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Empire Falls, eine Kleinstadt in Maine: Seit über zwanzig Jahren arbeitet Miles Roby im örtlichen Diner. Hier versammelt sich die ganze Stadt, vom Fitness-Studiobesitzer bis zum Schuldirektor. Miles selbst hat das College abgebrochen, ist geschieden und lebt in einer winzigen Wohnung über dem Restaurant. Und während er sein Bestes gibt, seiner Tochter dabei zu helfen, die Highschool zu überstehen, seinen trinkfreudigen Vater zu bändigen und dem Job im Diner gerecht zu werden, bleibt nicht viel Raum für das, was er sich vom Leben erhofft hat. Seine Verpflichtungen fesseln ihn an die Stadt, und…mehr

Produktbeschreibung
Empire Falls, eine Kleinstadt in Maine: Seit über zwanzig Jahren arbeitet Miles Roby im örtlichen Diner. Hier versammelt sich die ganze Stadt, vom Fitness-Studiobesitzer bis zum Schuldirektor. Miles selbst hat das College abgebrochen, ist geschieden und lebt in einer winzigen Wohnung über dem Restaurant. Und während er sein Bestes gibt, seiner Tochter dabei zu helfen, die Highschool zu überstehen, seinen trinkfreudigen Vater zu bändigen und dem Job im Diner gerecht zu werden, bleibt nicht viel Raum für das, was er sich vom Leben erhofft hat. Seine Verpflichtungen fesseln ihn an die Stadt, und erst als die äußeren Umstände ihn dazu zwingen, gelingt es ihm, Empire Falls zu verlassen. Er flieht mit seiner Tochter an den gemeinsamen Sehnsuchtsort Martha's Vineyard. Seit Jahren spielt er mit dem Gedanken, sich hier niederzulassen. In "Diese gottverdammten Träume" erzählt Richard Russo mit viel Wärme und Humor die Geschichte eines Mannes, der nicht der geworden ist, der er sein wollte, und zeigt das Leben in der Kleinstadt mit all seinen Absonderlichkeiten: ein Roman mit viel Gefühl für die Tragik, die im Alltäglichen liegt. "Nicht ein falscher Ton ... Russo besitzt eine unglaubliche Fähigkeit, das Besondere an einer Figur und einer Szene herauszuarbeiten." einer unserer besten Romanciers. "BOOK REVIEW "Russo ist ein meisterhafter Autor. Seine tiefe Weisheit zeigt sich in der Fehlbarkeit, dem Anstand, dem Humor und der Anmut seiner Figuren, die in ihrer Authentizität unwiderstehlich sind."
Autorenporträt
Richard Russo, geboren 1949 in Johnstown, New York, studierte Philosophie und Creative Writing und lehrte an verschiedenen amerikanischen Universitäten. Für ¿Diese gottverdammten Träume¿ (DuMont 2016) erhielt er 2002 den Pulitzer-Preis. Bei DuMont erschienen außerdem ¿Diese alte Sehnsucht¿ (2010), ¿Ein grundzufriedener Mann¿ und ¿Ein Mann der Tat¿ (beide 2017) sowie der Erzählband ¿Immergleiche Wege¿ (2018), der SPIEGEL-Bestseller ¿Jenseits der Erwartungen¿ (2020) und zuletzt ¿Sh*tshow¿ (2020).
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Lange Zeit stand Richard Russos Werk "Empire Falls", das 2002 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde, im Schatten von Jonathan Franzens Bestseller "Die Korrekturen". Dabei hätte der Roman über das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt kurz vor dem 11. September mindestens genauso viel Aufmerksamkeit verdient gehabt. Nun aber liegt das Buch, 2005 auch schon als Fernseh-Miniserie erfolgreich verfilmt, endlich auf Deutsch vor. Was für ein grandioses Werk! Es erzählt über ganz normale Menschen in einer farblos durchschnittlichen Stadt in Maine, aber jede Szene, jeder Dialog, jede Schicksalswendung der Familie Roby ist ganz großer Erzählstoff. Es sind die Alltäglichkeiten, die im Vordergrund stehen. Das bedeutet vor allem wiederholtes Scheitern und den Versuch, aus den mageren Vorgaben doch noch etwas zu machen. Der Kampf des Vaters Max gegen das Alter, Miles, der nur wenig von dem erreicht hat, was er sich einst erhoffte und der immer wieder in seine Erinnerungen und Träume eintaucht, das alles versteht Russo mit prickelnder Spannung, feinem Humor und dem geschärften Blick des erfahrenen Journalisten für Details, Schauplatz und Atmosphäre zu schildern.

