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Sarah Bakewells Buch ist ein Geniestreich: Auf höchst elegante und unterhaltsame Weise erzählt sie das Leben Montaignes und beantwortet zugleich unsere Fragen nach einem guten Leben. Authentischer und aktueller wurde noch nie über den großen Philosophen und Essayisten geschrieben - ein Glücksfall! Lebe den Augenblick! - Philosophiere nur zufällig! - Bedenke alles, bereue nichts! - Mit diesen und anderen Antworten auf die eine Frage "Wie soll ich leben?" führt Sarah Bakewell durch das ungewöhnliche Leben des Weingutbesitzers, Liebhabers, Essayisten, Bürgermeisters und Reisenden Michel de…mehr

Produktbeschreibung
Sarah Bakewells Buch ist ein Geniestreich: Auf höchst elegante und unterhaltsame Weise erzählt sie das Leben Montaignes und beantwortet zugleich unsere Fragen nach einem guten Leben. Authentischer und aktueller wurde noch nie über den großen Philosophen und Essayisten geschrieben - ein Glücksfall!
Lebe den Augenblick! - Philosophiere nur zufällig! - Bedenke alles, bereue nichts! - Mit diesen und anderen Antworten auf die eine Frage "Wie soll ich leben?" führt Sarah Bakewell durch das ungewöhnliche Leben des Weingutbesitzers, Liebhabers, Essayisten, Bürgermeisters und Reisenden Michel de Montaigne. Dabei gelingt ihr das Kunststück, ihn ganz im 16. Jahrhundert, im Zeitalter der Religionskriege, zu verorten und gerade dadurch für unsere Zeit verständlich zu machen. Wie soll man Montaigne lesen? Nicht wie ein Kind, um sich zu amüsieren, und nicht wie die Ehrgeizigen, um sich zu belehren. "Nein. Lesen Sie ihn, um zu leben!", empfahl der große Flaubert.
Autorenporträt
Rita Seuß arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren mit Bernhard Jendricke zusammen. Gemeinsam haben sie neben Romanen von Clare Clark Werke von Gore Vidal, Peter Heather und Jeremy Scahill ins Deutsche übertragen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.09.2012

Montaignes Erbin

Michel de Montaigne kennenzulernen, dazu gibt es eigentlich einen naheliegenden Weg: die "Essais" zu lesen, in denen er sich selbst in allen seinen Neigungen und Regungen nachspürt, und solcherart an die lange Reihe der Leser anzuknüpfen, die verblüfft feststellten, wie vertraut uns dieser französische Landedelmann aus dem sechzehnten Jahrhundert bei der Lektüre wird. Aber auch ein solcher Autor, ausgestattet mit den besten literarischen Referenzen der Nachwelt, muss hin und wieder dem Publikum nachdrücklich empfohlen werden. Sarah Bakewell tut das mit einem Buch, dessen Kapitelüberschriften zwanzig Maximen der Lebensführung à la Montaigne formulieren. Auf den ersten Blick befürchtet man da, das wundersame Gewächs der "Essais" werde ungebührlich in Form getrimmt. Doch weit gefehlt: Sarah Bakewell gelingt das Kunststück, Montaignes "geplant planlose" Erkundungen exzellent vor Augen zu führen, gleichzeitig den biographischen und auch historischen Hintergrund mit sicherer Hand einzuziehen und überdies die Rezeptionsgeschichte der "Essais" mit einer Fülle von gut gewählten Beispielen zwanglos einzuflechten. Leser Montaignes werden an diesem Band nicht vorbeigehen. Und wer zu den "Essais" bisher noch nicht griff, wird schon nach wenigen Kapiteln an ihre Anschaffung denken. (Sarah Bakewell: "Wie soll ich leben? oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig Antworten". Aus dem Englischen von Rita Seuß. C. H. Beck Verlag, München 2012. 416 S. Abb., geb., 24,95 [Euro].)

