Hanna Berger - Spuren einer Tänzerin im Widerstand - Hardcover

9783850331883: Hanna Berger - Spuren einer Tänzerin im Widerstand
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Críticas:
Die Wiederentdeckung der Hanna Berger - Tänzerin, Publizistin, Theaterleiterin, Nazigegnerin In Österreich sind in den letzten Jahrzehnten viele verstorbene Künstlerinnen und Künstler postum wiederentdeckt worden. Oft wundert man sich, dass die Betreffenden überhaupt vergessen werden konnten. Das gilt auch für die 1962 verstorbene Hanna Berger - eine der großen Figuren des Modernen Tanzes hierzulande, und profilierte Nazigegnerin. Ein Buch der Tanzkritikerin Andrea Amort soll den Namen Hanna Berger wieder bekannt machen. Der Text-Bildband im Brandstätter Verlag wurde gestern in Wien präsentiert; und zwar im Burg-Casino am Schwarzenbergplatz, im Rahmen des Impuls-Tanzfestes. Es handelt sich um weit mehr als ein Buch für Tanzinteressierte. Das Buch über Hanna Berger schildert nicht nur ein äußerst dramatisches Leben. Es liefert auch ein Zeitbild; und es hält der österreichischen Kulturpolitik vor allem der Nachkriegsjahre einen Spiegel vor. Hanna Berger, Jahrgang 1910, stieg schon in den 1930er Jahren zu einer internationalen Größe des damals so bezeichneten Ausdruckstanzes auf - das stellt die Autorin Andrea Amort im Buch dar: "Und innerhalb der österreichischischen Tanzgeschichte gehört sie sicherlich in dieselbe Reihe gestellt wie Grete Wiesenthal und Rosalia Chladek - eine große moderne Tänzerin und Choreographin. Also sie hat sicherlich einen großen Namen verdient". Idealistische Kommunistin der ersten Stunde Die Tänzerin und Choreographin Berger war idealistische Kommunistin der ersten Stunde. In Berlin kreierte sie 1937 ein Solo "Krieger",das den Krieg düster und nicht verklärend darstellte. In der Schweiz erschien unter Pseudonym ein Text mit Sätzen wie "Die Wahrheit ist den Nationalsozialisten immer unangenehm". Die Gestapo fand das Manuskript in Hanna Bergers Berliner Wohnung, als sie dort 1942 verhaftet wurde. Durch äußerst geschickte Verteidigung und Fürsprache prominenter Förderer erreichte sie nach acht Monaten - erstaunlich genug - einen Freispruch. Hanna Berger konnte sehr gut Klavier spielen und komponierte sogar ein wenig. Sie hatte eine Filmausbildung, und produzierte in den 1950er Jahren die ersten Tanzstücke für das ORF-Fernsehen. 1945 gründete sie das Wiener Kindertheater. Viele der Kinderdarsteller machten später Karriere - wie Christine Ostermayer oder Klaus Löwitsch. Eine andere Zeitzeugin von damals, Rita Egen-Wein, erinnerte sich bei der Buchpräsentation: "Einige von uns Kindern wären ohne Hanna weiter in den Trümmern herumgestrolcht und an Ecken herumgestanden und hätten Leute angepöbelt. Sie hat uns eingefangen und uns eine schöne Jugend mit Zielen und viel Spaß verschafft". Nie habe Hanna Berger versucht, ihre Theaterkinder zu kleinen Kommunisten zu erziehen. "Hanna hatte kein einziges von uns Kindertheaterkindern jemals politisch beeinflusst", so Rita Egen-Wein. Aber wer wie Berger der Kulturpolitik der russischen Besatzungszone zugeordnet wurde, war spätestens in den 1950er Jahren in Wien stigmatisiert, erklärt Andrea Amort.: "Das war für sie sicher nach dem Zweiten Weltkrieg schwierig, Jobs zu bekommen. Ein ähnliches Schicksal wie bei Otto Taussig und anderen - viele bekamen keine Jobs, weil sie kommunistisch orientiert waren". Das Wiener Kindertheater ging 1949 an Geldmangel zugrunde; und obwohl Hanna Berger an der Musikakademie eine erfolgreiche Tanzpädagogin war, wurde sie dort 1952 entlassen. Hanna Berger starb erst 51-jährig an einem Gehirntumor. (Ö1 Kultur aktuell, 12.08.2010)
Reseña del editor:
Andrea Amort auf der Suche nach den Spuren der Tänzerin, Choreografin, Widerstandskämpferin und idealistischen Kommunistin Hanna Berger (Wien 1900 Ost-Berlin 1962). Im Berlin der 1930er Jahre künstlerisch geprägt, muss Berger 1937 wegen ihres Tanzes Krieger aus Deutschland flüchten. 1942 wird sie im Zuge der Gestapo-Aktion Rote Kapelle verhaftet. Im Nachkriegs-Wien am Wiederaufbau mit einem heute legendären Kindertheater beteiligt, gerät Berger in den 1950er Jahren zunehmend zwischen die politischen und künstlerischen Fronten. Ein kämpferisches, vielseitiges und sehr intensives Leben, an dem Künstler wie Fritz Cremer, Paul Kont, Walter Felsenstein und Marcel Marceau Anteil hatten.

