Críticas:
»Für Studierende der Regionalwissenschaften Ostasien sollte China in der Modernisierungsfalle zur Pflichtlektüre gehören.« --Julia Groth, philtrat, Universität zu Köln
»Die Autorin berichtet nicht nur mit einer beieindruckenden Fülle von Material über den Zustand der chinesischen Gesellschaft. Sie versucht die Entwicklung der letzen dreißig Jahre mit Hilfe analytischer Kriterien diverser Modernisierungstheorien inklusiver der sozialistischen Versionen, auf die manche im Westen hoffnungsvolle Erwartungen gesetzt hatten, theoretisch zu durchdringen, und damit den Zustand chinesischer Gegenwart erklärend verstehbar zu machen[...] Sie spricht aus Erfahrung - Ihr Buch ist längst in China verboten.« --Peter Schyga, Forum: Kommune Politik. Ökonomie. Kultur
Reseña del editor:
China wird heute von einem Bündnis aus mächtigen politischen und wirtschaftlichen Interessengruppen dominiert, die über hervorragende Verbindungen zum ausländischen Kapital verfügen. Diese herrschende Schicht ist der große Gewinner der Wirtschaftsreformen und bestimmt die Politik des Landes. Während die kleine Mittelschicht bescheidenen Anteil am Wohlstand hat, um den Preis der ökonomischen und politischen Abhängigkeit von diesen Interessengruppen, sind die Arbeiter und Bauern die Verlierer. Chinas ökonomische Wandlung hat zu einer wachsenden Schwäche der Regierung, zu systemischer Korruption, einer sich zuspitzenden Krise der Landwirtschaft, zu um sich greifender Untergrundwirtschaft sowie zu wachsenden unterschieden zwischen Arm und Reich geführt. China gilt heute als eines der Länder mit der größten wirtschaftlichen Ungleichheit. Wohl die verheerendste Auswirkung dieser Entwicklung ist der fast völlige Zusammenbruch gesellschaftlicher Moral. Da weder moralisch-thische noch gesetzliche Restriktionen beachtet werden, findet eine zunehmende Verwahrlosung lokaler politischer Macht statt. Auf dem Land, wo noch immer die Mehrheit der Bevölkerung lebt, breiten sich wieder alte hierarchische Klan-Strukturen aus. Gleichzeitig ist die Kriminalität von Korruption bis Menschenhandel erschreckend angestiegen, bedingt auch durch die hohe Arbeitslosigkeit und die prekäre Lage des großen Heeres der Wanderarbeiter. China treibt auf eine tiefe soziale Krise zu. Qinglian He räumt grundlegend mit dem Mythos »vom Wandel durch Handel « auf. Anders als viele professionelle China-Beobachter, die, fixiert auf die hohen Wachstumsraten, nur den ermeintlich unaufhaltsamen Aufstieg Chinas zur roßmacht sehen, beschreibt sie das heutige China als ein Land, das gesellschaftlich »auf einem Vulkan« sitzt, der jederzeit ausbrechen kann. Trotz der bemerkenswerten Öffnung Chinas und größerer gesellschaftlicher Freiheiten hat es die neue herrschende Schicht bisher vermocht, eine breite gesellschaftliche Bewegung für eine soziale, gerechte, marktwirtschaftlich orientierte und demokratische Gesellschaft zu verhindern. Das starre Festhalten an der diktatorischen Einparteienpolitik wird die Probleme weiter verschärfen. »China in der Modernisierungsfalle« ist eine anschaulich geschriebene systematische Analyse der Kernprobleme des Landes. Die beunruhigenden Einschätzungen der international renommierten chinesischen Ökonomin kommen gerade für den Westen beinahe schon zu spät, aber sie sind notwendiger denn je.
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