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Erstmals werden die atomaren Rüstungskontrollverhandlungen des Kalten Krieges als Verständigungsprozess zwischen den Supermächten analysiert.1969 begannen mit den Strategic Arms Limitation Talks (SALT) zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR die ersten Verhandlungen über die Kontrolle der atomaren Vernichtungswaffen. Ihre vertraglich fixierten Ergebnisse wurden von Zeitgenossen als unzureichend und enttäuschend bezeichnet. Arvid Schors zeigt jedoch erstmals, dass nicht die formellen Ergebnisse, sondern die Verhandlungen selbst das Entscheidende waren. Zuvor galt weitgehend als…mehr

Produktbeschreibung
Erstmals werden die atomaren Rüstungskontrollverhandlungen des Kalten Krieges als Verständigungsprozess zwischen den Supermächten analysiert.1969 begannen mit den Strategic Arms Limitation Talks (SALT) zwischen den beiden Supermächten USA und UdSSR die ersten Verhandlungen über die Kontrolle der atomaren Vernichtungswaffen. Ihre vertraglich fixierten Ergebnisse wurden von Zeitgenossen als unzureichend und enttäuschend bezeichnet. Arvid Schors zeigt jedoch erstmals, dass nicht die formellen Ergebnisse, sondern die Verhandlungen selbst das Entscheidende waren. Zuvor galt weitgehend als ausgeschlossen, dass Verhandlungen über die ideologischen Barrieren des Kalten Kriegs hinweg über die Begrenzung der zerstörungsmächtigsten Waffensysteme der Geschichte überhaupt möglich waren. Der Autor analysiert, wie die Experten, Diplomaten und Spitzenpolitiker der Supermächte nach vielen Blockaden allmählich zueinander Vertrauen fassten und die Position der Gegenseite zu verstehen lernten. Er zeigt, wie sich Koalitionen, ja Freundschaften über die Lager hinweg herausbildeten und die Delegationen in Konflikte mit ihren eigenen Regierungen und Militärs gerieten. Zwar konnte auch auf diese Weise nicht sichergestellt werden, dass eine atomare Konfrontation ausbleiben würde. Aber sie wurde doch weniger wahrscheinlich.
Autorenporträt
Arvid Schors, geb. 1982, studierte Neuere und Neueste Geschichte und Politikwissenschaft in Freiburg und Durham (GB). Seit 2015 ist er Akademischer Rat auf Zeit am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Ge-schichte der Universität Freiburg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eckart Conze blickt mit Schaudern auf die Logik der nuklearen Abschreckung zurück, und erinnert all jene, die die Ordnung des Kalten Kriegs vermissen daran, dass die vermeintliche Stabilität auf der wechselseitigen Vernichtungsdrohung basierte - MAD wurde die Politik der "mutual assured destruction" sinnigerweise abgekürzt. In seiner Studie zu den SALT-Verträgen nimmt sich der Historiker Arvid Schors die Rüstungskontrollverhandlungen vor, die in den siebziger und achtziger Jahren gern als "nukleare Erbsenzählerei" verspottet wurden, weil sie nicht auf eine Reduktion des Atomwaffenarsenals zielten, sondern nur auf Obergrenzen. Schors zeigt dem Rezensenten jedoch, dass es bei den Verhandlungen nicht nur auf die Vertragsdetails ankam, sondern auf das Vertrauensklima, die gemeinsame Sprache und das daraus erwachsene gegenseitige Verständnis.

© Perlentaucher Medien GmbH
»eine imponierende analytische wie narrative Leistung« (Jost Dülffer, Historische Zeitschrift, Band 306/2018) »spannend geschriebene, quellengesättigte Studie« (Rolf Steininger, sehepunkte 17, (2017), Nr. 1) »mit Fug und Recht als Pionierleistung zu bezeichnen« (Bernd Greiner, H-Soz-Kult, 03.03.2017) »Schors hat ein ausgesprochen gründliches, minutiös recherchiertes und gut redigiertes Buch vorgelegt« (Frederik Schulze, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 3/2017) »Die SALT-Verträge (...) waren, das zeigt das Buch von Schors, viel mehr als nur Deals.« (Eckart Conze, Süddeutsche Zeitung, 20.03.2017) »eine umfassend recherchierte und hervorragend formulierte Studie zu einem Kernbestandteil der Entspannungspolitik« (Martin Albers, Archiv für Sozialgeschichte, 15.09.2017) »This is the most comprehensive story of the U.S.-Soviet Strategic Arms Limitation Treaty (SALT) talks published to date.« (Gerhard Wettig, Journal of Cold War Studies, Volume 19, Number 4, Fall 2017)