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2 Kundenbewertungen

Erleben wir einen Epochenbruch?
Die Coronakrise hat nicht nur virologische Fragen aufgeworfen, sondern auch soziale, politische und kulturelle, die zuvor allzu leicht übersehen wurden. Insofern kann man die Krise auch als eine Lerngeschichte lesen, die für die Zukunft der Demokratie und die Lösung ihrer Zukunftsprobleme von Rassismus bis Ungleichheit äußerst wichtig ist. Michel Friedman und Harald Welzer untersuchen die Frage, ob wir einen Epochenbruch erleben, und skizzieren, wie unsere Gesellschaft modernisiert werden kann. Wir leben in einer Zeitenwende. Die demokratischen Gesellschaften…mehr

Produktbeschreibung
Erleben wir einen Epochenbruch?

Die Coronakrise hat nicht nur virologische Fragen aufgeworfen, sondern auch soziale, politische und kulturelle, die zuvor allzu leicht übersehen wurden. Insofern kann man die Krise auch als eine Lerngeschichte lesen, die für die Zukunft der Demokratie und die Lösung ihrer Zukunftsprobleme von Rassismus bis Ungleichheit äußerst wichtig ist. Michel Friedman und Harald Welzer untersuchen die Frage, ob wir einen Epochenbruch erleben, und skizzieren, wie unsere Gesellschaft modernisiert werden kann.
Wir leben in einer Zeitenwende. Die demokratischen Gesellschaften stehen unter Druck durch die machtvolle Rückkehr der Autokraten, durch die Wiederkehr der Rechtsextremen, Nationalisten, Rassisten und Antisemiten, die Wellen von Hass, Hetze und Terrorismus erzeugen. Dazu kommen soziale Ungleichheit, Klimawandel und Pandemie. Die Welt ist erheblich in Unordnung geraten und der Politik fehlt es an politischen Konzepten und Lösungen. Michel Friedman und Harald Welzer, die zu den streitbarsten und profiliertesten Intellektuellen des Landes zählen, suchen im intensiven Gespräch nicht nur nach den Ursachen der Erosionskrise, sondern auch nach Strategien für eine verantwortungsvolle, historisch aufgeklärte und proaktive Politik. Dabei greifen sie nicht nur auf ihr profundes historisches und gesellschaftspolitisches Wissen zurück, sondern schauen auch in ihre eigenen Biografien, um den Widersprüchen einer schwierigen Zeit nachzuspüren. Eine Lerngeschichte des Politischen in Echtzeit.
Autorenporträt
Michel Friedman, Prof. Dr. Dr., Philosoph und Jurist, ist Direktor des Center for Applied European Studies (CAES) an der Frankfurt University of Applied Sciences, Moderator verschiedener Talkshows für die Deutsche Welle, SWR und Welt. Autor der Tageszeitung Die Welt und Gastgeber einer politischer Gesprächsreihe im Berliner Ensemble.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.10.2020

Zum
Mitsummen
Harald Welzer im Dialog mit
Michel Friedman zur Weltlage
Zwei Intellektuelle besprechen die Weltlage. Bildung, Umweltschutz, Rechtsextremismus, Europa, die Zukunft der Demokratie. Ein bisschen Corona, natürlich. Michel Friedman und Harald Welzer trauen sich zu allem eine Diagnose zu. Obwohl eines der Kapitel heißt „Wir müssen mehr streiten“, sind sich die beiden oft einig, Dissens gibt es eher in Details.
Für links-liberale Ohren ist die Melodie dieses Gesprächsbuches so eingängig wie erwartbar. Man kann sofort mitsummen: Kinder haben keine Lobby. Gerechtigkeit in der Bildung ist wichtig. Die Öffentlichkeit erlebt einen neuen Strukturwandel. Europa ist in einem desaströsen Zustand. Vertrauen ist die Währung der Demokratie, ziviler Streit ihr Sauerstoff. So geht das immer weiter.
Auch wenn man die Inhalte dieser Sätze im Grunde teilt, wächst beim Lesen die Ungeduld. Man hat sie schon zu oft in Talkshows gehört, als dass man sie nun noch in einem Buch lesen müsste, das es weitgehend dabei belässt, alle Themen zu streifen.
Am stärksten ist dieses gedruckte Gespräch da, wo es persönlicher wird. Während es sonst oft ins Phrasenhafte abgleitet, ragen die Passagen, in denen es um den Judenhass und den Rechtsextremismus geht, durch ihren Ernst und ihre Authentizität heraus. Hier wird spürbar, worum es den beiden geht – und warum. Michel Friedman erzählt von seiner Kindheit und dem Antisemitismus im Alltag. Wie seine Mitschüler es vermieden, ihn nach Hause einzuladen. Wie seinem Vater, einem Kaufmann, ein Kunde gönnerhaft sagte: „Ihr Juden, ihr seid geschäftstüchtig. Du auch, da muss ich euch mal ein Kompliment machen.“ Nach einer schlaflosen Nacht habe er damals als Junge beschlossen, nie zu schweigen und sich zu wehren, sagt Friedman.
Der Sozialpsychologe Harald Welzer hinterfragt den Begriff der „Verdrängung“. Womöglich habe es für viele Deutsche nach dem Krieg gar nicht die Notwendigkeit gegeben, etwas zu verdrängen – weil sie ohnehin keine Schuldgefühle gehabt hätten. Der Bogen zur Gegenwart ist schnell geschlagen. „Man muss es persönlich nehmen, wenn die freiheitliche Demokratie angegriffen wird“, sagt Welzer. Er plädiert dafür, AfD-Politiker weitgehend zu ignorieren, um die „Konsensverschiebung“ zu beenden und eine Normalisierung rechtsextremistischer Positionen zu verhindern. Friedman sagt, er sehe das differenzierter. Jemanden wie Alexander Gauland zu interviewen, gehöre zur journalistischen Aufklärungspflicht.
In Momenten, in denen die beiden nicht übereinstimmen, gewinnt das Buch an Esprit. Die Kultur öffentlicher Erregung wird als Problem identifiziert, Welzer gibt die Losung aus: „Beruhige Dich!“ – Friedman: „Ist das nicht das Problem? Dass viel zu viele so beruhigt sind? Ich freue mich auf beunruhigte Menschen!“ – Welzer: „Quatsch! Wir brauchen Zeit.“
Zwar haben sich Friedman und Welzer für ihr Gespräch Zeit genommen, es inhaltlich aber leider überfrachtet. Vieles wird gesagt, weniges ergründet.
TANJEV SCHULTZ
Michel Friedman,
Harald Welzer:
Zeitenwende. Der Angriff auf Demokratie und Menschenwürde. Kiepenheuer & Witsch,
Köln 2020. 287 Seiten, 22 Euro.

DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Man ist sich in diesem Buch über die Zukunft der Demokratie zu einig, die Diskutanten miteinander - und schließlich die Leserschaft mit ihnen, meint Rezensentin Tanjev Schultz. Das macht sie einigermaßen ungeduldig, schließlich hat man alles zu oft schon selbst so gehört (und vermutlich auch gesagt). Erst wenn es im Gespräch der beiden persönlich wird, scheint es interessant zu werden - und wenn sie sich endlich mal uneinig sind. Ansonsten wird zu vieles berührt und nichts wirklich erkundet, meint die wenig begeisterte Kritikerin.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Dieses Buch ist anregend, auf konstruktive Weise zeitkritisch und fesselt.« Christoph Schreiner Saarbrücker Zeitung 20201201