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Ein Kind lehnt am Fenster, neben ihm, auf dem Fensterbrett, sitzt eine Katze. Sie ist die erste in seinem Leben. Das Fenster ist eines von vielen, aus denen es schauen wird, doch hier erwacht sein Bewusstsein. Der Autor nimmt uns in diesem Buch mit in seine Kindheit im Wien der Nachkriegszeit. Dass es zu verträumt ist, das hört das Kind nicht selten. Das Träumen ist eine Eigenschaft, die sich der Schriftsteller Peter Henisch bewahrt hat, und bis heute ist er auch ein Katzenfreund geblieben. Die Katzen, die sein Leben begleitet haben, und die Fenster, aus denen er die Welt betrachtet hat,…mehr

Produktbeschreibung
Ein Kind lehnt am Fenster, neben ihm, auf dem Fensterbrett, sitzt eine Katze. Sie ist die erste in seinem Leben. Das Fenster ist eines von vielen, aus denen es schauen wird, doch hier erwacht sein Bewusstsein. Der Autor nimmt uns in diesem Buch mit in seine Kindheit im Wien der Nachkriegszeit. Dass es zu verträumt ist, das hört das Kind nicht selten. Das Träumen ist eine Eigenschaft, die sich der Schriftsteller Peter Henisch bewahrt hat, und bis heute ist er auch ein Katzenfreund geblieben. Die Katzen, die sein Leben begleitet haben, und die Fenster, aus denen er die Welt betrachtet hat, bilden den Rahmen für diese Autobiographie, in der Henisch kunstvoll persönliche Geschichte mit Zeitgeschichte verknüpft.
Autorenporträt
Peter Henisch wurde 1943 in Wien geboren, er studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte und Psychologie. Er ist Mitbegründer der Zeitschrift Wespennest, seit 1971 arbeitet er als freier Schriftsteller und lebt in Wien. Werke u.a.: Die kleine Figur meines Vaters (1975), Pepi Prohaska Prophet (1986), Steins Paranoia (1988), Morrisons Versteck (1991), Vom Wunsch, Indianer zu werden (1994), Schwarzer Peter (2000). Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, mit seinen Romanen Die schwangere Madonna (2005) und Eine sehr kleine Frau (Deuticke, 2007) war er auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis. 2009 ist Der verirrte Messias im Deuticke Verlag erschienen, 2013 sein Roman Mortimer & Miss Molly, 2016 Suchbild mit Katze, das auf der Shortlist zum Österreichischen Buchpreis stand, und zuletzt Siebeneinhalb Leben (2018).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

In seinem aktuellen Buch führt Peter Henisch seine Leser ins Wien der Nachkriegszeit - und in seine Kindheit. Damals hat er gerne am Fenster gesessen und hinaus auf die  Straße geschaut: hinunter in den modrigen Hof, hinüber zu den Trümmern und den Bänken, denen die Bretter fehlten. Nun lässt er seine Leser durch ein Wiener Fenster blicken und dem kleinen Buben dabei zusehen, wie er versucht, sich in seinem Leben zurechtzufinden. Er beginnt dabei ganz am Anfang - in einer Wohnung im dritten Bezirk, in der das "Bewusstsein erwacht ist" und die ersten Erinnerungen sich einprägen. Peter war ein für sein Alter reifer und nachdenklicher Junge, der sich nie ganz dazugehörig fühlte. Lieber blieb er mit den Erwachsenen auf und erfuhr von den berühmten Persönlichkeiten der Welt. Früh entdeckte der junge Träumer auch die Liebe zum Schreiben. "Suchbild mit Katze" ist der Titel des Buchs - und die Liebe zu Katzen zieht sich wie ein roter Faden durch den Text. Der Protagonist fühlt sich ihnen geradezu verwandtschaftlich nah. Dieses Buch liest sich wie eine Autobiografie im Spiegel der Zeitgeschichte, wird aber dem Genre Roman zugeordnet. So bleibt dem Leser frei zu entscheiden, wie Fakten und Fiktion zusammenspielen.

© BÜCHERmagazin, Emily Walton

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Judith von Sternburg gefällt, wie Peter Henisch den Begriff des Romans regelmäßig dehnt und auf der Freiheit von Autor und Erzähler besteht. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Verfahren, meint Sternburg, die sich als Leserin gern daran beteiligt. Wenn Henisch nun wiederum Autobiografisches aus seiner Wiener Nachkriegskindheit in "hingetupften", prägnanten Szenen aufnimmt, Straßenfreundschaften, Kinderliebe und das Dasein als Einzelkind erkundet, freut sich die Rezensentin an der lockeren, durchaus nicht verplauderten Form, auch wenn das Erzählte keineswegs verbürgt ist, wie sie weiß.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.01.2017

