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Die Geschichte der Menschheit und die Zukunft unserer Spezies auf der Erde - beides zusammen muss ganz neu gedacht werden. Der Ökonom und Bestsellerautor Jeremy Rifkin zeigt, wie die Inbesitznahme der Erde und das industrielle Effizienzdenken alle Lebensbereiche durchdrungen und uns an den Rand des ökologischen Untergangs geführt haben. Nur ein radikaler Wandel unseres Selbstbildes kann uns noch retten.Neue wissenschaftliche Erkenntnisse stellen dem Homo oeconomicus einen Menschen entgegen, der sich als Ökosystem begreift, sich an seine Umwelt anpasst und widerstandsfähig wird, statt die Natur…mehr

Produktbeschreibung
Die Geschichte der Menschheit und die Zukunft unserer Spezies auf der Erde - beides zusammen muss ganz neu gedacht werden. Der Ökonom und Bestsellerautor Jeremy Rifkin zeigt, wie die Inbesitznahme der Erde und das industrielle Effizienzdenken alle Lebensbereiche durchdrungen und uns an den Rand des ökologischen Untergangs geführt haben. Nur ein radikaler Wandel unseres Selbstbildes kann uns noch retten.Neue wissenschaftliche Erkenntnisse stellen dem Homo oeconomicus einen Menschen entgegen, der sich als Ökosystem begreift, sich an seine Umwelt anpasst und widerstandsfähig wird, statt die Natur auszubeuten. Rifkin liefert die übergreifende Erzählung für den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen globalen Weg vom Zeitalter des Fortschritts zum Zeitalter der Resilienz.»Jeremy Rifkin schlägt vor, dass wir die Natur als unser Klassenzimmer betrachten und es wagen, jeden Aspekt unserer Existenz neu zu überdenken, damit das Leben auf der Erde wieder aufblühen kann. Ein Dialog, der längst überfällig ist.«Jane Goodall»Brillant - Mit 'Das Zeitalter der Resilienz' beweist Rifkin erneut, dass er einer der großen Vordenker unserer Zeit ist.«Sigmar Gabriel
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.10.2022

