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Amras Wunsch geht in Erfüllung. Sie darf bei den Dreharbeiten von "Shivas Bruder" in Berlin dabei sein. Nicht als Schauspielerin, sondern - viel besser - als Praktikantin bei der Kostümbildnerin Anna. Alles ist neu und spannend und gleich an ihren ersten Tagen geht einiges schief. Zuerst rutscht ihr ein »Blödmann« gegenüber Jan, dem Setaufnahmeleiter, raus und dann handelt sie sich auch noch einen Megarüffel von Werner, dem Regisseur, ein. Gefährlich, denn sollte sie die Verhaltensregeln des Produktionsbüros nicht einhalten, droht ihr der Rausschmiss. Gar nicht so einfach für die quirlige…mehr

Produktbeschreibung
Amras Wunsch geht in Erfüllung. Sie darf bei den Dreharbeiten von "Shivas Bruder" in Berlin dabei sein. Nicht als Schauspielerin, sondern - viel besser - als Praktikantin bei der Kostümbildnerin Anna. Alles ist neu und spannend und gleich an ihren ersten Tagen geht einiges schief. Zuerst rutscht ihr ein »Blödmann« gegenüber Jan, dem Setaufnahmeleiter, raus und dann handelt sie sich auch noch einen Megarüffel von Werner, dem Regisseur, ein. Gefährlich, denn sollte sie die Verhaltensregeln des Produktionsbüros nicht einhalten, droht ihr der Rausschmiss. Gar nicht so einfach für die quirlige Amra. Doch dann braucht das Team dringend Hilfe und Amra weiß Rat.Während zehn aufregender Tage am Set taucht Amra in die Welt des Filmemachens ein und lernt dabei die Menschen kennen, die hinter der Kamera arbeiten: Richy, den Angler, Luise, die Schärfezieherin, Helga, den Maskenbildner, und natürlich Julian, den unglaublich gut aussehenden Jungstar.Wissen in eine aufregende Geschichte verpackt- das gelingt Henrik Hitzbleck (Text) und Kerstin Wacker (Illusttation) auch bei ihrem zweiten Kindersachbuch mit viel Humor und Liebe zur Gestaltung. Diesmal sind in ihrem Team auch fünf Grundschülerinnen und eine Köchin mit von der Partie. So wird das Filmemachen Abenteuer und Vergnügen zugleich.
Autorenporträt
Kerstin Wacker, aufgewachsen in Niedersachsen, hat Modedesign studiert und anschließend als Designerin und Illustratorin für nationale und internationale Verlage gearbeitet. Seit 2014 schreibt sie gemeinsam mit Henrik Hitzbleck Kinder- und Jugendbücher in Berlin. Sie engagiert sich ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.04.2018

BUCHTIPP

Amra ist überglücklich. Sie darf die Kostümbildnerin Anna bei den Dreharbeiten zu einem Film als Praktikantin begleiten. Zehn Tage lang lernt sie in Berlin am Set, wer alles zu einem Filmteam gehört und wie viele Aufgaben es dabei gibt. Hinter der Kamera arbeiten schließlich nicht nur Regisseur und Kameraleute. Es gibt auch einige andere spannende Mitwirkende, wie: Richy, den Angler, Luise, die Schärfezieherin, oder Helga für die Maske. Und dann ist da auch noch Julian, der attraktive Jungstar. Amra ist so aufgeregt, dass sie gleich am ersten Tag ihr Praktikum beinahe verpatzt. Dann aber gibt es ein Problem, bei dem das Mädchen dem Team eine große Hilfe ist. Doch es bleibt spannend bis zur ersten Vorstellung - wie im richtigen Film. Das Buch bietet aber nicht nur eine gute Geschichte, es ist gleichzeitig auch ein Sachbuch, in dem der Leser alles darüber erfährt, was nötig ist, um einen Film zu machen. Manchmal gehört dazu auch eine Portion Sushi, und deshalb gibt es auch ein Rezept dafür.

cp.

Henrik Hitzbleck: "Klappe, Cut, Hurra".

Verlag Wacker und Freunde. 152 Seiten, 16,95 Euro. Von 10 Jahren an.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.06.2018