© BÜCHERmagazin, Margarete von Schwarzkopf (mvs)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Im amerikanischen Original bereits 2001 erschienen und im Jahr 2005 verfilmt, liegt Richard Russos fulminanter Gesellschaftsroman "Diese gottverdammten Träume" nun auch auf Deutsch vor, verkündet Rezensent Hans Peter Kunisch erfreut. Einmal mehr beweist Russo hier seine Kunst, fesselnde "Kammerspiele in maroden Kleinstädten" zu entwerfen, berichtet der Kritiker, der hier in der Provinzstadt "Empire Falls" das Schicksal einer Familie über mehrere Generation hinweg verfolgt. Die feinsinnige Ironie und der klassische Realismus, mit denen Russo über hunderte von Seiten das grausame Finale, das sich am Columbine-Attentat von 1999 orientiert, vorbereitet, haben dem Rezensenten gut gefallen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.07.2016

LITERATUR
Planungsfehler in Lebensläufen
Richard Russos mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneter Roman „Diese gottverdammten Träume“
ist ein Familienepos aus der amerikanischen Provinz. Endlich liegt es auf Deutsch vor
Der alte Whiting aus Empire Falls im nordöstlichen US-Bundesstaat Maine pflegte seine Frau mit der Schaufel durchs Haus zu jagen. Es gelang dem Textilfabrikanten dann aber doch nie, sie zu erschlagen. Auch Homus, der Sohn der beiden, hat es geschafft, genau die Frau zu finden, die ihm das Leben zur Hölle macht. Der Enkel C. B. schließlich hält das alles nicht mehr aus, er geht nach Mexiko, um dort Gedichte zu schreiben und Geld auszugeben.
  Dann aber kehrt C. B. zurück, um sein Erbe anzutreten, er wird wie der Großvater Geschäftsmann. Und jagt gleich mal einer armen Familie ihr Land am Fluss Knox ab, der durch das Kaff Empire Falls fließt. C. B. macht das, weil ihn dieses Land schon immer störte. Darum sprengt er diesen „Planungsfehler Gottes“ in die Luft – und lernt Francine Robideaux kennen, die Tochter der armen Leute.
  Richard Russos großer Gesellschaftsroman „Diese gottverdammten Träume“ ist im amerikanischen Original bereits 2001 erschienen. Ein Jahr später gewann er – immerhin gegen Jonathan Franzens „The Corrections“ – den Pulitzerpreis. Der US-Kabelsender HBO hat den Roman bereits 2005 in Starbesetzung verfilmt. Erstaunlich, dass er erst jetzt ins Deutsche übersetzt worden ist.
  Jahrzehnte nach dem eingangs geschilderten Prolog hat sich C. B. umgebracht und Francine den unrentablen Familienbetrieb verkauft. Geblieben vom einstigen Imperium ist ihr nur der „Empire Grill“, das einzige Diner am Platz und zentraler Schauplatz des Romans.
  Ihn leitet seit Ewigkeiten Miles Roby, der mal studieren wollte, von Francine aber dazu gebracht wurde, in der Provinzstadt zu bleiben. Lange weiß Miles nicht, warum sich die inzwischen alte Frau so für ihn eingesetzt hat. Spät entdeckt er, dass seine Mutter mal eine Affäre mit C. B. Whiting hatte. Bei ihrem eigenen Mann, dem Paul Newman in der Verfilmung Lässigkeit und Witz verleiht, ist die Mutter nur wegen Miles geblieben.
  Zielstrebig führt Russo seine Leser durch die giftigen Intrigen dieser dahinsiechenden Industriestadt – eine Welt, die er gut kennt. 1949 als Sohn italienischer Einwanderer geboren, wuchs Russo in Gloversville auf, einer Industrieruine knapp zweihundert Kilometer nordwestlich von New York. Schon seit seinem Erstling „Mohawk“ aus dem Jahr 1986 beschäftigt sich Russo mit solchen Kammerspielen in maroden Kleinstädten. In ihnen scheint immer, wie bei Miles im Diner, die Zeit stehen geblieben zu sein. Die große Frage lautet, ob es jemals nur einem, der bleibt, gelingen wird, sein Leben zu ändern.
