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3 Kundenbewertungen

Manchmal ist das Leben echt nervig, aber das ist es wert - Preston Norton über zwei ungleiche Freunde mit einer ungewöhnlichen Mission. Für Fans von John Green und David Levithan
Wie eine total bekloppte, aber irgendwie bedeutungsvolle Liste Cliff Hubbards Leben veränderte: Cliff - von allen nur "der Neandertaler" genannt - hasst niemanden mehr als den widerlich coolen Aaron. Entsprechend irritiert ist er, als ausgerechnet Aaron ihm von einer Nahtoderfahrung erzählt: Darin hat Gott ihm eine To-do-Liste aufgetragen, die dafür sorgen soll, die Schule zu einem besseren Ort zu machen. Und…mehr

Produktbeschreibung
Manchmal ist das Leben echt nervig, aber das ist es wert - Preston Norton über zwei ungleiche Freunde mit einer ungewöhnlichen Mission. Für Fans von John Green und David Levithan

Wie eine total bekloppte, aber irgendwie bedeutungsvolle Liste Cliff Hubbards Leben veränderte: Cliff - von allen nur "der Neandertaler" genannt - hasst niemanden mehr als den widerlich coolen Aaron. Entsprechend irritiert ist er, als ausgerechnet Aaron ihm von einer Nahtoderfahrung erzählt: Darin hat Gott ihm eine To-do-Liste aufgetragen, die dafür sorgen soll, die Schule zu einem besseren Ort zu machen. Und helfen soll er, der Neandertaler! Zu seiner eigenen Überraschung willigt Cliff ein. Die Aufgaben schweißen Aaron und ihn zusammen, und Cliff muss schließlich feststellen, dass die Liste weit mehr mit ihm zu tun hat, als er sich hätte träumen lassen. Ein Sprachfeuerwerk, so lustig und berührend, dass man es nicht mehr weglegen möchte.
Autorenporträt
Preston Norton, 1985 geboren, unterrichtete Englisch, betreute Drogenabhängige, mähte Rasen (in keiner bestimmten Reihenfolge) und gewann 2016 den Utah Book Award for Young Literature. Er lebt in Provo, Utah, trinkt Unmengen an Kaffee und liebt 2001: Odyssee im Weltraum und Quentin Tarantino. Kurz mal mit dem Universum plaudern (2022) ist sein erstes Buch auf Deutsch.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.03.2022

