Dem Denken des Johannes vom Kreuz folgend und in der Interpretation seiner Werke entwickelt Edith Stein ihre Konzeption einer "Kreuzeswissenschaft" - als Theologie des Kreuzes einerseits und als Lebenslehre im Wahrzeichen des Kreuzes andererseits. Dabei gelingt ihr nicht nur eine brillante Einführung in das Werk ihres Ordensvaters, sie gibt zugleich Zeugnis ihres tiefen inneren Erlebens und ihrer großen denkerischen Klarheit.
Das Gesamtwerk
Die neue Edith Stein Gesamtausgabe umfasst insgesamt 24 Bände. Sieben Bände sind bereits erschienen. Nähere Informationen erhalten Sie direkt beim Verlag Herder.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Auch wenn theologische Deutungen der Shoah verpönt seien und es "verquer" erscheine, das "jüdische Leiden" im christlichen Erklärungsschema des Kreuzes zu deuten - das Zeugnis der zum Christentum konvertierten Jüdin Edith Stein kann man nicht ohne weiteres abtun, meint der Rezensent Jan-Heiner Tück. Bei diesen Aufzeichnungen, erklärt Tück, deren Titel "Kreuzeswissenschaft" leicht in die Irre führen könnte, handelt es sich nicht um eine wissenschaftliche Studie, sondern um ein Buch, das das Denken des Johannes vom Kreuz erläutert, im Sinne "radikaler Kreuzesnachfolge als Lebensprojekt". Das Kreuz, bekräftigt der Rezensent, steht hier nicht im Gegensatz zur Liebe, sondern wird zum Symbol der "Verähnlichung mit dem Geliebten", die alle Stationen des Lebens Christi umfasst, und die nicht ohne den Gang durch das Dunkel auskommen kann. Nur in der völligen Hingabe, die das Loslassen aller Gottesbegriffe bedeute, könne das Unbegreifliche erfahren und aus der "Nacht" zur "lebendige Liebesflamme" werden. Edith Steins Tod in Auschwitz, den sie selbst als "letzten Akt der Kreuzesnachfolge" begriffen hat, muss, so der Rezensent, als Forderung bestehen bleiben, nach einer Brücke zwischen Juden und Christen, weitab von jedem katholischen "Triumphalismus".
© Perlentaucher Medien GmbH
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