Grundübel
Effizienz
Der Prognostiker und Regierungsberater
Jeremy Rifkin will das Selbstverständnis der
Moderne verändern. Geht es auch eine
Nummer kleiner? Leider nicht mehr
Jeremy Rifkin will, dass wir umdenken. Da ist er nicht der Einzige. So ziemlich alle Fraktionen der Politik sowie der Natur- und Geisteswissenschaften, die sich um den Fortbestand der Menschheit Sorgen machen, wollen das. Dazu kommt das Genre der Denkhilfebücher, mit dem die großen Buchhandlungen längst eine eigene Abteilung bespielen könnten, wäre die Kluft nicht so groß zwischen den Büchern, die eher in den Selbsthilfe-, und denen, die auch in den Philosophie- und Sozialwissenschaftsregalen stehen könnten. Angefangen hat der Schub vor gut zehn Jahren mit dem Weltbestseller „Schnelles Denken, langsames Denken“ des Psychologen und Wirtschaftsnobelpreisträgers Daniel Kahneman. Der analysierte die vielen Unschärfen, die zwischen dem emotionalen und dem rationalen Denken der Menschen entstehen.
Jeremy Rifkin agiert intellektuell nicht ganz in der Liga Kahnemans. Seit fast fünfzig Jahren verkündet er jeweils mit großem publizistischem Getöse historische Wendepunkte und neue Zeitalter. Oft lag er falsch. Es kam weder das „Ende der Arbeit“ noch „Die Wasserstoffrevolution“, weder der „New Green Deal“ noch der „Europäische Traum“. Aber er lag nicht immer daneben. Das „Biotechnische Zeitalter“ hat schon begonnen, genauso wie die „dritte industrielle Revolution“ und „Das Zeitalter der Zugangswirtschaft“.
Auch in seinem neuen Buch muss es gleich wieder ein neues Zeitalter sein: „Das Zeitalter der Resilienz“. Damit das aber beginnen kann, müssen wir alle umdenken, wobei die Anmaßung der ersten Person Plural in diesem Falle durchaus so gemeint ist. Rifkin fordert nicht nur ein paar Kehrtwenden in Politik und Alltag, um Natur und Menschheit vor Klimawandel, Seuchen und Massensterben zu retten. Er will das Selbstverständnis der Moderne ändern. Gleich in der Einleitung verkündet er: „Das Zeitalter des Fortschritts ist tot und wartet nur noch auf seine Oduktion.“ Mit der beginnt er dann auch sofort. Eines muss man Rifkin lassen: Er ist kein Langweiler. Die Dichte und Stringenz, mit denen er argumentiert, haben Zug. Das hat auch sehr viel mehr Substanz, als es ihm seine vielen Kritiker sonst zugestehen.
Um zu seiner Forderung eines radikalen Umdenkens zu kommen, bedient er sich zunächst einmal der seit einiger Zeit und mehreren Yuval-Noah-Harari-Bestsellern beliebten „Big History“. Wobei er nicht chronologisch, sondern thematisch vorgeht. Die Bögen, die er dabei schlägt, reichen vom Urknall bis ins digitale Zeitalter. Und weil er gut erzählen kann, ist das so unterhaltsam wie im besten Sinne lehrreich. Geschickt kommt er immer wieder vom Anekdotischen zum Allgemeinen. Er erzählt etwa vom legendären Auftritt des damaligen amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld, bei dem dieser das Pressecorps im Nato-Hauptquartier in Brüssel mit der Anmerkung verblüffte: „Es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie wissen. Und es gibt bekannte Unbekannte, das heißt, es gibt Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie nicht wissen. Aber es gibt auch unbekannte Unbekannte. Das sind Dinge, von denen wir nicht wissen, dass wir sie nicht wissen.“ Aus diesem so bizarren wie philosophischen Zitat leitet Rifkin die „kybernetische Kategorisierung“ der Gegenwart ab.
Er sieht Rumsfelds Ausführung als Geburtsstunde der „prädiktiven Analytik“, also jener Voraussagen von Verhaltensweisen – egal ob des einzelnen Konsumenten, der verdächtigen Bevölkerungsgruppe oder einer geopolitischen Region –, die mit der Marktreife der Künstlichen-Intelligenz-Technologien (KI) nicht nur möglich, sondern zur zentralen Handlungsmethode der digitalen Welt wurde.
Die kybernetische Kategorisierung aber sieht Jeremy Rifkin als die bisher höchste Ausformung jenes Phänomens, das er als Grundübel identifiziert: die Effizienz. Das Potenzial, mithilfe von KI Zukunft zu verhindern, sieht er als ultimative Machtausübung einer Technokratie, deren Algorithmen „in erster Linie zur Optimierung der Effizienz und der Gewinne entwickelt werden und dabei keine Rücksicht auf die gesellschaftlichen Auswirkungen der Datenmodelle und -analysen nehmen“. Das aber zementiert für ihn den grundlegenden Denkfehler der Moderne in einem Moment der Geschichte, in dem Natur und Menschheit durch diesen Fehler in ihrer Existenz bedroht sind.