Auf der coolen Seite der Gesellschaft
Um die Highschool zu einem besseren Ort zu machen,
braucht es nicht mehr als eine To-do-Liste – natürlich von Gott persönlich
VON LEO KILZ
Im Mikrokosmos einer amerikanischen Highschool wird geliebt, gelästert, geschlagen und gefeiert, wie es die Zutatenliste jeder guten Erzählung verlangt. Wer sein Publikum obendrein zum Lachen bringt, hat das richtige Rezept einer gelungenen Geschichte gefunden.
Die Jugendliteratur hat die Faszination des Coming-of-Age-Genres nie aus den Augen verloren, das erklärt sich schon aus der angesprochenen Zielgruppe. Die Lebensphase, in der wir Menschen uns vom Dasein des naiven Schulkinds verabschieden und plötzlich nach Glück streben und Verantwortung übernehmen müssen, liefert zweifelsohne großartigen Erzählstoff. Das wissen nicht nur Jugendbuchautoren. Paul Thomas Andersons neuer Film „Licorice Pizza“ füllt mit der Geschichte einer unwahrscheinlichen ersten Liebe die Kinokassen. Benedict Wells’ Nostalgieroman „Hard Land“ erzählt vom Erwachsenwerden. Das Münchner Volkstheater bringt in „Gymnasium“ die Suche nach der Wahrheit als Highschool-Oper auf die Bühne.
Mit seinem neuen Jugendroman „Kurz mal mit dem Universum plaudern“ besinnt sich der amerikanische Autor Preston Norton auf die Urformel des Coming-of-Age-Genres: Ein äußert unbeliebter Außenseiter gerät durch Zufall auf die coole Seite der Gesellschaft; beide Parteien entdecken, dass sie einander ähnlicher sind als gedacht. Im Hintergrund droht ein Schicksalsschlag; parallel entwickelt sich eine erste Liebesgeschichte. Und das einzig Wichtige an der Schule ist die Mittagspause, weil sich in der Mensa entscheidet, wer mit wem am Tisch sitzt. Bei Norton ist es der korpulente Cliff (Spitzname „Der Neandertaler“), der mit seinem gewalttätigen, arbeitslosen Vater und seiner sanftmütigen Mutter in Happy Valley im US-Bundesstaat Montana in einem Trailerpark wohnt.
Aaron Zimmermann, allseits beliebter Star der schuleigenen Football-Mannschaft, berichtet nach einem Unfall von einer wunderlichen Nahtoderfahrung. Gott persönlich, behauptet er, habe ihm eine To-do-Liste mit auf den Weg gegeben, um ihre Highschool zu einem besseren Ort zu machen. Fast noch absurder erscheint es, dass Aaron ausgerechnet Cliff bittet, ihm dabei zu helfen. Am Anfang läuft die gemeinsame Mission glänzend. Nicht nur freunden sie sich an, Aaron bringt Cliff sogar auf die Idee, die vorlaute Tegan könnte ihn tatsächlich süß finden. Doch als Aaron erneut ins Krankenhaus gebracht wird, gerät die schöne neue Welt aus den Fugen. Cliff muss nach und nach erkennen, dass die Liste mehr mit ihm zu tun hat, als ihm lieb ist. Und mit dem Suizid seines Bruders Shane ein Jahr zuvor, den Cliff noch nicht ansatzweise verarbeitet hat.
Der Autor bedient sich aus dem Highschool-Baukasten. Mühelos schreibt er über Religion und Toleranz, thematisiert die zerstörerische Wirkung von Drogen und die Schere zwischen Arm und Reich. Er macht gesellschaftliche Probleme zu selbstverständlichen Komponenten seiner Erzählung. „Kurz mal mit dem Universum plaudern“ ist das erste Buch von Preston Norton, das auf Deutsch erschienen ist, meisterhaft von Jessika Komina und Sandra Knuffinke aus dem Englischen übersetzt. Norton schreibt so vulgär, wie ein Pausenhof sein kann, von speckigen Wichsgriffeln und Wackelärschen, ohne dabei seine Moral preiszugeben. Angesprochen werden vor allem testosterongeladene Wesen zwischen 14 und 17 Jahren. Auch diejenigen, die länger kein Buch mehr in die Hand genommen haben. (ab 13 Jahre)
Preston Norton: Kurz mal mit dem Universum plaudern. Aus dem Englischen von Jessika Komina und Sandra Knuffinke. Hanser 2022. 448 Seiten, 17,50 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Probleme eines großen, dicken Jungen aus einer problematischen Familie im ländlichen Montana: Abgedroschen ist dieser Plot beim amerikanischen Autor Preston Norton nicht, findet Rezensentin Lena Bopp. Denn der Protagonist Cliff erzähle über sich selbst nicht als Opfer, sondern mit großer Selbstironie. Außerdem schreibe Norton präzise für die Generation der 14 bis 16-Jährigen und das in trendigen Clips, schreibt die beeindruckte Rezensentin, die dem ersten ins Deutsche übersetzten Roman von Norton auch deshalb bei uns viele Leser wünscht, weil er in Utah auf den Index gesetzt wurde: Denn sehr eindrücklich beschäftige sich die Geschichte mit Religion und Geschlechteridentität. Glücklicherweise, so Bopp, gibt es nur in den USA einen Giftschrank.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2023

Die Tür des Neandertalers
Ab heute wird zurückgepredigt: Preston Nortons Roman "Kurz mal mit dem Universum plaudern"

Es ist bestimmt nicht leicht, ein Buch zu schreiben, das Jungs zwischen vierzehn und sechzehn Jahren gerne lesen. Aber wenn der zweite Satz "Regel Nummer eins: Es ist alles Bullshit" lautet, könnte es geklappt haben. Clifford Hubbard, aus dessen Mund diese Regel stammt, hält sich nicht lange auf, sondern springt gleich rein in sein verkorkstes Leben. Clifford oder "der Neandertaler", wie ihn die Mitschüler an der Happy Valley Highschool eben nicht im Spaß nennen, ist fast zwei Meter groß und wiegt mehr als einhundert Kilo. Er hat keine Freunde, einen toten Bruder, einen saufenden Vater und eine Mutter, die als Verkäuferin in einer der letzten Videotheken, die es auf dieser Erde noch geben mag, das Geld der Familie verdient. Das alles erzählt er auf den ersten paar Seiten. Erstaunlicherweise hat man danach noch nicht genug.

