Críticas:
»Andersens Tagebuchaufzeichnungen sind weder leer noch sind sie nichtssagend. Großenteils sind sie sogar vielsagend in einem Maße, dass Andersen bei allem noch so geschickten Oszillieren zwischen Selbstausstellung und Selbstverhüllung wohl unterschätzte: Das zeigt die umfangreiche Auswahl, die Gisela Perlet aus seinen Tagebüchern getroffen, übersetzt und aus umfassender Kenntnis des Gesamtwerks kommentiert hat.« (Hanns Grössel, Süddeutsche Zeitung)
»Über sechshundert Seiten aus den Tagebüchern, dazu ein ausführliches Nachwort von Gisela Perlet, die auch noch einen klugen und hilfreichen Stellenkommentar sowie ein sorgfältiges Personenregister beigefügt hat. Sein Umfang allein kann schon einen Eindruck verschaffen von der personifizierten Unstetigkeit Andersens. (...) Als Leser von Andersens Tagebüchern betritt man unweigerlich auch die hintersten Kammern seiner dichterischen Werkstatt.« (Guido Graf, DeutschlandRadio)
»»Falls dieses Tagebuch einmal gelesen wird, wird man es leer (und) nichtssagend finden.« Diese Befürchtung Hans Christian Andersens war unbegründet. Was der kauzige Dichter aus Dänemark seinen Journalen anvertraut hat, ist nicht nur eine Protokoll äußerer Lebensereignisse: frühes Leid und später Ruhm, ausgedehnte Reisen quer durch Europa und bis in den Orient. Diese Notate beleuchten zwischen Selbstdarstellung und Verhüllung auch das komplizierte Innenleben eines Poeten; die Tollheiten und Träume eines großen Märchenerzählers. (...) Wie Andersen mit gespielter Naivität und einem nur vermeintlich naiven Blick von schräg unten auf eine ihm wesentlich fremde Welt blickt, das sollte sich niemand entgehen lassen, der den oftmals schrägen Charme seiner Märchen liebt. In der von Gisela Perlet besorgten Auswahl aus viereinhalb Tausend Seiten Tagebuch kann der Liebhaber mit Entdeckerlust verfolgen, wie auf oft raffiniert verschleierten Wegen einzelne Motive dieses Lebens ihre Spuren im Werk hinterließen.« (Holger Schlodder, NDR Radio 3)
Reseña del editor:
Rund 4.500 Seiten Tagebuch hat der dänische Dichter Hans Christian Andersen der Nachwelt hinterlassen, geschrieben während des halben Jahrhunderts zwischen 1825 und 1875. Eine Veröffentlichung hatte er selbst nicht beabsichtigt, obwohl er eine Vielzahl seiner Eintragungen, die bis etwa 1860 auf Reisen und zu besonderen Anlässen, später fortlaufend entstanden, auch als Material für Reisebücher, Romane, Märchen und Briefe nutzte. Er ist ein sensibler und genauer Beobachter der bereisten Länder und der ihm begegnenden Zeitgenossen, darunter Fürsten und Könige, Künstler wie Tieck, Chamisso, Liszt, Mendelssohn-Bartholdy, Balzac, Heine, Dickens, Rossini und Reuter. Eindrucksvoll erschließt sich in diesen ungeglätteten Notizen - bei aller Vorsicht und letzter Verschwiegenheit, direkt und indirekt - seine eigene widersprüchliche Persönlichkeit und das nie ausgelöschte Bewußtsein, ein Außenseiter zu sein.
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