44,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
payback
0 °P sammeln
  • Gebundenes Buch

Zwei Ansichten spielt im Jahr 1961. Uwe Johnson erzählt von einer Krankenschwester aus Ost-Berlin und einem Fotografen aus Schleswig-Holstein. Sie lernen sich in West-Berlin kennen, die Mauer wird gebaut, sie werden getrennt. Die Geschichte handelt von ihrem Versuch, die Mauer zu überwinden, von den »Städten Berlin«, von der Macht der Medien, vom Alltag im Kalten Krieg. Erzählt wird von privaten Ängsten und politischen Zwängen, von Mut und von Zweifeln, erzählt wird eine Geschichte aus zwei Perspektiven. Es ist eine nüchterne und sprachlich genaue Bestandsaufnahme der geteilten Welt, die…mehr

Produktbeschreibung
Zwei Ansichten spielt im Jahr 1961. Uwe Johnson erzählt von einer Krankenschwester aus Ost-Berlin und einem Fotografen aus Schleswig-Holstein. Sie lernen sich in West-Berlin kennen, die Mauer wird gebaut, sie werden getrennt. Die Geschichte handelt von ihrem Versuch, die Mauer zu überwinden, von den »Städten Berlin«, von der Macht der Medien, vom Alltag im Kalten Krieg. Erzählt wird von privaten Ängsten und politischen Zwängen, von Mut und von Zweifeln, erzählt wird eine Geschichte aus zwei Perspektiven. Es ist eine nüchterne und sprachlich genaue Bestandsaufnahme der geteilten Welt, die Verständnis für das historische Geschehen erzeugt: »Die Maschine tauchte in das naßgraue Wetter über den beiden Berlin, nicht weit von dem einen setzte sie im anderen auf.« - Sechzig Jahre nach seiner Entstehung provoziert der Roman die Frage, ob die deutsche Teilung überwunden ist.
Zwei Ansichten erscheint als Band 5 der Rostocker Ausgabe der Werke, Schriften und Briefe von Uwe Johnson.
Autorenporträt
Uwe Johnson wurde am 20. Juli 1934 in Kammin (Pommern), dem heutigen Kamien Pomorski, geboren und starb am 22. oder 23. Februar 1984 in Sheerness-on-Sea. 1945 floh er mit seiner Mutter und seiner Schwester zunächst nach Recknitz, dann nach Güstrow in Mecklenburg. Sein Vater wurde von der Roten Armee interniert und 1948 für tot erklärt. 1953 schrieb er sich an der Universität Leipzig als Germanistikstudent ein und legte sein Diplom über Ernst Barlachs Der gestohlene Mond ab. Bereits während des Studiums begann er mit der Niederschrift des Romans Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953. Er bot ihn 1956 verschiedenen Verlagen der DDR an, die eine Publikation ablehnten. 1957 lehnte auch Peter Suhrkamp die Veröffentlichung ab. Der Roman wurde erst nach dem Tode von Uwe Johnson veröffentlicht. Der erste veröffentlichte Roman von Uwe Johnson ist Mutmassungen über Jakob. Von 1966 - 1968 lebte Uwe Johnson in New York. Das erste Jahr dort arbeitete er als Schulbuch-Lektor, das zweite wurde durch ein Stipendium finanziert. Am 29. Januar 1968 schrieb er in New York die ersten Zeilen der Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl nieder. Deren erste ¿Lieferung¿ erschien 1970. Die Teile zwei und drei schlossen sich 1971 und 1973 an. 1974 zog Uwe Johnson nach Sheerness-on Sea in der englischen Grafschaft Kent an der Themsemündung. Dort begann er unter einer Schreibblockade zu leiden, weshalb der letzte Teil der Jahrestage erst 1983 erscheinen konnte. 1979 war Uwe Johnson Gastdozent für Poetik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. Ein Jahr später erschienen seine Vorlesungen unter dem Titel Begleitumstände. Sein Nachlass befindet sich im Uwe Johnson-Archiv an der Universität Rostock. Katja Leuchtenberger, geboren 1969, ist Lektorin im Akademie Verlag, Berlin und hat zuvor als wissenschaftliche Mitarbeiterin die erste Dauerausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach am Neckar kuratiert. Sie promovierte mit einer Arbeit über Uwe Johnson, ist Gründungsmitglied und Mitglied im erweiterten Vorstand der Uwe Johnson-Gesellschaft, Mitherausgeberin des Johnson-Jahrbuchs und stellvertretende Leiterin der Arbeitsstelle Uwe-Johnson-Werkausgabe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Rostock.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Rezensentin Katharina Teutsch liest den fünften Band der Werke-Abteilung innerhalb der Uwe Johnson-Werkausgabe mit einem gewissen Widerstand. Die Ost-West-Geschichte eine Liebesgeschichte zu nennen, scheint ihr übertrieben. Allzu mechanisch, findet sie, läuft das Zwischenmenschliche hier ab, das durch den Mauerbau zwar Dramatik erhält, aber keine Wärme. Formal ist der schmale Text für Teutsch durchaus nicht simpel, wie Kritiker meinten, sondern mit seiner "sprunghaften Syntax" weiterhin "schwergängiges" Terrain. So interessant die Lektüre ist, nicht zuletzt da sie dem Leser Realien der Mauerzeit bietet, so unangenehm ist sie laut Teutsch, atmet der Text doch den ganzen Muff der frühen sechziger Jahre, wie sie schreibt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Romane Uwe Johnsons gehören zu den bedeutenden Werken der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts.« Rainer Paasch-Beeck Evangelische Zeitung 20220227