Denn Cliff präsentiert sich nicht als Opfer, sondern im wörtlichen und übertragenen Sinn als Erzähler seiner Geschichte, die eine Geschichte vom Außenseiter ist, der zu (fast) jedermanns Liebling wird. Als Ich-Erzähler ist er selbstironisch ("Körbchengröße B füllte ich locker aus und ging mittlerweile stramm auf die C zu"), aufrichtig vor allem, wenn es um den Suizid seines Bruders Shane geht ("Und jetzt stand ich da, mit nichts außer dieser klaffenden Lücke in meinem Leben") und direkt in der Einbeziehung seiner Leser ("Ihr wisst schon . . ."). Zu dem starken Eindruck von Unmittelbarkeit, der daraus entsteht, gesellt sich die Schnelligkeit. Der Autor Preston Norton wechselt oft und rasch die Szenen und er durchsetzt sie mit Dialogen im Teenager-Soziolekt, die so geschliffen sind, dass sein Buch an ein Drehbuch erinnert, was auch insofern naheliegt, als seine Hauptfigur ein Faible für Filme hat, besonders für Science-Fiction-Filme. Der weit vor seiner Zeit gedrehte "2001: Odyssee im Weltraum" ist einer von Cliffs liebsten Filmen. Er war auch der Lieblingsfilm seines Bruders.

Lange hat Cliff versucht zu verstehen, was sein älterer Bruder meinte, wenn er in Bezug auf die schwarzen Monolithen in diesem Film von einem "Tor des Lebens" sprach und Cliff provozierend fragte: "Willst du denn gar nicht wissen, was auf der anderen Seite ist?" In "Kurz mal mit dem Universum plaudern" nimmt Cliff diese Frage auf und macht sich damit zum Herren seines Schicksals. Das ist rührend, manchmal auch rührselig, oft ist es lustig, spannend und durchsetzt von immer wieder schlauen Gedanken zu vielen Dingen, die Heranwachsende beschäftigen. Es geht um Sex, Drugs und Rock 'n' roll, um Eltern und Lehrer, Tod und Teufel. Etwas Übernatürliches wohnt dem Geschehen inne, als ausgerechnet Aaron, schönster Junge der Schule und Topspieler der Football-Mannschaft, nach einem Bootsunfall in ein Koma fällt, aus dem er mit der festen Überzeugung erwacht, Gott höchstselbst gesehen zu haben. Dieser habe ihm mitgeteilt, dass sich die Dinge an der Happy Valley Highschool in fünf bestimmten Punkten ändern müssten, die Aaron fortan auf einer Liste mit sich herumträgt. Und um sie abzuarbeiten, muss er sich - Gott hat's befohlen - mit Cliff zusammentun. Dieser tritt mutig durch das Tor zu dem neuen Leben, das sich vor ihm öffnet. Egal ob Aaron nur einen Hirnschaden davongetragen oder tatsächlich Gott gesehen hat - die Liste klingt sinnvoll. Sie zielt auf Personen an der Schule, die die Gemeinschaft spalten, tyrannisieren oder ihr Drogen verkaufen. Sie zielt auf Schüler, Lehrer und einen Unbekannten mit dem sprechenden Namen HAL, der als begnadeter Hacker über allen anderen zu schweben scheint.

Norton bietet die Liste die Gelegenheit, sich an vielen Konfliktlinien abzuarbeiten, die sich durch die Schule, durch Montana und letztlich durch das ganze Land ziehen. Im kleinen Mikrokosmos der Highschool von Happy Valley spiegelt sich manche, auch auf großer, kulturpolitischer Bühne ausgetragene Auseinandersetzung wider. Besonders gilt das für den Auftritt der christlichen Schülergemeinde im Buch, die sich "Jesus Teens" nennen und, angeführt von der ebenso sendungs- wie selbstbewussten Esther, für sich in Anspruch nehmen, allein zu wissen, wem Gott sich wie offenbart. Dass er sich Aaron und Cliff ausgesucht haben könnte, halten sie für ausgeschlossen. Und auch Esthers Bruder Noah, der es als Einziger der Schule wagte, sich zu seiner Homosexualität zu bekennen und den "Jesus Teens" mit einem neuen "Homo-Hetero-Bund" entgegenzutreten, sprechen sie Gottes Segen ab. Dieser Streit gipfelt schließlich in einer skurrilen "Predigtbattle", bei der Vertreter beider Seiten gegeneinander antreten, um die versammelte Schülerschaft davon zu überzeugen, dass Gott keine Listen verschickt - beziehungsweise eben doch.

