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Als in der von deutschen Truppen besetzten Tschechei der SS-Obergruppenführer und General der Polizei von Bertsch von einem vorbeifahrenden Motorradfahrer niedergeschossen wird, setzt das Dritte Reich 800.000 Reichsmark Belohnung für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen. Als in der Nähe des kleinen Dorfes Dudicka ein verlassenes Motorrad am Uferrand geborgen wird, entsendet die Gestapo den berüchtigten SS-Offizier Heinz Horner, um eine Untersuchung einzuleiten und die Dorfbewohner Horners Repressalien auszusetzen. Vor historischem Hintergrund schuf der großartige Gerald Kersh…mehr

Produktbeschreibung
Als in der von deutschen Truppen besetzten Tschechei der SS-Obergruppenführer und General der Polizei von Bertsch von einem vorbeifahrenden Motorradfahrer niedergeschossen wird, setzt das Dritte Reich 800.000 Reichsmark Belohnung für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen. Als in der Nähe des kleinen Dorfes Dudicka ein verlassenes Motorrad am Uferrand geborgen wird, entsendet die Gestapo den berüchtigten SS-Offizier Heinz Horner, um eine Untersuchung einzuleiten und die Dorfbewohner Horners Repressalien auszusetzen. Vor historischem Hintergrund schuf der großartige Gerald Kersh 1943 unauslöschliche Bilder vom Hereinbrechen des Schreckens über eine unschuldige Dorfgemeinschaft, die bis heute nichts von ihrer dramatischen Wucht und Sprachkraft verloren haben.
Autorenporträt
Gerald Kersh wurde 1911 in Teddington-on-Thames, London, geboren und verstarb 1968 mittellos als amerikanischer Staatsbürger in Kingston, New York. Im Alter von 2 Jahren wurde er bereits für tot erklärt, lebte dann aber noch lange genug, um über 1000 Artikel, 400 Kurzgeschichten und 19 Romane schreiben zu können. Während des Zweiten Weltkrieges avancierte er zum Bestsellerautor und startete eine schillernde Karriere, doch Steuerschulden, Krankheiten und persönliche Probleme machten ihm im Verlauf seines weiteren Lebens einen Strich durch die Rechnung.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension

Rezensent Elmar Krekeler scheint die deutsche Ausgabe des Buches von Gerald Kersh über das Massaker von Lidice zur richtigen Zeit zu erscheinen. Als Mittel gegen das AfD-Programm etwa. Dass ein Text so zeitnah zu dem behandelten Geschehen entstehen und überdauern konnte, scheint Krekeler an sich schon sensationell. Verblüffend und groß erscheint ihm der Roman durch seinen kühl glühenden Ton, seine Knappheit und Präzision. Dass der Autor nichts erklärt, sondern moralische Kämpfe erkundet und die von Heydrichs Kohorten hingemetzelte Dorfgemeinschaft, Liebende, Helden, Denunzianten und die Mörder auffächert und die Mechanik der Tat psychologisch genauer darlegt als manche geschichtswissenschaftliche Analyse, erfüllt den Rezensenten mit Respekt für ein Buch, dem er einen Platz ganz oben auf der Bestellerliste wünscht, idealerweise vor "Mein Kampf".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2016

NEUE TASCHENBÜCHER
Der Lidice-Roman
von Gerald Kersh
Verweile doch, du bist so schön, wollte der SS-Obergruppenführer Bertsch dem Augenblick nachrufen, da knattert ein Motorrad vorbei, ein Schuss, Bertsch ist angeschossen, er stirbt wenige Tage darauf . . . „Die Toten schauen zu“ ist eine literarische Version des Attentats auf Reinhard Heydrich in Prag und der brutalen Vergeltungsaktion der Nazis im Juni 1942 gegen das tschechische Dorf Lidice: Alle Männer werden erschossen, die Frauen und Kinder in Lager abtransportiert, das Vieh weggeschleppt, das Dorf geplündert und dem Erdboden gleichgemacht.
  Lidice wurde zum Symbol des Naziterrors, Douglas Sirk und Fritz Lang haben Filme darüber gedreht, nun wird der Roman auf Deutsch veröffentlicht, den der untergründige Noir-Autor Gerald Kersh 1942 spontan schrieb – Pulp politisch, über das damalige Protektorat Böhmen und Mähren. Ein Realismus der Imagination, Gerald Kersh erzählt den Vernichtungstag mit bewegender und grausamer, mit märchenhaft brachialer Poesie, so weise wie Frau Pliva, die Hebamme. „Frau Pliva hatte ihre Hand am Bauch dieses Morgens und wusste, dass der Tag Ungeheuer gebären würde.“  FRITZ GÖTTLER
Gerald Kersh: Die Toten schauen zu. Aus dem Englischen von Ango Laina und Angelika Müller. Pulp Master, Berlin 2016. 227 Seiten, 12,80 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Rezensent Elmar Krekeler scheint die deutsche Ausgabe des Buches von Gerald Kersh über das Massaker von Lidice zur richtigen Zeit zu erscheinen. Als Mittel gegen das AfD-Programm etwa. Dass ein Text so zeitnah zu dem behandelten Geschehen entstehen und überdauern konnte, scheint Krekeler an sich schon sensationell. Verblüffend und groß erscheint ihm der Roman durch seinen kühl glühenden Ton, seine Knappheit und Präzision. Dass der Autor nichts erklärt, sondern moralische Kämpfe erkundet und die von Heydrichs Kohorten hingemetzelte Dorfgemeinschaft, Liebende, Helden, Denunzianten und die Mörder auffächert und die Mechanik der Tat psychologisch genauer darlegt als manche geschichtswissenschaftliche Analyse, erfüllt den Rezensenten mit Respekt für ein Buch, dem er einen Platz ganz oben auf der Bestellerliste wünscht, idealerweise vor "Mein Kampf".

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