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»Äääääch-wächäch-wääääääch!«, stöhnt der Baum. Wieder liegt in seiner Nähe ein Toter. Die Fichte bringe Unglück, sagen sie in diesem Dorf im Allgäu, wo fast alle an Spuk und Übersinnliches glauben. Das ist vermutlich Quatsch, denken Hendrik, Eddi und Ida. Also gehen sie der Sache mit scharfem Verstand auf den Grund. Doch bevor sie auf eine faszinierende Spur stoßen, muss sich Hendrik fragen, ob er selbst von einem Spuk befallen ist: Er hat nicht nur auf einmal ein erstaunliches Wissen über Bäume, sondern auch seltsame Lähmungen. Muss er etwa um sein Leben fürchten? Weitere schaurige Abenteuer…mehr

Produktbeschreibung
»Äääääch-wächäch-wääääääch!«, stöhnt der Baum. Wieder liegt in seiner Nähe ein Toter. Die Fichte bringe Unglück, sagen sie in diesem Dorf im Allgäu, wo fast alle an Spuk und Übersinnliches glauben. Das ist vermutlich Quatsch, denken Hendrik, Eddi und Ida. Also gehen sie der Sache mit scharfem Verstand auf den Grund. Doch bevor sie auf eine faszinierende Spur stoßen, muss sich Hendrik fragen, ob er selbst von einem Spuk befallen ist: Er hat nicht nur auf einmal ein erstaunliches Wissen über Bäume, sondern auch seltsame Lähmungen. Muss er etwa um sein Leben fürchten? Weitere schaurige Abenteuer mit Hendrik, Eddi und Ida:»Das schaurige Haus«»Die Krähe am unheimlichen See«
Autorenporträt
Martina Wildner, geb.1968 im Allgäu. Nach einigen Semestern Islamwissenschaften in Erlangen studierte sie an der Fachhochschule Nürnberg Grafikdesign. Heute lebt sie als freie Autorin mit ihrer Familie in Berlin. Bei Beltz & Gelberg veröffentlichte sie unter anderem die Romane »Jede Menge Sternschnuppen« (Peter-Härtling-Preis für Kinderliteratur), »Königin des Sprungturms« (Deutscher Jugendliteraturpreis) sowie die schaurigen Abenteuer mit Hendrik, Eddi und Ida: »Das schaurige Haus« (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis), »Die Krähe am unheimlichen See«, »Dieser verfluchte Baum«. Ihr neuester Roman »Der Himmel über dem Platz« ercheint im Frühjahr 2021.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.06.2019

Ach, sagte die Kresse
Martina Wildner vollendet ihre Schauer-Trilogie

Wenn man das Wort "Akrotonie" noch nie irgendwo gelesen oder gehört hat, es aber plötzlich samt seiner Bedeutung kennt, was kann das sein? Ein klarer Fall von Verbaumung. Hendrik hat es erwischt. Er weiß nicht nur intuitiv, dass Akrotonie etwas mit der Knospenentwicklung bei Nadelbäumen zu tun hat. Er weiß auch, dass die freistehende Fichte nahe dem Rädlesweiher ein "Todesbaum" ist. Vier Menschen sind am Baum zu Tode gekommen, zwei davon junge Mädchen. Und Hendrik, der sich beim Klettern dort verletzt hat, glaubt, selbst ein Baum zu werden.

Ein erstes Stück Rinde wächst an seinem Bein, er fühlt sich schlapp, und abgesehen davon, dass er plötzlich botanische Fachbegriffe kennt, hat er noch eine viel seltsamere neue Fähigkeit: Er hört Bäume sprechen. Genauer gesagt, fängt das Ganze mit sprechender Kresse an. Hendrik, den die Leser schon als ebenso versierten wie lakonischen Ich-Erzähler aus "Das schaurige Haus" (2011) und "Die unheimliche Krähe am See" (2017) kennen, lässt es nicht an der nötigen Ironie fehlen, wenn er berichtet, wie er da am Küchenfenster sitzt und plötzlich die Kresse "ach" zu ihm sagt.