Wenig überraschend verläuft nicht nur dieses rhetorische Kräftemessen anders als geplant. So gut wie kein Plan zur Abarbeitung der Liste geht ohne Weiteres auf. Was die beiden neuen Freunde (und alle anderen) trotzdem erleben, ist, dass allein ihr Versuch, die Dinge anders anzugehen als sonst, eine Dynamik in Gang setzt, die sich bald nicht mehr aufhalten lässt, wie eine Lawine immer größer wird und fast jeden mitreißt, der im Weg steht. Hoffnung ist ansteckend, Transzendenz auch für jene erfahrbar, die nicht zu den "Jesus Teens" gehören - das sind die Erkenntnisse in diesem bemerkenswerten Buch. Es ist das erste Buch von Preston Norton, das ins Deutsche übersetzt wurde. In den USA erschien es bereits 2018 und geriet im vergangenen Jahr in die Mühlen des Kulturkampfes, von dem es erzählt. Im August hatte der "Alpine School District" in Utah angekündigt, insgesamt 52 Bücher von 41 Schriftstellern aus den Bibliotheken seiner Schulen entfernen zu wollen - wegen eines neuen Gesetzes im Bundesstaat, nach dem Bücher mit "sensitivem Material", vor allem vermeintlich pornographischen Inhalten, aussortiert werden sollen.

"Neanderthal opens the door to the universe", so der Titel des Originals von Norton, war eines dieser 52 Bücher, von denen sich knapp die Hälfte laut einer damaligen Mitteilung des P.E.N. America mit Fragen der Geschlechteridentität und sexuellen Orientierung beschäftigt. Nach heftigen Protesten entschied der "Alpine School District" anders: Die Bücher sollten doch nicht entfernt, sondern in gesonderten Bereichen der Bibliotheken versammelt werden, zu denen die Schüler nur Zutritt erhalten, wenn ihre Eltern explizit damit einverstanden sind. Bleibt zu hoffen, dass diese Sonderbereiche mit ihren schillernden Büchern dieselbe Anziehungskraft entfalten wie alle anderen verbotenen Früchte. LENA BOPP

Preston Norton: "Kurz mal mit dem Universum plaudern". Roman.

Aus dem Englischen von Jessika Komina und Sandra Knuffinke. Hanser Verlag, München 2022. 446 S., geb., 18,- Euro. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Es ist nicht leicht, ein Buch zu schreiben, das Jungs zwischen vierzehn und sechzehn Jahren gerne lesen. Aber wenn der zweite Satz, Regel Nummer eins: ,Es ist alles Bullshit' lautet, könnte es geklappt haben. ... Das ist rührend, ... oft ist es lustig, spannend und durchsetzt von immer wieder schlauen Gedanken zu vielen Dingen, die Heranwachsende beschäftigen." Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.01.2023

"Mit seinen zahllosen popkulturellen Anspielungen bietet der Roman reichlich Andockstellen für Nerds, dazu eine rasant- herzzerreißende Geschichte, einen zur Identifikation einladenden Anti-Helden, der einen rotzig-lakonischen Erzählstil pflegt, und in ein ebenso unterhaltsames wie problembeladenes, schulisches Biotop eingebettet ist. ... Dieses Personal der sozialen, politischen und Generationen-Spaltung lässt Preston Norton mit größter Selbstverständlichkeit aufeinander los. Inklusive einer schön beiläufigen Lovestory, die Cliff erlebt, als sein Selbst- und Welthass abklingt." Gunda Bartels, Der Tagesspiegel, 04.08.2022

"Mühelos schreibt Norton über Religion und Toleranz, thematisiert die zerstörerische Wirkung von Drogen und die Schere zwischen Arm und Reich. Er macht gesellschaftliche Probleme zu selbstverständlichen Komponenten seiner Erzählung. ... Norton schreibt so vulgär wie ein Pausenhof sein kann, von speckigen Wichsgriffeln und Wackelärschen, ohne dabei seine Moral preiszugeben." Leo Kilz, Süddeutsche Zeitung, 10.03.2022