titel der Biografie (Hoffmann und Campe), in der Karl dann noch einen weiteren Kniff anwendet: Sie nähert sich Brennan, indem sie sie aus der Zeit heraus begreift und die gesellschaftliche Situation und das Umfeld minutiös beschreibt. Sie umreißt sozusagen das Negativ, um das Positiv zu bekommen. Nach und nach formt sich so das Bild der gefeierten New Yorker Autorin, die viele für das Vorbild von Holly Golightly aus „Breakfast At Tiffany’s“ halten. Eine zudringliche Nahaufnahme wird es indes nicht.
Maeve Brennan wurde 1917 in Dublin geboren. Ihre Eltern waren politisch engagiert, kämpften um die Unabhängigkeit Irlands. 1934 wurde Vater Robert Brennan der erste Botschafter der jungen Republik Irland in den USA, die Familie siedelte um. Für seine Tochter Maeve sollten die Staaten die neue Heimat werden – so zumindest interpretiert dies Karl. Sie macht deutlich, dass die USA kein trauriges Exil für Maeve Brennan waren.
Vielmehr interpretiert Karl die Großstadt New York als Nährboden für eine junge, talentierte, kluge, mutige und emanzipierte Frau wie Brennan. Um diese Ansicht zu etablieren, geht sie detailliert auf das New York um die Mitte des 20. Jahrhunderts ein, schildert insbesondere die Modewelt und die Redaktion von Harper’s Bazaar, der Konkurrenzzeitschrift zur Vogue. Dort begann Brennan ihre journalistische Laufbahn, bevor sie vom legendären New Yorker abgeworben wurde. Den Kosmos des New Yorker zeichnet Karl in schillernden Farben, nährt den Mythos einer genauso hochtalentierten wie hochsensiblen Redaktion, in die sich Brennan wunderbar einfügte.
Karl geht in ihrer Biografie nur anfangs chronologisch vor, unterteilt dann ihr Buch thematisch, widmet sich nach und nach den Themen Mode, Affären, Schriftstellerei, Heirat, Trennung, Einsamkeit. Und schließlich Brennans Verfall, den Karl mit Schizophrenie in Zusammenhang bringt. All diese Bereiche sind spannend, die Autorin schlüsselt sie detailliert auf. Stoff ist in allen Bereichen genug da. Und der ist nie langweilig, auch wenn sich Maeve Brennan damit nie vollkommen erschließen lässt.
YVONNE POPPEK
Michaela Karl: „Ich würde so etwas nie ohne Lippenstift lesen.“ Maeve Brennan. Eine Biographie, Hoffmann und Campe, 352 Seiten, 22 Euro
Brennan, Autorin beim New Yorker, gilt als Vorbild für Holly Golightly in „Frühstück bei Tiffany“.
Foto: Nina Leen/Getty
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
»Es ist ein pointiert erzähltes, luftiges und durchlässiges Buch, [...] dessen Lektüre auch jenen Spaß machen dürfte, die noch nie von dieser Heldin gehört [...] haben.« Katja Kullmann die tageszeitung, 01.04.2019