Martina Wildner begibt sich mit "Dieser verfluchte Baum" auf die Zielgerade ihrer Schauer-Trilogie. Wieder kommen Hendrik und sein kleiner Bruder Eddi, die am Anfang 13 und fünf Jahre alt waren und jetzt etwa zwei Jahre älter sind, in das kleine Dorf im Allgäu, wo Eddi das einstige Spukhaus geschenkt bekommen hatte. Klar, dass dort das nächste Abenteuer auf Hendrik, der mittlerweile mit der Bauernstochter Ida aus der Nachbarschaft verbandelt ist, und auf Eddi und seine Freundin Monique wartet.

Alles ähnlich also - aber doch anders. Denn Wildner, die schon zuvor nie alle übersinnlichen Rätsel aufgelöst hat, die sich im Lauf der Erzählung entwickeln, legt in "Dieser verfluchte Baum" noch nach. Ein dichtes Netz an Fäden und Hinweisen gibt es, sie reißt Geschichten an, die sich jeder Leser selbst weiterspinnen muss, und lässt regelrecht schwarze Löcher in ihrer Erzählung stehen, die sozusagen im Nachhall weitere Schauer erzeugen können. Warum ist Idas Mutter so hart? Wieso ist Moniques Mutter so streng und schroff? Warum hasst Idas Klassenkameradin Grace ihr Leben? Es gibt haufenweise merkwürdige Charaktere in diesem Roman, ganz und gar nicht übersinnlich, aber oft gruseliger als ein sprechender Baum.

Wildner spinnt im Grunde aus, was Bestsellerautoren wie der einstige Förster Peter Wohlleben mit seinem "geheimen Leben der Bäume" vermitteln: Bäume haben Empfindungen und können kommunizieren. Aber können sie auch töten? Dieser Frage geht Hendrik nach, nicht ohne Risiken. Seine Unterhaltungen mit Holzvertäfelungen oder einem Baumstumpf erlauben den Lesern hier und da sogar ein entspannendes Kichern, auch die zarte Liebesgeschichte mit Ida schafft Raum zum Verschnaufen.

Denn es geht ganz schön zur Sache, mit Attentaten, Unfällen und Hypnose. Hat Gerlinde sich umgebracht, weil sie, das Dorfmädel, keine berühmte Holzbildhauerin werden konnte - oder ist der "Todesbaum" schuld, wie die Dorfbewohner glauben? Wildner, selbst im Allgäu aufgewachsen, selbst in der Holzbildhauerei erfahren, skizziert wieder die Herausforderungen des Landlebens, die Unbarmherzigkeit mancher Verhältnisse, auch den Dialekt, ohne ihre Figuren als Hinterwäldler zu diskreditieren. Dass "Dieser verfluchte Baum" dennoch nicht ganz den Sog der Vorgänger entwickelt, liegt auch an der Vielzahl dieser Stränge und Leerstellen.

Das Prinzip "Man weiß ja nie" haben Wildners Leser schon in den ersten beiden Bänden erfahren. Der dritte treibt es auf die Spitze. Was man aber weiß: Wildner hat ihr Experiment vollendet, etwas andere, gescheite Schauerromane für Kinder zu schreiben. Jetzt, wo Gerlindes liebe Seele ihre Ruh hat, kann die Autorin sich zu neuen erzählerischen Abenteuern aufmachen. Was sie alles kann, ist nicht nur daran zu ermessen, dass sie Bäumen eine Sprache andichtet - sondern auch an den wundervollen Dossiers, die Wildner, ausgebildete Grafikerin, zu ihren Büchern auf ihrer Internetseite martina-wildner.de anfertigt.

EVA-MARIA MAGEL

Martina Wildner: "Dieser verfluchte Baum".

Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2019. 205 S., geb., 13,95 [Euro]. Ab 11 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Klimawandel, Plastikmüll, aber vor allem die Fähigkeit von Bäumen, mit anderen Wesen zu kommunizieren, haben Martina Wildner zu einer Story inspiriert, die Aberglauben und Allgäu schaurig-schön mixt.« Andrea Kachelrieß, Stuttgarter Zeitung, 14.2.2019 »...Wildner hat ihr Experiment vollendet, etwas andere, gescheite Schauerromane für Kinder zu schreiben.« Eva-Maria Magel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.6.2019