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Voegelin rekonstruiert die Symbolisierungsprozesse des griechischen Denkens und ihres gesellschaftlichen Kontextes von ihren Anfängen in der minoisch-mykenischen Vorzeit her, soweit diese im kulturellen Gedächtnis der Griechen aufbewahrt worden sind, unter dem Gesichtspunkt der Vollendung dieser Denkgeschichte in der politischen Philosophie Platons und Aristoteles'. Den historischen Rahmen bildet die griechische Zivilisationsgeschichte in ihrer Abfolge einer minoischen, mykenischen und schließlich hellenischen Phase, welche durch die politische Kultur der Polis bestimmt wird. In der…mehr

Produktbeschreibung
Voegelin rekonstruiert die Symbolisierungsprozesse des griechischen Denkens und ihres gesellschaftlichen Kontextes von ihren Anfängen in der minoisch-mykenischen Vorzeit her, soweit diese im kulturellen Gedächtnis der Griechen aufbewahrt worden sind, unter dem Gesichtspunkt der Vollendung dieser Denkgeschichte in der politischen Philosophie Platons und Aristoteles'. Den historischen Rahmen bildet die griechische Zivilisationsgeschichte in ihrer Abfolge einer minoischen, mykenischen und schließlich hellenischen Phase, welche durch die politische Kultur der Polis bestimmt wird. In der minoisch-mykenischen Periode sieht Voegelin eine den Hochkulturen des Alten Orient vergleichbare kosmologische Gesellschaftsform, die im geschichtlichen Bewusstsein der griechischen Historiker und Philosophen in Gestalt einer mythischen Vergangenheit präsent ist.Die einzelnen Epochen der griechischen Gesellschaftsgeschichte sind geprägt durch Ordnungskrisen, so dass die Idee eines Geschichtszyklus vonAufstieg und Niedergang zentrales Motiv der symbolischen Selbstverständigung der hellenischen Kultur ist, und zwar von der mythopoetischen Dichtung Homers über die Mythenspekulation Hesiods bis zur vorsokratischen Philosophie, in der sich im politisch-kulturellen Kontext der Polis die im eigentlichen Sinne politische Philosophie mit dem Anspruch auf universale Geltung ihres Ordnungsmodell vorbereitete.
Autorenporträt
Jürgen Gebhardt, Dipl.-Wirtsch.-Ing., ist Senior Partner der AGON Group. Er arbeitete 17 Jahre für GM und gehörte 8 Jahre dem Audi Vorstand an, wo er Produktion, Logistik und Manufacturing Engineering weltweit verantwortete.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

"Ordnung und Geschichte", das vielbändige Hauptwerk des Politologen Eric Voegelin, ist in Deutschland kaum rezipiert worden, stellt der Theologe Friedrich Niewöhner zu Beginn seiner Rezension fest. Die onto-theologische Verankerung des Menschen hat Voegelin komparatistisch quer durch die Zeiten und Kulturen untersucht - im Bilden von Symbolen als "real erfahrener Partizipation am menschlichen Geist" sieht er den zu deutenden Ausdruck menschlicher Erfahrung. Von der Vorstellung eines geschichtsphilosophisch zu begreifenden kontinuierlichen Fortschritts der Menschheit ist Voegelin im Laufe seiner Forschungen abgekommen - ein einziger "Seinssprung" scheint ihm von überdauernder Wirkung. Es ist dies die Auflösung der kosmischen Ordnung und die unmittelbare Unterordnung unter Gott, die sich in Israel, aber auch in der klassischen Antike ereignet habe. Von daher, so Voegelin im Vorwort zu diesem Band, sei seine Arbeit als "eurozentrische" Geschichtsphilosophie zu begreifen. Niewöhner kommt in seiner umfassenden Besprechung des Voegelinschen Werks zur ausgewogenen Beurteilung des Denkers: im weiten Ausgreifen des autodidaktischen Nicht-Spezialisten sieht er die vielfach anregende Stärke, aber auch die Schwäche seiner Geschichtsphilosophie.

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