Effizienz ignoriere zwei grundlegende Faktoren der Realität. Das eine sei die Zeit. Ökonomen – und Rifkin ist selbst einer mit einem Abschluss von der Wharton School of Finance and Commerce in Philadelphia – gingen von einer Welt aus, die in einer Gegenwart existiert, die sich in alle Ewigkeit fortsetzt. Das aber sei unmöglich, weil der zweite Grundsatz der Thermodynamik genau die naturgesetzlichen Grenzen des Fortschritts setzt. „Dieser Satz besagt“, so schreibt er, „dass Energie immer von warm zu kalt, von Konzentration zu Streuung, von Ordnung zu Unordnung fließt, und dass diese Prozesse unumkehrbar sind.“ Das ist der Grundsatz, der von der Endlichkeit der Rohstoffe über den Kontrollverlust der digitalen Technologien bis zum Klimawandel so ziemlich alles vorgibt, was die Natur und die Menschheit derzeit bedroht. So aber führt der Effizienzgedanke des Kapitalismus nicht nur auf kurzfristige, bestmögliche Positivergebnisse, sondern ins Verderben.
Weil das so ist, so Rifkin, müssten wir, also die Menschheit, begreifen, dass nun das Zeitalter der Resilienz beginnt, das dem Buch den Titel gibt. Was das bedeutet und was sich dafür verändern muss, skizziert er ebenfalls gleich in der Einleitung. „Wenn im Zeitalter des Fortschritts die Effizienz den Takt vorgab, dann ist es im Zeitalter der Resilienz die Anpassungsfähigkeit.“ Es folgt dann ein Absatz von gerade einmal fünfzehn Zeilen, der von der „Verschiebung von Produktivität zu Erneuerbarkeit“ über „vom Konsumismus zu Ökosystemdienstleistungen“ bis zu „von der Geopolitik zur Biosphärenpolitik“ reicht.
Nun ist Jeremy Rifkin nicht der Erste, der genau diese Punkte des Umdenkens fordert. Von der Fridays-for-Future-Bewegung bis zum Club of Rome werden die Stimmen immer lauter, die ein radikales Umdenken fordern, das nicht den Regeln der Demokratie und schon gar nicht den Methoden des Kapitalismus folgt. Das Erschreckende an diesen Forderungen sind da gar nicht mal die antidemokratischen Impulse, sondern die Dringlichkeit und die Vernunft, die sich in den Argumenten und Begründungen findet.
Das ist bei Rifkin nicht anders. Was den inzwischen 77-Jährigen von den Aktivistengruppen unterscheidet, ist, dass er seinen Aktivismus und seinen ökonomisch fundierten Antikapitalismus bis in die Zentren der Macht tragen kann. Zwar argumentieren auch Luisa Neubauer von „Fridays for Future“ und Sandrine Dixson-Declève mit wissenschaftlichen und ökonomischen Fakten und werden damit in den Machtzentren angehört. Sie sind jedoch Opposition. Rifkin verdient sein Geld als Regierungsberater. Erst vergangenes Jahr erarbeitete er mit seiner Firma TIR Consulting Group für den Senator Charles Schumer einen Infrastrukturplan mit einem Volumen von 16 Milliarden Dollar. Der chinesische Premierminister Li Keqiang soll seine Wirtschaftspolitik an Rifkins „Die dritte industrielle Revolution“ ausrichten. Wenn er nun also mit einem Buch eine so durchgreifende Wende fordert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Entscheidungstragende in den Machtzentren das nicht als Protestnote, sondern als Exposé für handfeste Planungsarbeit verstehen.
Es mag immer die Frage bleiben, wie weit man ein System mit einer so starren Dynamik, wie sie der Kapitalismus hat, von innen erneuern kann. Wenn ein so vernünftiger, wissenschaftsgetriebener Mensch wie Jeremy Rifkin das tut, ist das allerdings mit Sicherheit ein erster Schritt in eine richtige Richtung. Der fordert gewaltige Anstrengungen, die mit dem Umdenken erst beginnen. Nicht nur von Politikern. Von der Menschheit. Und darunter hat er es noch nie gemacht.
ANDRIAN KREYE
Seinen Aktivismus kann
er bis in die Zentren der
Macht tragen
Jeremy Rifkin:
Das Zeitalter der Resilienz – Leben neu denken auf einer wilden Erde.
Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer.
Campus,
Frankfurt am Main 2022.
360 Seiten, 32 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Christian Schwägerl zeigt sich enttäuscht von Jeremy Rifkins Versuch, die Krisen der Zeit auf einen Nenner zu bringen. Mit dem Buch gelingt dem Autor kein neuer großer Entwurf, bedauert Schwägerl. Wenn Rifkin die Selbsterhaltungskräfte der Natur und unseren Mangel daran parallelisiert, hofft Schwägerl noch auf große Erkenntnisse. Doch die bleibt der Autor leider schuldig, weil er bloß alte Inhalte, etwa zum "Green Deal", aufkocht und mit ideengeschichtlichen Referenzen aufhübscht, wie Schwägerl kritisiert. Eine müde Collage gegen die Resilienz-Texte wie "Panarchy" weiterhin bedeutender wirken, findet der Rezensent.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.12.2022

