Ein Buch, drei Romane: Der schöne Sommer, Der Teufel auf den Hügeln und Die einsamen Frauen in einem Band – wie zu Paveses Lebzeiten in Italien erstmals erschienen. Ausgezeichnet mit dem Premio Strega.

488 Seiten, 20.4 × 12.5 cm, Gebunden
ISBN 978-3-85869-903-9, 1. Auflage

Dieser Titel ist auch als E-Book erhältlich

Erschienen am 21.04.2021

Der schöne Sommer

Drei Romane
Mit einem Essay von Natalia Ginzburg

Aus dem Italienischen von Maja Pflug
EUR 32,00 Alle Preisangaben inkl. MwSt.

Die Romane führen ins Turin der vierziger Jahre, wo jugendliche Erwartung und Lebensgier, das übermütige Bedürfnis, die Norm zu übertreten, in Desillusionierung und gescheiterte Leidenschaft münden.
»Damals war immer Festtag«, so setzt Der schöne Sommer ein. Ginia, eine junge Schneiderin, entdeckt die Cafés unter den Arkaden und verliebt sich in den Maler Guido. Bald schon steht sie ihm Modell.
Einer Versuchung erliegen auch die drei Studenten in Der Teufel auf den Hügeln, die wenig schlafen und viel reden, wenn sie nachts durch die Stadt laufen. Als sie auf dem Landsitz eines Mailänder Dandys ein paar wilde Sommertage verbringen, ist ihrer Jugend abrupt ein Ende gesetzt.
Clelia aus Die einsamen Frauen könnte einmal die junge Ginia gewesen sein. Die erfolgreiche Modedesignerin kehrt in ihre Heimatstadt zurück, da wird vor ihren Augen die lebensmüde Rosetta, »aufgedunsenes Gesicht und wirre Haare, in einem Abendkleid aus hellblauem Tüll, ohne Schuhe«, auf einer Trage abtransportiert. Die Schattenseite der fröhlichen Serenaden?
Paveses »Turiner Romane«, 1950 mit dem Premio Strega ausgezeichnet, haben mit ihrer Aufgekratztheit, der atemlosen Suche nach dem Geheimnis des Lebens und dem seinerzeit neuen jazzhaften Rhythmus auch siebzig Jahre nach Erscheinen nichts von ihrer Modernität verloren. Sie liegen nun vollständig in Neuübersetzung von Maja Pflug vor.

Cesare Pavese, 1908 geboren, wuchs in Santo Stefano Belbo, Piemont, und in Turin auf. Als er sechs Jahre alt war, starb sein Vater. Nach dem Philologiestudium Übersetzung von englischer und amerikanischer Literatur. 1935 Verbannung nach Kalabrien. 1938 Eintritt in das Verlagshaus Einaudi. Pavese gilt als Begründer einer modernen italienischen Literatur. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen Der Mond und die Feuer (1950) und das Tagebuch Das Handwerk des Lebens (1952). Für den Romanband Der schöne Sommer erhielt Pavese 1950 den Premio Strega. Im August desselben Jahres, auf dem Höhepunkt seines literarischen Erfolgs, nahm er sich in einem Turiner Hotelzimmer das Leben.

»Pavese liest sich so enorm gegenwärtig, und der Zauber der jugendlichen Erstlektüre wird beim späten Wiederlesen eher größer.«

Gerrit Bartels, Tagesspiegel, Berlin

»Mit seinen perfektionierten Stilmitteln der knappen, atmosphärischen Schilderung, der psychologischen Skizzierung seiner Figuren, mit klarer Dramaturgie und vor allem mit jener Sprachartistik, die ihn mühelos zwischen den Milieus changieren lässt, schafft er ein fesselndes Kaleidoskop einer Nachkriegsgesellschaft, die schon lange dem Untergang geweiht ist.«

Gerhard Moser, ORF Ex Libris

»Die Modernität seiner schlackenlosen Prosa zeigt sich in der Neuübersetzung von Maja Pflug deutlicher als in früheren Übertragungen.«

Manfred Papst, NZZ am Sonntag

»Neben den Naturbeschreibungen schilderte Pavese hier das Lebensgefühl der jungen Leute in den 1940er Jahren. Er fing die Atmosphäre jener Nachkriegsgesellschaft ein, die ihren Illusionen erliegt und deren Werteverfall sich bereits abzeichnet.«

Manfred Orlick, literaturkritik.de