hmay

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Joseph Hanimann mag nicht jeder These in Sarah Bakewells Montaigne-Buch zustimmen, insgesamt findet er es aber ziemlich gelungen und ist sogar auf ein paar halbvergessene Klugheiten gestoßen. "Wie soll ich leben?" ist nicht nur der Titel des Buchs, sondern zeigt schon die Methode an, mit der sich Bakewell dem Denken Montaignes nähert. An Variationen dieser Frage hangelt sie sich entlang, erklärt der Rezensent: "Wie entgehe ich der Todesangst?", oder "Wie vermeide ich die Tücken der Mitmenschen, ohne ungesellig zu werden?", zum Beispiel. Entscheidend ist das "ich" in diesen Fragen, meint Hanimann, der Anspruch auf Allgemeingültigkeit war Montaigne eher fremd. Auch für die Arbeit der Übersetzerin Rita Seuß ist der Rezensent voll des Lobes.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.03.2013

Im Spiegel des Ich
Sarah Bakewells subtile
Annäherung an Montaigne
Zum direkten Vorläufer des egozentrischen Mitteilungsdrangs unter Bloggern und Networkern wird der französische Skeptiker Michel de Montaigne in diesem Buch zwar nicht gemacht. Die Idee, die Welt im Spiegel des eigenen Ich zu betrachten, musste aber erst einmal erfunden werden, und die Engländerin Sarah Bakewell, Autorin mehrerer Bücher zwischen Biografie und Roman, sieht in Montaignes Essays den Anfang dieser Perspektivenwende. Statt das Leben des berühmten Müßiggängers, Schriftstellers, Politikers, Weingutbesitzers, Liebhabers und Europa-Reisenden einfach von Anfang bis Ende nachzuerzählen, entschied Bakewell sich für die originelle Kapitelgliederung von zwanzig Antworten auf die immer selbe Frage: Wie soll ich leben?
  Nicht: Wie sollte man leben? Die moralische Konjunktivform, so schickt die Autorin klug vorweg, lag dem Essayisten eher fern. Ihn interessierten die unmittelbaren Lebensfragen von der Art: Wie entgehe ich der Todesangst? Wie vermeide ich die Tücken der Mitmenschen, ohne ungesellig zu werden? Wie finde ich das richtige Maß in allen Dingen? Wie komme ich mit den Unzulänglichkeiten meines Wissens und Tuns zurecht? Die Autorin führt uns ohne chronologischen Faden quer durch Montaignes Leben und Werk, rasselt mit dem Schlüsselbund ihrer Antworten, schließt beiläufig manche halbvergessene Nebenkammer und manchen Dachboden auf.
  Trägheit, Langsamkeit und Vergesslichkeit sei das beste Mittel gegen Fanatismus aller Art, wird uns da etwa in Erinnerung gerufen – nicht als Rezept eines Zeitgenossen der Religionskriege, sondern als Lebensweisheit eines Mannes, der mit seinen natürlichen Neigungen auskommen musste. Dass er in den vier Jahren als Bürgermeister von Bordeaux sich nicht mit großen Neuerungen, sondern mit behutsamer Unauffälligkeit hervortat, bringt die Autorin auf die Maxime: Mache deinen Job gut, aber nicht zu gut. Also statt Ehrgeiz für sich selbst oder die Seinen eher Sinn für das Naheliegende, wozu im Sommer 1585 auch gehören konnte, als Bürgermeister sich nicht ohne Notwendigkeit ins Pestgebiet der Stadt zu begeben – eine Haltung, die ihm erst der moralische Absolutheitsanspruch des 19. Jahrhunderts wirklich vorwarf.
  Sarah Bakewell belegt ihre zwanzig Antwortversuche überzeugend sowohl aus Montaignes Schriften wie aus fundierten Darstellungen zur Zeitgeschichte und zur späteren Rezeption. Man braucht ihr nicht in allen Ansichten zu folgen. Montaignes Auffassung von der Gewohnheit etwa ist weniger abschätzig, als sie meint, und ob seine von ihm selber oft beklagte Vergesslichkeit schon die unfreiwillig spontane Erinnerung von Marcel Proust vorwegnahm, bleibe dahingestellt. Dennoch ist ihr Buch eine reizvolle Begegnung oder Wiederbegegnung mit dem großen Stoiker der Renaissance. Und die Übersetzung von Rita Seuß verbindet die Präzision mit der Eleganz, die das edle Sujet verlangt.
JOSEPH HANIMANN
Sarah Bakewell:Wie soll ich leben? – oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig Antworten. Aus dem Englischen von Rita Seuß. Verlag C. H. Beck, München 2012. 416 Seiten, 24,95 Euro.
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