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Ein kleiner Hof im Schweizer Voralpenland. Ein Leben von zeitloser Einfachheit. Doch dann geschieht, was hier noch nie geschah.
Dies ist die Geschichte des Bauern Tanner und seiner Frau, die buchstäblich an den Rand ihrer Welt geraten. Ihr Hof mit den paar Kühen wirft gerade genug zum Leben ab. Doch dann tun sich in seinem Land, völlig unerklärlich, zwei riesige, bodenlose Löcher auf. Sind sie Omen, Strafe, Zufall? Tanner will erst keine Hilfe annehmen, er will das Richtige tun und tut deshalb das Falsche. Er muss zusehen, wie sein einfaches, stilles Leben auseinanderfällt.
Taghelle
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Produktbeschreibung
Ein kleiner Hof im Schweizer Voralpenland. Ein Leben von zeitloser Einfachheit. Doch dann geschieht, was hier noch nie geschah.

Dies ist die Geschichte des Bauern Tanner und seiner Frau, die buchstäblich an den Rand ihrer Welt geraten. Ihr Hof mit den paar Kühen wirft gerade genug zum Leben ab. Doch dann tun sich in seinem Land, völlig unerklärlich, zwei riesige, bodenlose Löcher auf. Sind sie Omen, Strafe, Zufall? Tanner will erst keine Hilfe annehmen, er will das Richtige tun und tut deshalb das Falsche. Er muss zusehen, wie sein einfaches, stilles Leben auseinanderfällt.

Taghelle Prosa, die an Keller und Kafka erinnert. In präziser und poetischer Sprache erzählt Lukas Maisel von Natur und Gemeinschaft und davon, wie das Unbegreifliche in die Wirklichkeit einbricht - und bleibt.

«In Tanners Erde fällt man hinein und kriecht als jemand anders wieder heraus.» Ariane Koch
Autorenporträt
Lukas Maisel, geboren 1987 in Zürich, machte eine Lehre zum Drucker, bevor er am Literaturinstitut in Biel studierte. Für seinen ersten Roman,  Buch der geträumten Inseln, erhielt er einen Werkbeitrag des Kantons Aargau, den Förderpreis des Kantons Solothurn und zuletzt den Terra-nova-Preis der Schweizerischen Schillerstiftung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Das Leben von Bauer Tanner gerät aus der Bahn: Auf einmal findet er riesige Löcher auf seiner Wiese in einem Alpendorf und regt sich richtig auf. Das beschreibt Lukas Maisel feinsinnig und poetisch, meint Lerke von Saalfeld. Unsicher werden die Bedingungen für Tanner, unheimlich die Löcher im Boden, die Lebensgrundlage schwankt und kippt letztlich. Wie der Autor das in variierenden Tönen porträtiert, gefällt der Rezensentin und sie empfiehlt die Novelle.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.11.2022

Die Sache mit den Gedankenstrichen
Das kann wohl doch, er wird tatsächlich: Lukas Maisels feinsinnige Bauern-Novelle "Tanners Ende"

Etwas Unerhörtes ist passiert, kein Witz, kein Streich: "Der Kirschbaum oben neigt sich, als hätte ein Sturm ihn entwurzelt. Oder eine Familie von Schermäusen den Wurzelstock zerfressen. Und da, gleich neben dem Baum, steigt Dampf auf, als schnaufe ein Tier Atemwolken aus. Die Krümmung des Landes verbirgt, woher der Dampf kommt. Tanner geht den Feldweg hoch. Nebelschwaden liegen auf dem Acker, grün und fußhoch steht der Weizen.

Das kann doch nicht -

Als hätte ein Riese mit einem Bohrer hantiert. Tanner muss lachen, das kann nur ein Witz sein, jemand hat ihm einen Streich gespielt. Er schaut übers Land, ob da irgendwo ein Erdhaufen ist. Nichts.

Es ist nichts, da ist nichts."

Der Bauer kann nicht fassen, was er da sieht. Und damit nicht genug, kurze Zeit später öffnet sich auch ein zweites Loch in der Wiese. Tief und unheimlich. "Das Loch kommt aus dem Nichts, es ist ja selber ein Nichts: ein Nichts aus dem Nichts. Tanner wird schwindlig von so viel Nichts." Die Welt des Bauern Tanner in dem fiktiven Voralpendorf Huswil, von dem es heißt, "die Beine Tanners stehen fest in der Erde, er wankt nie", gerät aus den Fugen. Seiner Frau verschweigt er zunächst die Ungeheuerlichkeit, bis diese aus Versehen in das Loch stolpert und er sie herausziehen muss.