  Janine etwa, Miles Ex-Frau (im Film von Helen Hunt gespielt), begehrt kurz auf. Sie lässt sich auf eine Affäre mit dem alternden Leiter des Fitnessstudios von Empire Falls ein – bis klar wird, dass dieser sich nur deshalb auf Janine eingelassen hat, weil sein Haus mit Hypotheken belastet ist. Dennoch genießt er es, Miles, diese Seele von einem Mann (im Film gespielt von Ed Harris), zu demütigen, indem er sich täglich im Grill blicken lässt. Er ist ja selber ein Gedemütigter.
  Einmal im Jahr fährt Miles mit seiner Teenager-Tochter Tick nach Martha’s Vineyard, zu alten Freunden vom College, die dort ein Ferienhaus haben. Es geht ihnen „gut“, aber auch sie sind, wenn man das pathetische Wort liebt, gescheitert. Sie wollten einst Theaterautoren, Schriftsteller werden. Heute verfassen sie Soap-Operas fürs Fernsehen. Russo lässt offen, ob es nun würdiger ist, gute Burger zu braten wie Miles oder durchschnittlich schlechtes Fernsehen zu machen.
  „Empire Falls“, wie das Buch im Original so einfach wie doppeldeutig heißt, ist lange ein fein ironisch gearbeitetes, gut lesbar übersetztes, klassisch-realistisches Epos. Bis Russo seine Geschichte in eine entsetzliche Gegenwart führt. In Ticks High School wird wie in vielen Schulen jene Hackordnung festgelegt, die oft noch für die erwachsenen Kleinstädter gilt. Am Schlimmsten sind die dran, die nicht einmal in diesem Wettkampf um Anerkennung vorkommen. Und manchmal drehen diese Ausgestoßenen einfach durch.
  John Voss heißt der stumpfe Junge, der in der Schule gehänselt wird und vor lauter Schüchternheit nie den Kopf hebt. Eines Tages verlässt er sie für immer, um in Miles’ Grill zu arbeiten. Das geht eine Zeit lang gut, bis Johns Großmutter, bei der er gewohnt hat, ermordet im Müll gefunden wird. John wird verdächtigt, türmt zunächst, kehrt dann aber – wie alle seit eh und je – einige Zeit später wieder nach Empire Falls zurück. Und diesmal ist er bewaffnet. Der Gewaltausbruch eines von seinen Eltern misshandelten, von seinen Mitschülern tyrannisierten Jungen wirkt hier wie die Explosion eines Elends, das der Roman zuvor über Hunderte Seiten vorbereitet hat. Richard Russo orientiert sich dabei an den schrecklichen Geschehnissen des realen Columbine-Attentats aus dem Jahr 1999. Die Gesellschaft, so die Botschaft des Romans, wird sich wohl besser um die kümmern müssen, die sie nur vom Wegsehen kennt.
  Miles holt Tick, die überlebt hat, fort vom grausigen Tatort und bringt sie an einen sicheren Ort, nach Martha’s Vineyard. Sie verleben dort einen einsamen Winter. Dann möchte Tick ihre Mutter sehen. Auch diese beiden kehren also wieder zurück nach Empire Falls. Janine hat sich endlich von ihrem Fitness-Trainer getrennt und hat wieder zugenommen. Doch das Wiedersehen gerät zu einem gespenstischen Happy End.
HANS-PETER KUNISCH
Richard Russo: Diese gottverdammten Träume. Roman. Aus dem Englischen von Monika Köpfer. DuMont Buchverlag. Köln 2016. 752 Seiten. 24,99 Euro. E-Book 19,99 Euro.
Zielsicher führt der Autor
seine Leser durch den giftigen
Sumpf der Intrigen
Diner als Biotop: Paul Newman (links) und Ed Harris in der Verfilmung von „Empire Falls“ aus dem Jahr 2005.  
Foto: HBO
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»Russos Roman ist wie eine Vorstudie zu dem, was gerade in den USA geschehen ist. Das bildkräftige, wuchtig und doch elegant erzählte Meisterwerk bringt uns diese Welt der Unzufriedenen und Gestrandeten auf eine Weise nahe, dass wir sie verstehen und mögen.«
Elke Heidenreich, LITERATUR SPIEGEL