Lernen vom Netz des Lebens
Abschied vom Prinzip der Effizienz: Jeremy Rifkins neuestes Buch zur Lage der Welt

Finanzkrise, Corona-Krise, Klimakrise, Lieferkettenkrise, Demokratiekrise - es ist nicht ganz leicht, inmitten so vieler Entwicklungen und Ereignisse, die mit dem Wort Krise belegt werden, den Überblick zu behalten. Diskussionen, was diese Krisen möglicherweise miteinander verbindet, greifen oft auf alte Muster zurück. Dann ist etwa "der Kapitalismus" die Wurzel allen Übels oder "die Globalisierung"; und auf der rechten Seite des politischen Spektrums blühen Verschwörungsmythen wie die vom "tiefen Staat" oder von kleinen Gruppen, die angeblich alles Unheil steuern.

Auf die konstatierten Krisen wird mit Versuchen reagiert, möglichst zu einer vagen früheren "Normalität" zurückzufinden - die aber doch der Ausgangspunkt für ebendiese Krisen gewesen sein muss. Selbst die als so provokant empfundene Klimabewegung hat letztlich ein eigentlich konservatives Ziel: Die Lebensbedingungen sollen in etwa so bleiben, wie sie sind. Neue Entwürfe kommen so kaum in Sicht.

Nun hat sich Jeremy Rifkin darangemacht, den gemeinsamen Nenner der Krisen unserer Zeit zu orten, und dieser Autor ist für großformatige Entwürfe und Deutungen der Weltsituation bekannt. Beginnend mit "Entropie - ein neues Weltbild" (1982) und "Genesis zwei" (1986) hat er jeweils im Abstand einiger Jahre Bücher vorgelegt, in denen er groß zugeschnittene Ideen präsentierte. Wunsch und Entwurf lagen dabei häufig nahe beieinander, etwa in "Das Verschwinden des Eigentums" (2000) und "Die empathische Zivilisation" (2010).

Nun also das "Zeitalter der Resilienz". Der Begriff beschreibt die Fähigkeit, Schock- und Stressereignissen zu widerstehen und sich in veränderlichen Zeiten durch eigene Veränderung zu behaupten. Von der Systemtheorie ist der Begriff längst in Wellness- und Beraterjargons eingewandert, was ihn freilich nicht gleich entwerten muss.

Als gemeinsamen Nenner der gegenwärtig konstatierten Krisen identifiziert Rifkin das Prinzip Effizienz. Er zeichnet dazu nach, wie im Lauf der Industrialisierung eine kleine Anzahl von Kennwerten, etwa Produktivität und Warenumsatz, zum Maß aller Dinge geworden seien, während darüber vergessen wurde, etwa die ökologischen Lebensgrundlagen zu beachten oder ausreichend auf unerwartete Geschehnisse vorbereitet zu sein - sei es durch die Einlagerung von Gesichtsmasken im Fall einer Pandemie oder von ausreichend eingekauften Mikrochips für den Fall einer Lieferunterbrechung. Als Beispiel für risikobehaftete Effizienz führt Rifkin auch landwirtschaftliche Monokulturen an, die ihre eigenen Produktionsbedingungen zerstören.

Als Gegenmittel dazu präsentiert Rifkin die titelgebende Resilienz, die er vor allem in Ökosystemen verwirklicht sieht. Diese implodieren nicht einfach, wie es mit dem Bankensystem nach der Lehman-Pleite ohne das Gegensteuern der Staaten passiert wäre. Das Netz des Lebens ist mit vielen Reserven und Doppelungen ausgestattet, etwa bei Nährstoffen oder Arten mit ähnlichen Systemfunktionen. Es hat auch die Fähigkeit, sich anzupassen und zu verändern. Die Leistung von biologischen Systemen werde "nicht anhand der Produktivität gemessen, sondern anhand ihrer Erneuerbarkeit", schreibt Rifkin.