Am Fenster
Ein Stück Leben: Peter Henischs
Roman „Suchbild mit Katze“
Den Vater des Wiener Schriftstellers Peter Henisch kennen seine Leser aus „Die kleine Figur meines Vaters“ (1976), die Mutter aus „Eine sehr kleine Frau“ (2007) und wenn nun es nun im „Suchbild mit Katze“ um das Leben des kleinen Peter, Jahrgang 1943, im Wien der Nachkriegszeit geht, könnte man meinen, hier schreibe jemand weiter an seiner Lebensgeschichte.
Aber um Memoiren geht es Henisch nicht. Der ruhige Fluss der Gedanken und Geschichten versetzt den Leser in eine schöne Melancholie und die Unschärfe der Erinnerung wird durch die Fakten aus der österreichischen Geschichte nur scheinbar ausgeglichen. Zweifel scheinen Henisch seit je angebracht, und so ist es schon zu Beginn nicht sicher, ob die große Frau mit dem Krug auf dem Kopf, die er angeblich am Meer sah, tatsächlich ein schwarzes Kleid trug.
Der Autor erinnert sich nach Art des damals noch sehr kleinen Peter. Da taucht zum Beispiel Onkel Willi auf. Der ist aber erst 18, für den vielleicht Siebenjährigen aber schon ein strammer Typ aus der Erwachsenenwelt. Er hat sieben Schwestern und zwei Brüder. Trotzdem wird in der sehr kleinen Wohnung der Eltern noch ein sogenannter „Bettgeher“ auf einem tagsüber zusammengeklappten Feldbett untergebracht, weil man damals eben auch auf Kleingeld angewiesen war. Und die erste Freundin vom Mietshaus gegenüber? Als sie sich auf die Firmung vorbereitete, bekam sie Schuldgefühle wegen ihrer Petting-Übungen und beendete die Freundschaft. Und dies, während Peters Vater, der Fotograf, lukrativen schamlosen Motiven nachjagte. Der kleine Peter lernt früh, mit Widersprüchen zu leben.
Die Wiener Vorstadtwelt wurde für Henisch ein Sprungbrett ins Weite, nach Istanbul, Paris, New Orleans oder Italien. Die kurzen Einsprengsel darüber sind Querverweise auf Peter Henischs spätere Bücher, in denen er dem Popstar Jim Morrison zu begegnen versuchte oder Franz Kafka und Karl May,. Für den schwärmte schon der kleine Peter, der von Anfang an Schriftsteller werden wollte.
Einer der wichtigsten Orte in diesem Buch ist das Fenster. Das Fenster zum Hof, von wo er seine kleine Freundin beobachtet. Das Fenster zur Straße hin, auf der sich in wechselndem Licht das Leben abspielt. Das Fenster zur Welt in den Entwürfen seiner Bücher. Draußen das Leben, drinnen der beobachtende Dichter, der es in Reportagen der Erinnerung bewahrt.
Der kleine Peter, im Schulaufsatz danach befragt, was er einmal werden will, schreibt: „Ich würde gerne eine Katze sein.“ Denn an seiner Seite hat er eine schwarze Katze. Heißt sie Murr? Nein, so hieß sie bei E. T. A. Hoffmann. Murrli heißt sie und führt ihr Leben glückvoll an den bisweilen schwierigen Umständen des Einzelkindes in der Nachnazizeit vorbei. „Suchbild mit Katze“ ist ein ironisches, eindrucksvoll hingetuschtes Stück Leben. Kein Aufreger, kein großes Buch für die Charts – aber ein sehr schönes Buch für Leser.
HELMUT SCHÖDEL
Peter Henisch: Suchbild mit Katze. Roman. Deuticke Verlag, Wien 2016. 208 Seiten, 20 Euro. E-Book 15,99 Euro.
Hier schreibt ein Beobachter
an Reportagen der Erinnerung
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"Ein ironisches, eindrucksvoll hingetuschtes Stück Leben. Ein sehr schönes Buch für Leser." Helmut Schödel, Süddeutsche Zeitung, 19.01.17

"Henisch überzeugt einmal mehr durch seinen heiter-melancholischen Stil, der unerwartet leichtfüßig daherkommt. Ein Lesevergnügen." Simon Hadler, ORF.at, 15.12.16

"Ein inhaltlich dichtes und stilistisch sehr schönes Buch." Christian Schacherreiter, Oberösterreichische Nachrichten, 24.09.16

"Mit einer guten Portion Selbstironie, unsentimental und ohne Weichzeichner unternimmt Peter Henisch hier eine vorsichtige Aneignung der eigenen Geschichte. Ein berührendes Mosaik aus Erinnerungsstücken, eine atmosphärisch dichte, konzentrierte Prosa." Kristina Pfoser, Ö1, 26.09.16

"Eine selbstironische, niemals sentimentale Rückschau." Wolfgang Beyer, ORF, 05.10.16

"Da ist er wieder, der vertraute Henisch-Ton: Strenge Aufmerksamkeit für das Detail, Sorgfalt für jedes Motiv, Inspiration für die Beschwörung von Bildern, aus denen eindrucksstarke Medaillons und Porträts werden. Und das alles in einem Erzählduktus, der leichtfüßig von einer Ebene zur anderen springt." Oliver vom Hove, Wiener Zeitung, 05.11.16

"Die Erlebnisse des quasi autobiografischen Ich-Erzählers verschränken sich eindrucksvoll zu einer einfühlsamen, authentischen, zugleich aber auch kritischen Zeitdiagnose." Maria Renhardt, Die Furche, 10.11.16

"Souverän gestaltet Henisch die Brüchigkeit und Subjektivität der Erinnerung und schafft gleichzeitig Detailszenen von großer Prägnanz." Cornelius Hell, Ö1 ex libris, 11.12.16…mehr