Im Gegensatz zu Lukas Maisels Debütroman "Buch der geträumten Inseln" (2020), der auf Papua-Neuguinea spielt, wofür der Schweizer Schriftsteller mehrere Monate in Indonesien lebte, kehrt er in dieser Novelle sehr bescheiden ins Alpenländische zurück. In schlichter, aber mit poetischen Tönen getupfter Sprache schildert er das einfache und ritualisierte Leben auf einem Hof mit zwölf Kühen. Da ist kein Wort zu viel. Die Jahres- und Tageszeiten geben den Takt und den Rhythmus der Arbeit vor. Tanner und seine Frau verständigen sich durch Gesten, jeder hat seine festen Aufgaben, weiß, was er zu tun hat. Nun steht die kleine Welt auf dem Kopf.

Zunächst will Tanner Anzeige erstatten, aber gegen wen? Es gibt keinen erkennbaren Verursacher für die Löcher. Das Gebiet wird von der Gemeinde abgesperrt, die Kühe müssen wieder in den Stall, obwohl sie gerade erst nach der Winterpause zum ersten Mal auf die Weide durften. Neugierige Reporter schwärmen umher, ein Geologenteam untersucht das merkwürdige Phänomen ergebnislos. Dem Bauern geht das Futter aus, denn er hat wegen der Absperrung kein Gras mehr zum Heuen. Die Ammännin bietet ihm ein Benefizkonzert an, aber Tanner lehnt stolz ab. Er beantragt bei der Gemeinde einen Kredit, um die Löcher zuschütten zu können. Die Gemeinde verweigert ihm die Unterstützung. Die Solidarität im Dorf hat ihre klaren Grenzen. Allen sind die Löcher unheimlich, und Tanner schweigt, er gibt keinerlei Vermutungen ab, ob dies nun ein Fingerzeig Gottes, eine geologische Erdverschiebung oder ein Menetekel für was auch immer sein könnte.

Das Leben auf dem Hof wird noch karger, die Tiere haben nichts mehr zu fressen und müssen auf den Schlachthof geführt werden. Eine bäuerliche Existenz ist zerstört. Mit kleinen Schweizer Einsprengseln signalisiert Maisel die Unwägbarkeit des Erdendaseins: "Mal ufe, mal abe; mal lings, mal rächts; mal füre, mal hindere." Immer öfter kehrt Tanner in der Dorfkneipe "Staubiger Esel" ein. Im Alkohol versucht er sein Elend zu ertränken. Nach mehreren Gläschen Schnaps, nun steht er nicht mehr fest auf den Beinen, schwankt er zum Unglücksort. Der letzte Satz der Novelle klingt wie eine Stimme aus dem All: "Tanner stieg übers Absperrband, stellte sich ans Loch, stieß derbe Flüche hinein. Pass auf Tanner, du zeterst zu wild, die Erde hält dich nicht, du wirst doch nicht -."

Lukas Maisel, 1987 in Zürich geboren, ist mit dieser Erzählung ein feinsinniges Porträt - mal hart und kantig, mal liebevoll und sensibel - bäuerlichen Lebens in unsicheren Zeiten gelungen. Es gibt keine klaren Antworten mehr. Und Hilfe auch nicht. LERKE VON SAALFELD

Lukas Maisel:

"Tanners Erde". Novelle.

Rowohlt Verlag, Hamburg 2022. 121 S., geb., 22,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Mit ihren 144 Seiten konzentriert sich die Novelle auf das Wesentliche, und das ist ein großes Glück. Maisel erzählt, wie einem Menschen über Nacht die Selbstverständlichkeiten abhandenkommen, wie aus der angeblichen Idylle der Schweizer Landschaft mit ihren kernigen Bauern und fidelen Kühen ein Ort der Abkehr und Wunden wird. Samuel Hamen Deutschlandfunk Kultur 20220728
Nur wenige Worte verliert Samuel Hamen über die Novelle von Lukas Maisel, die der Kritiker vor allem für ihre Knappheit lobt. Im Stil der arte povera, karg, "fast schon ärmlich", erzählt ihm der Schweizer Autor vom Milchbauern Ernst Tanner, der plötzlich ein mysteriöses Erdloch auf seinem Hof entdeckt: Das Loch führt den Bauern an den Abgrund, niemand im Dorf will Tanner helfen, verrät der Rezensent, für den so viel Konzentration auf das Wesentliche reines Leseglück bedeutet.

© Perlentaucher Medien GmbH