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  • VerlagBrandstätter Verlag
  • ISBN 10 3850331881
  • ISBN 13 9783850331883
  • EinbandTapa dura
  • Anzahl der Seiten184

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Andrea Amort
ISBN 10: 3850331881 ISBN 13: 9783850331883
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medimops
(Berlin, Deutschland)
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Buchbeschreibung Gut/Very good: Buch bzw. Schutzumschlag mit wenigen Gebrauchsspuren an Einband, Schutzumschlag oder Seiten. / Describes a book or dust jacket that does show some signs of wear on either the binding, dust jacket or pages. Bestandsnummer des Verkäufers M03850331881-V

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Amort, Andrea:
Verlag: Brandstätter Verlag (2010)
ISBN 10: 3850331881 ISBN 13: 9783850331883
Gebraucht Hardcover Erstausgabe Anzahl: 1
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ANTIQUARIAT Franke BRUDDENBOOKS
(Lübeck, Deutschland)
Bewertung

Buchbeschreibung Gr.-8° gebundene Ausgabe. Zustand: Wie neu. 1. Auflage. 184 Seiten Gebundenes Buch. Buch ist wie neu, aus priv. Vorbesitz, ungelesen. mit minimalen Lagerspuren. -----Inhalt:. Hanna Berger zählt aus heutiger Sicht neben Rosalia Chladek und Grete Wiesenthal zu den drei großen österreichischen Tänzerinnen und Choreografinnen der Moderne. Erstmals widmet sich eine umfangreiche Publikation ihrem von kommunistischen Überzeugungen geprägten Leben und Schaffen. Nach ihrem Studium (u. a. bei Vera Skoronel) tanzte Hanna Berger für Mary Wigman und Trudi Schoop, 1937 begann sie ihre solistische Karriere in Berlin. Ihr politisches Engagement im Widerstand ("Rote Kapelle") führte 1942 zur Inhaftierung durch die Nazis. Bei der Überstellung ins KZ Ravensbrück 1943 gelang ihr die Flucht. Die Nachkriegsjahre in Wien markierten einen Höhepunkt ihrer Arbeit: Neben Solo-Auftritten von Paris - wo sie auch bei Marcel Marceau studierte - bis Polen und choreographischen Arbeiten unterrichtete sie an der Wiener Akademie für Musik und darstellende Kunst und arbeitete filmisch und schriftstellerisch. Sie gründete ein Kindertheater und engagierte sich für den "Wiederaufbau" (für Kulturstadtrat Viktor Matejka). In den 1950er Jahren verlagerte sich Bergers Wirkungsfeld nach Ostberlin, wo sie mit Walter Felsenstein Erfolge feierte. Hanna Berger, die mit dem Bildhauer Fritz Cremer liiert war, starb 51jährig an einem Gehirntumor und wurde in Wien begraben. ISBN: 9783850331883 Wir senden umgehend mit beiliegender MwSt.Rechnung. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 676. Bestandsnummer des Verkäufers 619784

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