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Der Antifaschismus gehört zu den zentralen Politikfeldern und Identifikationsmerkmalen der PDS, die sich im Vorfeld der Bundestagswahlen 2005 in "Die Linkspartei" umbenannt hat. In der Studie werden die Geschichte des Antifaschismus in Deutschland sowie seine Bedeutung für die Ideologie, Organisation und Strategie der Postkommunisten analysiert. Der Autor bewertet die Politik der PDS aus antiextremistischer Perspektive, also aus der Sicht des demokratischen Verfassungsstaates. Inwieweit nutzt der PDS-Antifaschismus der Demokratie? Inwieweit schadet er ihr? Die Arbeit zieht dabei einen…mehr

Produktbeschreibung
Der Antifaschismus gehört zu den zentralen Politikfeldern und Identifikationsmerkmalen der PDS, die sich im Vorfeld der Bundestagswahlen 2005 in "Die Linkspartei" umbenannt hat. In der Studie werden die Geschichte des Antifaschismus in Deutschland sowie seine Bedeutung für die Ideologie, Organisation und Strategie der Postkommunisten analysiert. Der Autor bewertet die Politik der PDS aus antiextremistischer Perspektive, also aus der Sicht des demokratischen Verfassungsstaates. Inwieweit nutzt der PDS-Antifaschismus der Demokratie? Inwieweit schadet er ihr? Die Arbeit zieht dabei einen Vergleich über den Umgang mit Rechtsextremismus zwischen CDU, CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen einerseits sowie der PDS andererseits.
Autorenporträt
Dr. Tim Peters ist Politikwissenschaftler
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.08.2006

Überbleibsel
PDS und Antifaschismus

Wie hoch die PDS die Bedeutung des Themas Antifaschismus für sich einschätzt, wird in regelmäßigen Abständen auch im parlamentarischen Betrieb deutlich. So stimmte der Sächsische Landtag erst Anfang des Jahres über einen Entwurf der PDS-Fraktion ab, in die Verfassung des Freistaates eine "Antifaschistische Klausel" einzufügen. Zuvor hatte der Chemnitzer Politikwissenschaftler Eckhard Jesse in einer Anhörung des Parlaments ausgeführt, daß dieses Ansinnen dem antiextremistischen Geist sowohl des Grundgesetzes als auch der Sächsischen Verfassung widerspräche. Eine Mehrheit des Landtags lehnte es deshalb ab, Antifaschismus als Staatsziel festzulegen. Und doch kann sich die PDS sicher sein, daß dieses ihr so wichtige Thema, aus dem sie laut diverser Parteiveröffentlichungen "ihr politisches Selbstverständnis wesentlich" schöpft, bei einer breiten Mehrheit der Ostdeutschen verfängt. Schließlich gilt selbst ausgewiesenen SED-Gegnern Antifaschismus als eines der wenigen positiven Überbleibsel der DDR.

Von Beginn an hatte Antifaschismus für die SED/PDS eine wichtige strategische Funktion bei dem Versuch, sich vom Makel der diskreditierten politischen Kraft zu befreien. Tim Peters hat nun erstmals den Antifaschismus der PDS in all seinen Facetten und Bedeutungsebenen durchleuchtet. Seine Leitfrage lautet, ob der Antifaschismus der PDS ein Beitrag zur Stärkung des demokratischen Verfassungsstaates ist oder inwieweit er möglicherweise selbst einen Angriff auf diesen darstellt. Tatsächlich gibt es in der mittlerweile auf den Namen Linkspartei umgetauften PDS noch immer Personen, die zwar zweifelsohne vehemente Gegner des Rechtsextremismus sind, zugleich aber die freiheitliche demokratische Ordnung des Grundgesetzes ablehnen und in der demokratischen und marktwirtschaftlichen Verfaßtheit der Bundesrepublik gemäß der "Dimitroff"-Formel eine Vorstufe zum Faschismus sehen. Ebenso war der Antifaschismus zu DDR-Zeiten von regierungsoffizieller Seite interpretiert worden. Peters kommt zu dem Schluß, daß eine Erneuerung des Antifaschismus in der PDS höchstens sprachlich, nicht aber ideologisch stattgefunden habe. Die "antifaschistische Bündnispolitik" der Partei sei darauf gerichtet, die politische Isolation der PDS zu durchbrechen, die PDS als Verteidigerin des demokratischen Verfassungsstaates darzustellen und schließlich der Partei mit Hilfe des Kampfs "gegen rechts" eine "kulturelle Hegemonie" zu verschaffen.

REINER BURGER

Tim Peters: Der Antifaschismus der PDS aus antiextremistischer Sicht. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006. 230 S., 32,90 [Euro].

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"Alles in allem: ein streitbares Buch, über das demokratisch gestritten werden sollte - auch und gerade in der PDS." Jahrbuch Extremismus & Demokratie 2007

"[...] Peters hat [...] erstmals den Antifaschismus der PDS in all seinen Facetten und Bedeutungsebenen durchleuchtet." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.08.2006

"Tim Peters' Argumentationen sind schlüssig, die Ergebnisse gut nachvollziehbar. [...] eine gute Informationsbasis für alle, die sich mit der Antifaschismus-Thematik befassen." Deutschland Archiv, 03/2006