LITERARISCHER MARKTPLATZ
Geschichten vom Leben am Filmset
„Nachts im Bett kann ich vor lauter Aufregung natürlich nicht einschlafen. Shivas Bruder wird verfilmt und ich, ausgerechnet ich, bin vielleicht dabei. Das wäre wirklich mega.“ Und ob sie dabei ist. In diesem Kindersachbuch von Henrik Hitzbleck, erschienen im Berliner Wacker und Freunde Verlag, folgen wir der zehnjährigen Amra, die auf Einladung ihres Onkels, der Kameramann ist, ein Filmset besuchen darf.
Amra wird am Set als sogenannte „Schnupperpraktikantin“ angestellt. Sie trägt das Herz auf der Zunge und die Fragen scheinen nur so aus ihr herauszusprudeln. Viele Kinder, die ich aus meiner eigenen Kindheit in Erinnerung habe oder heute treffe, sind zwar oft verkopfter und sehr viel schüchterner, jedoch leuchtet ein, wozu Amras Offenheit bei Fragen und ihr ausschließlich ehrlich angelegter Charakter dienen: mehr übers Filmemachen zu erfahren. Henrik Hitzbleck schafft es durch Amras akribische Beschreibungen beinahe jeden Satz mit mindestens zwei neuen Fakten zu füllen. Dabei gelingt es ihm, einen coolen, jedoch nicht anbiedernden Ton zu treffen und die Sprache erobert einem im Nu das Herz, weil man Redewendungen wieder erkennt („Rache ist Blutwurst“), über einfallsreiche Formulierungen („Nikotin-Omi“) schmunzeln muss und glaubt selbst in den beschriebenen Situationen zu sein.
Es ist eine wunderbare und naheliegende Idee, Amra in ein Set-Department nach dem anderen „hineinschnuppern“ zu lassen. An einem Tag erklärt Feridun, ihr Onkel, seiner Nichte die Kameraeinstellungen und sie ist von den „Tageslichtleuchten“ begeistert, an einem anderen erfährt sie vom Sounddesign-Praktikanten, was ihn und andere noch alles an Arbeit in der Postproduktion erwarten wird, die erst beginnt, wenn die Dreharbeiten beendet worden sind.
Leider kann angezweifelt werden, dass an einem realen Filmset jeder Besucherin so viel erklärt werden würde wie Amra. Das liegt nicht etwa an der fehlenden Offenheit der Film-Teams oder der fehlenden Begeisterung der Teammitglieder, über ihre Arbeit zu sprechen, der Grund ist vielmehr ein menschengemachtes Zeitproblem. Stünden Film und Fernsehen nicht so unter ökonomischem Zeitdruck und wäre der Druck nicht so groß, den Geschmack eines Publikums treffen zu müssen, der durch eine aussagelose, das heißt undifferenzierte, Einschaltquote angenommen wird, hätten wir, das Publikum, längst nicht nur viel unterschiedlichere Stile von Darstellung zur Auswahl, andere Sendungsformate und andere Geschichten mit unterschiedlicheren Figuren darin, sondern auch mehr Zeit für die Realisierung all dessen. Meistens aber muss alles strikt nach Zeitplan ablaufen, die Hektik ist groß, da bleibt viel Kreativität und Potenzial auf der Strecke. Und eben oft auch das Zugucken. In der Geschichte um Amra wird das angedeutet, wenn sie vom Set weggeschickt wird, damit sie nicht „im Weg steht“.
Trotzdem bekommt Amra insgesamt einen guten Eindruck von den absurden Geschichten, die dieser Mikrokosmos „Set“ zu bieten hat. Es gibt unzählige Tätigkeiten beim Film, wie beispielsweise das Sockenföhnen, die von außen betrachtet völlig sinnlos, ja unfreiwillig komisch erscheinen. In der jeweiligen Situation allerdings müssen sie extrem ernst durchgeführt werden, weil in dieser Branche viel auf Empfehlung und Weitersagen beruht und somit der momentane oder folgende Jobs daran hängen könnten, ob die trocken geföhnten Socken rechtzeitig beim barfüßigen Schauspieler landen. Wenn nicht, könnte sich dieser beschweren und das könnte den Mitarbeitern des Kostümdepartments, den tödlichen Ruf des generell zu langsam Arbeitens einbrocken, und sie würden beim nächsten Projekt eventuell nicht mehr angefragt werden.
Hevorzuheben bleibt auch, dass „Klappe, Cut, Hurra“ in Sachen Gleichberechtigung weit vorn steht. Ein aufgeschlossenes und intelligentes Mädchen ist die Hauptfigur und über ihre Familie wird insgesamt mit feministischem Anspruch erzählt – kochende Papas und rauchende Omas statt andersherum sind da nur eines von vielen Beispielen. Außerdem stellt Henrik Hitzbleck in seinem Buch ganz selbstverständlich ein Filmteam vor, mit Schauspielern und Schauspielerinnen, in dem Diversität normal ist. Wenn das doch Realität wäre. Gut, dass gerade ein Kinderbuch diese Ansprüche stellt.
Insgesamt stehen sich in der Geschichte um Amra und ihre Erlebnisse der Anspruch eines zukunftsorientierten Kinderbuches, – mit zur Wiedererkennung dienenden Klischees von Berufen und Leuten – und die Realität am Set in gesunder Rivalität gegenüber. Da gibt es zum Beispiel Helga, den Maskenbildner, der mit Sätzen wie „Herzilein, ich quassele und quassele und du verstehst bestimmt nur die Hälfte. Wie herrlich jung du bist, und was für schöne Locken du hast!“ um die Ecke kommt. Oder den fiesen Jungschauspieler Julian, der den Druck seiner Versagensangst auf Amra und ihre Kollegen ablädt.
Für Kinder, Jugendliche und alle Filmschaffenden, die ihren Familien nicht jedes Mal aufs Neue erklären möchten, was die Aufgaben der Script/Continuity sind oder warum es lange dauert, bis der gedrehte Film im Kino oder Fernsehen erscheint, lohnt sich „Klappe, Cut, Hurra“ sehr. Denn all das und noch viele weitere schöne Details erfährt man humorvoll verpackt in dieser mitreißenden Geschichte.
JOHANNA POLLEY
(Die Rezensentin hat Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg studiert und steht für Kinofilme und Fernsehkriminalsendungen vor der Kamera).
Henrik Hitzbleck: Klappe, Cut, Hurra: Aufregende Drehtage in Berlin. Verlag Wacker und Freunde, Berlin 2017. 144 Seiten, 16,95 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"... gekonnt visualisiert und in eine spannend erzählte Geschichte eingebunden." Shortliste 2019, Heinrich-Wolgast-Preis der GEW "Das Buch darf man getrost unter die Rubrik "stark preisverdächtig!" einordnen." Mag DDr. Franz Sedlak für schule.at, Januar 2018