Die offenen Adern Lateinamerikas

224 Seiten, 20.4 × 13.5 cm, Broschur
ISBN 978-3-85869-962-6, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 14.09.2022

Der Berg, der Menschen frisst

In den Minen des bolivianischen Hochlandes

Aus dem Spanischen von Grit Weirauch
EUR 25,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Der rohstoffreiche Berg Cerro Rico de Potosí in Bolivien ist Teil einer globalen Kette, die außergewöhnlichen Reichtum mit bitterster Armut verbindet. Am Anfang der Kette steht ein vierzehnjähriges Mädchen, das in einer Silbermine arbeitet. Für zwei Euro pro Nacht schiebt die Halbwaise Alicia einen Wagen voller Steine durch die unterirdischen Stollen, um die Familie mitzuernähren. Der giftige Staub der Mine schwebt in der Luft, die sie einatmet, und sickert ins Wasser, das sie trinkt.
Anhand von Alicia, ihrer Familie und des Ortes, an dem sie lebt, erzählt der anerkannte, investigativ arbeitende Journalist Ander Izagirre die Geschichte des »Rohstoffsegens« in Bolivien: von den Conquis­tadores, die Mineralien in Sklavenarbeit abbauen ließen, über den Aufstieg einer lokalen Oligarchie im 19. Jahrhundert bis hin zu einer Reihe von Militärdiktaturen, oft installiert mithilfe der USA, um die Rohstoffversorgung des Nordens zu sichern. Izagirre zeigt, wie die Arbeitsbedingungen und fehlende Sicherheitsvorkehrungen in den Minen ein patriarchalisches Gesellschaftssystem hervorgebracht haben, in dem traumatisierte und durch Alkohol betäubte Bergleute erlittene Gewalt an Ehefrauen und Kinder weitergeben.
Das Ergebnis ist eine einzigartig fesselnde Mischung aus Memoiren, Reportagen, Reiseberichten und historischen Texten, die an die Sozialreportagen von Ryszard Kapuscinski erinnert.

Ander Izagirre, 1976 im spanischen San Sebastián geboren, schreibt als freischaffender Journalist und Autor über Kriegsverbrechen in Kolumbien, die Mafia auf Sizilien und Überlebende von Tschernobyl, aber auch über Sport und Reisen. Seine Beiträge erschienen unter anderem in El Paìs, El Correo, National Geographic sowie auf CNN. 2015 erhielt er den European Press Prize.

»Izagirre ist nah an den Menschen, über die er berichtet, und lässt seine eigenen Gedanken und Gefühle stetig mit in den Text einfließen. Diesen persönlichen Tonfall bringt Grit Weirauch zielsicher ins Deutsche.«

Anna Pia Jordan-Bertinelli, Tralalit Magazin für übersetzte Literatur

»Das Buch ist gut recherchiert, mitreißend geschrieben und überaus welthaltig.«

Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk Kultur

»’Der Berg, der Menschen frisst’ ist ein aufrüttelndes Zeugnis von einem Ort und über Menschen, die in der Nahrungskette der globalen Wertschöpfung ganz unten stehen.«

Hans Siglbauer, the little queer review

»Izagirre verwebt oft sehr persönlich gehaltene Reportagen und scharfe Beobachtung mit Hintergrundinformationen zum bolivianischen Bergbau und der damit verbundenen jüngeren politischen Landesgeschichte. Absolut lesenswert.«

Gerold Schmidt, südlink

»Ein erschütterndes und packend lebendiges Buch über die globalisierte Welt.«

Marike Langhorst, Geographische Rundschau

»Wortgewaltig und pointiert, dabei aber nie polemisch, erzählt der baskische Journalist Izagirre die Geschichte des Bergbaus in Bolivien - und damit auch die Geschichte des Landes.«

Moritz Hell, APA
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