Críticas:
"Bei der Lektüre dieses hochinteressanten, spannend zu lesenden Schlüsselromans fält als erstes auf, dass Bettauer ein ausgezeichneter Beobachter und unbestechlicher pointierter Chronist der sozialen und politischen Umstände seiner Zeit war. In struktureller Hinsicht wird deutlich, dass der Forsetzungsroman mit seinen gut verdaulichen, überschaubaren Häppchen und seinen zahlreichen überraschenden Wendungen auch für die Bedürfnisse des heutigen Lesers das ideale Medium ist. (...) Bettauer benutzt die sich entfaltende Krimihandlung, um tief in das Milieu der Hoffnungslosen, der Missbrauchten und Verlorenen einzutauchen, um herauszufinden, ob man sich mit eigener Kraft aus dem Elend zu befreien vermag. Wie in fast allen seiner Romane porträtierte sich der zur Selbstüberschätzung neigende Autor auch hier wieder selbst: als "einer der geistvollsten Causeure der Wiener Journalistik", der am Ende nicht nur eine rein gebliebene weilbliche Seele vor dem drohenden Elend der Gasse zu retten vermag, sondern auch ihre Liebe gewinnt." (Jüdische Zeitung, Nr. 69, Nov. 2011)
Reseña del editor:
Wien 1921. In der Melchiorgasse im 7. Gemeindebezirk liegen bittere Armut und Luxus nahe beieinander: Kuppler, erbarmungslose Geschäftemacher und Spekulanten verkehren hier ebenso wie durch die rasende Nachkriegsinflation verarmte Bürger, zur Prostitution gezwungene junge Frauen und das Wiener Lumpenproletariat. Die Hoffnung auf ein besseres Leben scheint hier nur Schimäre. Zwei besonders üble Gestalten in der freudlosen Gasse sind der Fleischermeister Geiringer und die Schneiderin Greifer, die einen Modesalon mit angeschlossenem Nachtklub betreibt. Geiringer erzwingt von zahlungsunfähigen Frauen sexuelle Dienste; Greifer schlägt als bösartige Kupplerin aus dem Unglück junger Frauen Kapital. Auch die junge hübsche Büroangestellte Grete Rumfort lebt mit ihrer Familie in der Melchiorgasse. Sie wehrt sich seit Langem gegen die sexuellen Avancen ihres Chefs, verliert deshalb ihre Anstellung und wird als Folge ihrer Schulden in die bösen Machenschaften Greifers verstrickt. Werteverlust und eine korrumpierte Gesellschaft, Eifersucht und Hunger treiben die Menschen zu Verzweiflungstaten. Die Frage, ob es letztlich zu einer Rettung, einer Verbesserung der äußert kargen Lebensumstände kommen kann, beantwortet Hugo Bettauer auf eindringliche Weise.
„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.