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Mit dieser Arbeit wird erstmals das literarische und poetologische Schaffen von Johann Jakob Bodmer (1698-1783) umfassend analysiert. Aus ideengeschichtlicher Perspektive werden lokale und europäische Debatten miteinander in Bezug gesetzt und so ein neues Profil des Meinungsführers der Zürcher Aufklärung entworfen, das die negativen Urteile der Literaturgeschichte revidiert. In moralischen Wochenschriften, biblischen Epen, politischen Dramen und Kinderschauspielen propagierte Bodmer anthropologische und soziale Modelle der 'Empfindsamkeit', die er weit radikaler als die meisten deutschen…mehr

Produktbeschreibung
Mit dieser Arbeit wird erstmals das literarische und poetologische Schaffen von Johann Jakob Bodmer (1698-1783) umfassend analysiert. Aus ideengeschichtlicher Perspektive werden lokale und europäische Debatten miteinander in Bezug gesetzt und so ein neues Profil des Meinungsführers der Zürcher Aufklärung entworfen, das die negativen Urteile der Literaturgeschichte revidiert.
In moralischen Wochenschriften, biblischen Epen, politischen Dramen und Kinderschauspielen propagierte Bodmer anthropologische und soziale Modelle der 'Empfindsamkeit', die er weit radikaler als die meisten deutschen Dichter als politische Basis einer jeden Gesellschaft verstand. Seine Dichtungen nutzte Bodmer, um in wechselnden historischen Milieus sein vom Naturrecht geprägtes Ideal des natürlichen Menschen als ewig geltendes moralisches und politisches Vorbild zu preisen.
Ähnlich wie später Herder oder Schiller sah bereits Bodmer die Literatur als wirkungsvollstes, gesellschaftserneuerndes Medium an. Das Herzstück seiner ars popularis bildet die "Grundwissenschaft der Character", die Bodmer methodologisch aus der Historiographie, Sittenlehre und Dichtkunst ableitete. Hierdurch leistete er einen innovativen Beitrag zur Geschichte der modernen Poetik.

Autorenporträt
Jesko Reiling, Universität Bern.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ob Bernhard Lang tatsächlich bedauert, dass Johann Jakob Bodmers biblische Epen in Vergessenheit gerieten, erfährt der Leser seiner kurzen Kritik nicht; ebensowenig, für wie dringlich der Rezensent es hält, dass Jesko Reiling Bodmers literarisches Werk in seinem Buch "Die Genese der idealen Gesellschaft" aufarbeitet. Aber lesenswert findet er die Studien schon, besonders die Reilings Begründung für die stiefmütterliche Behandlung Bodmers in der Literaturgeschichte. Nicht Goethes despektierlichen Worte seien Schuld gewesen ("zeitlebens ein Kind geblieben"), sondern der Geschmack des zeitgenössischen Lesers: Henry Fieldings Romane hätte dieser wohl einfach unterhaltsamer gefunden als Johann Jakob Bodmers Epen.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Auf der souveränen Grundlage historisch reflektierter Lektüren der einschlägigen Primärliteratur [...] und nicht minder auch der gar nicht so schmalen Sekundärliteratur, wird ein ungemein reichhaltiges Werk literaturgeschichtlich erschlossen, das zu seiner Zeit zwar randständig gewesen sein mag, umso mehr aber demonstriert, was von der Philologie heute zu leisten ist, wenn sie der Aufklärungsliteratur in deren Vielfalt gerecht werden will."
Albert Meier in: Das Achtzehnte Jahrhundert 1/2011

"[...] Reilings Studie [bietet] eine gewinnbringende Erschliessung und Neulektüre zahlreicher (poetischer wie nicht-poetischer) Texte Bodmers und seiner unmittelbaren Zeitgenossen."
Stephanie Dreyfürst in: xviii.ch Vol. 2/ 2011