28,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Die israelische Besatzungspolitik: International gefeierte Autorinnen und Autoren machen sich vor Ort ein Bild.
Diese aufsehenerregende Anthologie vereint Essays, Reportagen und Kurzgeschichten von international gefeierten Autoren und bezeugt die Katastrophe, die die israelische Besatzungspolitik für das Westjordanland und Gaza bis heute bedeutet.Für »Oliven und Asche« haben sich Michael Chabon und Ayelet Waldman, zwei der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller unserer Zeit, mit der israelischen Organisation Breaking the Silence zusammengetan. Breaking the Silence wurde von ehemaligen…mehr

Produktbeschreibung
Die israelische Besatzungspolitik: International gefeierte Autorinnen und Autoren machen sich vor Ort ein Bild.

Diese aufsehenerregende Anthologie vereint Essays, Reportagen und Kurzgeschichten von international gefeierten Autoren und bezeugt die Katastrophe, die die israelische Besatzungspolitik für das Westjordanland und Gaza bis heute bedeutet.Für »Oliven und Asche« haben sich Michael Chabon und Ayelet Waldman, zwei der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller unserer Zeit, mit der israelischen Organisation Breaking the Silence zusammengetan. Breaking the Silence wurde von ehemaligen israelischen Soldaten gegründet, die in den besetzten Gebieten gedient und Ungerechtigkeit direkt erlebt haben. Zusammen luden sie im letzten Jahr 26 international renommierte Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Eva Menasse, Dave Eggers, Colum McCann und Arnon Grünberg ein, sich selbst vor Ort ein Bild von der Lage in den besetzten Gebieten zu machen. Entstanden sind eindrucksvolle, lebendige Geschichten und Reportagen, die uns den Alltag in Palästina erschreckend klar vor Augen treten lassen. Der Leser reist z.B. mit Rachel Kushner in ein palästinensisches Flüchtlingscamp mitten in Jerusalem, lernt mit Taiye Selasi etwas über die verbotene Liebe zwischen Israelis und Palästinensern oder lässt sich von Helon Habila die verblüffende Genese der Israelischen Sperranlage erzählen.

Die Übersetzer der Anthologie: Bettina Abarbanell, Giovanni Bandini, Thomas Brückner, Andrea Fischer, Dirk van Gunsteren, Brigitte Hilzensauer, Maria Hummitzsch, Rainer Kersten, Kristian Lutze, Miriam Mandelkow, Dorothee Merkel, Michael Schickenberg, Klaus Timmermann, Ulrike Wasel, Adelheid Zöfel.
Autorenporträt
Ayelet Waldman wurde 1964 in Jerusalem geboren, beide Großelternpaare stammen aus der heutigen Ukraine. Nach dem Jurastudium in Harvard arbeitete sie als Strafverteidigerin. Sie ist mit dem Schriftsteller Michael Chabon verheiratet. Auf Deutsch sind erschienen: 'Dem Himmel so fern' (2006), das Sachbuch 'Böse Mütter' (2010) und 'Die späte Reue des Jack Wiseman' (2015). Michael Chabon wurde 24. Mai 1963 in Washington, D.C., geboren und wuchs in Columbia, Maryland, auf. Er besuchte die Carnegie Mellon University und wechselte bald zur University of Pittsburgh, wo er 1984 den Bachelor of Arts erlangte. Für den Master of Fine Arts im Fach Creative Writing ging er an die University of California, Irvine. Er erhielt für sein umfangreiches Werk zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Pulitzer-Preis für 'Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay'. Er lebt heute mit seiner Frau, der Schriftstellerin Ayelet Waldman, und den vier Kindern in Berkeley, Kalifornien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.12.2017

Das Schweigen
brechen
Schriftsteller berichten über die
israelische Besatzung in Palästina
Man kann eigentlich gar nichts dagegen sagen. Ja, man schämt sich, selbst so wenig für die Verbesserung der Welt zu tun. Ayelet Waldman und Michael Chabon und die vierundzwanzig Schriftsteller, die sie für ihr Projekt haben gewinnen können, die unentgeltlich nach Gaza reisten, nach Ost-Jerusalem und ins Westjordanland, und mit teils fünfzigseitigen Erfahrungsberichten zurückkehrten, haben sicher alles richtig gemacht. Sie haben genau hingeschaut, sie haben Anteil genommen, sie haben sich nicht gescheut, Flüchtlingslager aufzusuchen, mit Verwundeten zu sprechen, mit Menschen, die alles verloren haben. Sie haben denen eine Stimme gegeben, die keine Stimme haben.
„Breaking the silence“ heißt denn auch die israelische Organisation, mit der gemeinsam Waldman und Chabon dieses Riesenprojekt 2016 auf die Beine gestellt haben. Vierundzwanzig Schriftsteller einzeln oder in kleinen Gruppen dorthin zu bringen, wo es weh tut. Namhafte Schriftsteller wohlgemerkt, unter ihnen Dave Eggers, Mario Vargas Llosa, Colm Tóibín, Arnon Grünberg, Rachel Kushner oder Eva Menasse.
Jede und jeder von ihnen hat ihre Aufgabe vorbildlich erfüllt, jeder einzelne der Berichte hätte gegen gutes Honorar in großen amerikanischen, französischen oder deutschen Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt werden können. Wie hier von Leid und Unrecht in den besetzten Gebieten berichtet wird, von schlechter Versorgung, Willkür und militärischer Gewalt, kann einem mitunter die Tränen in die Augen treiben.
Das Problem ist nur: Einer dieser Berichte hätte gereicht. In der Menge werden sie leider Partei. Die Perspektive ist stets jene der Unterdrückten. Was im Einzelnen eine glänzende literarische Reportage ist, wird über 560 Seiten zu einer ausufernden Anklageschrift. Man würde dann gerne einmal die Gegenseite hören.
Oder zumindest würde man hin und wieder gerne jene Ambivalenz verspüren, die gute Literatur ausmacht. So ist „Oliven und Asche“ aber eben doch eher Journalismus als Literatur, gut gemeinter, engagierter Journalismus. Der gehört allerdings nicht zwischen zwei Buchdeckel.
TOBIAS LEHMKUHL
Ayelet Waldman, Michael Chabon (Hrsg.): Oliven und Asche. Schriftstellerinnen und Schriftsteller berichten über die israelische Besatzung in Palästina. Verlag Kiepenheuer und Witsch, Köln 2017. 560 Seiten, 28 Euro. E-Book 24,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
…mehr
»[...] ein Werk, das selbst für Kenner des Nahostkonflikts überwiegend informativen, anregenden Stoff bietet. [...] Es tut not, daran [zur Normalität gewordenes Unrecht] zu erinnern, egal in welcher Sprache, aber immer mit dem notwendigen Respekt für alle Akteure. Schon deshalb ist die Anthologie zu empfehlen.« Alexandra Senfft Der Freitag 20171102