»Ein solches Buch hat den Pulitzer Preis wahrlich verdient«
Oliver Jungen, FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

»Ein fein ironisch gearbeitetes, gut lesbar übersetztes, klassisch-realistisches Epos.«
Hans-Peter Kunisch, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

»Ein umwerfender Roman«
Anne Haeming, SPIEGEL ONLINE

»Es ist ein Genuss zu verfolgen, wie bewusst Russo jeden Stein seines Romangebäudes setzt.«
Rainer Moritz, LITERARISCHE WELT

»Nach 15 Jahren sind sie aufgewacht und haben ['Diese gottverdammten Träume'] endlich in Deutschland rausgebracht und machen mich glücklich damit.«
Elke Heidenreich, SRF KULTUR

»Die Qualität des Romans liegt in einer differenzierten Figurenzeichnung und im spöttischen Witz.«
Bernadette Conrad, SRF 2 KULTUR

»An Beschreibungsfülle, Detailfreude und psychologischer Einfühlung reicht Russo an den großen John Updike heran.«
Martin Ebel, TAGES-ANZEIGER

»Ein Meisterwerk, wie man es nicht alle Tage lesen darf.«
Rainer Moritz, CHRISMON

»Da kniet man nieder. Sagenhaft!«
Nicola Steiner, SRF KULTUR

»Grandioser Roman«
Roana Brogsitter, BAYERISCHER RUNDFUNK B5 AKTUELL

»[Russos Roman hat etwas] von einem großen Chor der Vergeblichkeit [...]: jedem Einzelnen von ihnen hört man wie mit angehaltenem Atem zu.«
Peter Henning, AARGAUER ZEITUNG/ NORDWESTSCHWEIZ

»Ein beindruckender Roman, der mit herzerfrischendem Sarkasmus wunderbar unterhält und zugleich tief nachdenklich stimmt.«
Welf Grombacher, SAARBRÜCKER ZEITUNG

»Die lebendige und realitätsnahe Darstellung der Charaktere, der Blick hinter die Maske der Protagonisten und vor allem seine sorgfältig ausgearbeitete Struktur stellen das Werk Richard Russos schon jetzt auf das Podest Kult-Roman.«
Alan Tepper, KULT!

»Exzellent übersetzt. Lesestoff mit hohem Suchtfaktor.«
Werner Krause, KLEINE ZEITUNG

»Was für ein grandioses Werk! [...] Bewegendes Zeit- und Sittengemälde, das seinen Protagonisten und Lesern Respekt entgegenbringt.«
BÜCHERMAGAZIN

»Große Literatur braucht keine große Story, aber Erzähler wie den Amerikaner Richard Russo.«
Stefan Wirsching, AUGSBURGER ALLGEMEINE

»Mit seinem großen Roman 'Diese gottverdammten Träume' hat der US-Amerikaner Richard Russo ein unaufdringliches Meisterwerk geschaffen.«
Andreas Frane, NÜRNBERGER ZEITUNG
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