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Die berührende Geschichte einer schwierigen Vater-Tochter-Beziehung.
Als er wegen eines Schwächeanfalls in ein Krankenhaus eingeliefert wird, spürt Theo, dass er am Ende seines Lebens angekommen ist: Er ist alt und fortan pflegebedürftig, was ihn eine Ohnmacht und Hilflosigkeit spüren lässt, die er bisher nicht kannte. Er zieht Bilanz, ist in Gedanken oft bei seiner früh verstorbenen ersten Frau, deren Sterben er erst jetzt richtig begreift, und er erinnert sich an nicht mehr gut zu machende Versäumnisse, während ihm die Gegenwart und die bisher glückliche Ehe mit Berta aus dem Gleichgewicht geraten. Aber auch dieses letzte Lebensjahr bringt noch einmal Glück und einen Neuanfang durch die junge ukrainische Pflegerin Ludmila, die sein Herz erreicht, wie weder Berta noch seine seit Jahrzehnten entfremdete Tochter Frieda es vermögen. Ludmila wird zu Theos letzter Liebe, sie wird ihm zur Tochter, wie Frieda es nie war.
Für Frieda ist Theos liebevoller Umgang mit Ludmila, die Nähe zwischen den beiden, unbegreiflich und schmerzlich. Und doch erfüllt sie seine Bitte und reist in die Ukraine, um Ludmila zu ihm zurückzubringen. Im Gegenzug darf sie zum ersten Mal Einblick in Theos Kriegstagebuch nehmen, von dem sie sich die endgültige Antwort darauf verspricht, ob ihr Vater, entgegen seinen lebenslangen Beteuerungen, sich als Wehrmachtsangehöriger schuldig gemacht hat. Die Reise wird zu einer Spurensuche in die Vergangenheit, zu einem Versuch der nie geglückten Auseinandersetzung zwischen der Kriegsgeneration und den Nachgeborenen. Anna Mitgutschs Figuren balancieren auf dem schmalen Grat zwischen Nähe und Ferne, Zuneigung und Ressentiment, Schuld und Schuldlosigkeit auf eine Lösung – vielleicht Erlösung – zu, die es niemals geben kann. Bis sie begreifen, dass das Glück ein Schwebezustand ist, der niemals enden muss, und ihr gespanntes Schweben ein Glück.
“Anna Mitgutsch beschreibt ihre Figuren mit Empathie und großer Herzenswärme. Eine nuanciertere, wahrhaftigere, berührendere Familiengeschichte hat man in jüngster Zeit kaum gelesen.“
Ähnliche Titel wie "Die Annäherung"
Rezensionen
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Anna Mitgutsch, 1948 in Linz geboren, unterrichtete Germanistik und amerikanische Literatur an österreichischen und amerikanischen Universitäten, lebte und arbeitete viele Jahre in den USA. Sie ist eine der bedeutendsten österreichischen Autorinnen und erhielt für ihr Werk zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Solothurner Literaturpreis sowie jüngst den Adalbert-Stifter-Preis. Sie übersetzte Lyrik, verfasste Essays und zehn Romane, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
www.anna-mitgutsch.at
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"Archive des Schreibens" - Porträt von Anna Mitgutsch im ORF-Fernsehen
Spurensuche nach dem Verdrängen2015 erhielt Anna Mitgutsch das Ehrendoktorat der Universität Salzburg
zur LaudatioPressestimmen
"Hier ist eine Autorin auf der Höhe ihrer Kunst angelangt."
„Ein sprachlich sehr schöner Roman, erzählt in ruhig fließendem Rhythmus.“
„Sie findet Sprache, wo man glaubt, es gibt keine."
"Ruhig und leise erzählt Mitgutsch von den tiefsten Beschädigungen der Seele und von der Akzeptanz dessen, was der Fall ist."
"Ein ebenso großer wie großartiger Erzähltext über ein Existenzial: die menschliche Erinnerung - ja, die Notwendigkeit des Erinnerns."
"Anna Mitgutsch gelingt es, mit so wenigen Figuren und scheinbar wenig äußerer Handlung eine Spannung aufzubauen, die sich aus der Ambivalenz ihrer Protagonisten herleitet."
"Die Figuren sind keine auffälligen Außenseiter. Das Gesellschaftliche kommt auch über manche Nebenfiguren, alle feinfühlig differenziert. In erzählerischen Verzweigungen weiß Mitgutsch Erzählstränge virtuos zu verknüpfen."
"Eine Familien-, eine schmerzliche Vater-Tochter-Geschichte, erzählt als nachgetragene Liebe, die um Fragilität des Menschen weiss, seinen Hang zum Verrat, aber auch sein Gefährdetsein."
"Anna Mitgutsch legt mit ihrem neuen Roman "Die Annäherung" eine subtil in sich kreisende, poetische Analyse einer stummen Familienmalaise vor."
"Ein wirklich bemerkenswertes Buch ist "Die Annäherung", vielleicht der beste, weil eindringlichste Roman Anna Mitgutschs."
»Anna Mitgutsch entfaltet in ihrem neuen lesenswerten Roman ein vielschichtiges Familienpanorama.«
"Ein Sittengemälde, das unter die Haut geht. Exemplarisch porträtiert sie die Kriegs- und die nachfolgende Generation und findet selbst für kleinste Gefühlsregungen eine adäquate Sprache."