Das Ansprechende an dieser Art von Kritik ist, dass sie nicht von Prämissen und Doktrinen eingeengt wird, wie das etwa in der linken Kapitalismuskritik der Fall ist, sondern sich ohne vorgegebenes Ergebnis an Einsichten der Kybernetik und Ökologie orientiert. Bis hierhin ist Rifkin auf der richtigen Spur, was das Buch vielversprechend wirken lässt. Doch was dann folgt, ist eine große Enttäuschung. Rifkin wendet die von ihm gepriesene Kreislaufwirtschaft selbst an und rezykliert teils jahrzehntealte Inhalte aus früheren Büchern, etwa in seinen Ausführungen zur Entropie oder zum globalen "Green Deal".

Tiefe versucht das Buch durch ideengeschichtliche Referenzen zu bekommen. Doch Ausführungen darüber, welche Vordenker aus früheren Jahrhunderten schuld an den heutigen Problemen seien, bleiben unschlüssig. Eine Fülle an Daten und Fakten soll Evidenz erzeugen und schlägt sich in einem stattlichen Quellenverzeichnis nieder, aber das Werk wirkt wie mit Copy und Paste collagiert. Ein Kapitel zu einer von Teilhabe geprägten "Peerocracy" als Alternative zur repräsentativen Demokratie soll originell sein, verliert sich aber in wenig erhellenden Weitschweifigkeiten. Die Ausführungen, wie ein neues Umweltbewusstsein, eine neue Wissenschaftsmethodik oder konkrete Investitionen in Infrastruktur dabei helfen können, die Resilienz der Gesellschaft zu stärken, bleiben lose Enden. Am bittersten ist, dass Rifkin die Natur geradezu mythisch überhöht, dann aber ihren strategischen Schutz - wie etwa Feuchtgebiete Wasser- und Nahrungsversorgung resilienter machen können - weitgehend ignoriert.

Das Thema dieses Buchs haben die Biologen Lance H. Gunderson und Crawford Stanley Holling schon vor zwanzig Jahren in ihrem Resilienz-Klassiker "Panarchy" deutlich profunder ausgearbeitet. Wer Inspiration dafür sucht, die Muster der aktuellen Krisen zu deuten und ideologiefrei Alternativen zu suchen, wird dort eher fündig. CHRISTIAN SCHWÄGERL

Jeremy Rifkin: "Das Zeitalter der Resilienz". Leben neu denken auf einer wilden Erde.

Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2022. 360 S., geb., 32,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Es mag immer die Frage bleiben, wie weit man ein System mit einer so starren Dynamik, wie sie der Kapitalismus hat, von innen erneuern kann. Wenn ein so vernünftiger, wissenschaftsgetriebener Mensch wie Jeremy Rifkin das tut, ist das allerdings mit Sicherheit ein erster Schritt in eine richtige Richtung.« Andrian Kreye, Süddeutsche Zeitung, 14.10.2022»Es ist wohl nicht übertrieben, Jeremy Rifkins neuestes Werk als sein Opus Magnum zu bezeichnen.« Johannes Kaiser, Deutschlanfunk Kultur, 09.11.2022»Eine große Erzählung konsequent zu Ende gedacht. Und eine Chance auf einen neuen Anfang.« Winfried Kretschmer, ChangeX, 21.11.2022»Ein faszinierendes Buch, eine Abrechnung mit einem kurzfristigen Effizienzdenken und ein leidenschaftliches Plädoyer für die Rettung des Lebens auf unserem Planeten.« Conrad Lay, SWR2 Lesenswert, 09.12.2022»Unter der Überschrift 'Resilienz' bietet [Jeremy Rifkin] der modernen, auf Effizienz getrimmten Gesellschaft eine Verhaltenstherapie an, die Ressourcen nicht nur schont, sondern sie auch besser (lokaler) verteilt und nutzt, um sie zu erhalten. Das ist nicht einfache Kapitalismusschelte, sondern kluge, mit klaren Beispielen unterlegte Argumentation und dazu spannend zu lesen.« Joachim Treusch, Sachbücher des Monats März 2023, Buchmarkt, 27.02.2023