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Lampedusa - eine kleine italienische Insel im Mittelmeer.Klein genug, dass man sie getrost immer wieder vergessenkonnte in Rom und in Brüssel - wären da nicht Zehntausendevon Bootsflüchtlingen aus Afrika, die in denletzten Jahren dort angekommen sind. Wann immer einebesondere Tragödie zu vermelden ist, richten die Medienreflexartig ihre Spots auf die Insel, tragen diese Bilder vonder Peripherie in die Mitte Europas - und wenden sichgenauso schnell wieder ab. Von Lampedusa und den Lampedusanierfahren wir nichts.Der Ethnologe Gilles Reckinger hat sich mehr Zeit genommenund die Menschen von…mehr

Produktbeschreibung
Lampedusa - eine kleine italienische Insel im Mittelmeer.Klein genug, dass man sie getrost immer wieder vergessenkonnte in Rom und in Brüssel - wären da nicht Zehntausendevon Bootsflüchtlingen aus Afrika, die in denletzten Jahren dort angekommen sind. Wann immer einebesondere Tragödie zu vermelden ist, richten die Medienreflexartig ihre Spots auf die Insel, tragen diese Bilder vonder Peripherie in die Mitte Europas - und wenden sichgenauso schnell wieder ab. Von Lampedusa und den Lampedusanierfahren wir nichts.Der Ethnologe Gilles Reckinger hat sich mehr Zeit genommenund die Menschen von Lampedusa haben ihmviel von sich erzählt. Von denen, die weggingen und denen, diezurückkamen, von ihren eigenen Lebensträumen, von dentäglichen Widrigkeiten, den Versorgungslücken, der Langeweile.Von dem Wunsch, der Insel den Rücken zu kehrenund der Unmöglichkeit, woanders zu leben. Die Lampedusanizeichnen ihre Insel als einen Ort der Übergänge.Und was uns aus der Ferne erstaunt, wird durch ReckingersBuch verständlich: Die Begegnung mit dem Fremdenlässt wenig Raum für rassistische Projektionen.
Autorenporträt
Dr. Gilles Reckinger, 1978 in Luxemburg geboren, studierte Kulturanthropologie,Europäische Anthropologie und Soziologie. Er istDokumentarfilmer und Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitätenund berät den Europäischen Bund für Bildung und Wissenschaft.Er beschäftigt sich mit Themen wie Prekarität, Ausgrenzung, Migrationund europäischem Grenzregime. Das vorliegende Buch wurde mit demTheodor-Körner-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Gilles Reckingers Buch ist für Marie-Sophie Adeoso eher ein Reisetagbuch mit sehr persönlichen Einblicken in das Leben der Lampedusani geworden denn ein Buch über das Schicksal der auf der Insel zwischen Europa und Afrika anlandenden Flüchtlinge oder über europäische Asylpolitik. Für Adeoso kein Problem, im Gegenteil. Denn wenn der Ethnologe Taxifahrer, Gastwirte und Polizei zu Wort kommen und eigene Beobachtungen einfließen lässt, entsteht für die Rezensentin ein ambivalentes Bild von Menschen am Rande Europas, das die unschönen Auswirkungen globaler Politik und Wirtschaft gut sichtbar werden lässt.

© Perlentaucher Medien GmbH