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Vor 350 Jahren starb Rembrandt van Rijn, der bis heute bekannteste Künstler der Niederlande und einer der bedeutendsten der Welt.
Das Rijksmuseum Amsterdam beauftragte den niederländischen Comiczeichner Typex, Rembrandts Biografie zu zeichnen. Das Ergebnis ist eine visuell überwältigende Graphic Novel, in der Typex das Genie Rembrandt zum Leben erweckt: leichtsinnig, eitel, arrogant, empfindlich, aber auch liebenswert, entwaffnend und manchmal bemitleidenswert.
"Rembrandt hätte die Zeichenkunst dieses Buches und seinen Witz bewundert." The Guardian

Produktbeschreibung
Vor 350 Jahren starb Rembrandt van Rijn, der bis heute bekannteste Künstler der Niederlande und einer der bedeutendsten der Welt.

Das Rijksmuseum Amsterdam beauftragte den niederländischen Comiczeichner Typex, Rembrandts Biografie zu zeichnen. Das Ergebnis ist eine visuell überwältigende Graphic Novel, in der Typex das Genie Rembrandt zum Leben erweckt: leichtsinnig, eitel, arrogant, empfindlich, aber auch liebenswert, entwaffnend und manchmal bemitleidenswert.

"Rembrandt hätte die Zeichenkunst dieses Buches und seinen Witz bewundert." The Guardian
Autorenporträt
Typex, geboren 1962, lebt als Illustrator, Comiczeichnert und Maler in Amsterdam. Seine Liebe zu Pop und Musik zeigt sich in Hunderten von Porträts, die in Musikmagazinen wie COR (NL) und Mojo (UK) erschienen. Er illustriert für Magazine und Werbung in unterschiedlichsten Stilen. Comics zeichnet er seit seiner Jugend, aber den großen internationalen Durchbruch hatte er 2013 mit seiner Rembrandt-Biografie, die er im Auftrag des Rijksmuseum Amsterdam zeichnete. Sie wurde in acht Sprachen übersetzt und The Guardian schrieb darüber:  "... It feels outrageous to write it but I think Rembrandt Harmenszoon van Rijn would have adored this book. He would have admired its draughtsmanship and its wit and ¿ given how many times he painted himself ¿ he would have loved the fact that he is its star, warts and all." http://typex.nl
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.11.2019

Wie huldigt man einem großen Maler?
Der niederländische Zeichner Typex hat das Leben Rembrandts in einem dramatisch bewegten Comic geschildert
Hätte man dem alten Rembrandt die luxuriös mit Goldschnitt und Schutzumschlag versehene Graphic Novel über sein Leben überreicht, hätte er die heftige mimische Reaktion, die sein Gesicht zeigte, vielleicht in einem Selbstporträt festgehalten. Er, der mehr als 1000 Zeichnungen – ein umfassendes Bilderbuch seiner Umgebung – hinterlassen hat, hätte wohl kaum geglaubt, dass 350 Jahre nach seinem Tod sein Leben in einem stattlichen Buch noch einmal ausschließlich mit Zeichnungen nacherzählt wird.
Die Idee zu dieser Bilderzählung stammt von den heutigen Nachlassverwaltern Rembrandts, den Kuratoren des Rijksmuseums in Amsterdam. Sie haben dem holländischen Comiczeichner und Illustrator Typex den Auftrag zu diesem Rembrandt-Comic erteilt, wohl ahnend, dass beim Aufeinanderprall zweier so ausgeprägter Künstlernaturen etwas Außerordentliches entstehen könnte.
Typex hat gar nicht erst den Versuch unternommen, das mystische Hell-Dunkel in Rembrandts Werk, in das man alles Mögliche hineindeuten kann, zu durchlichten. Er hat sich auf einige sprechende Details der Biografie und auf die Figuren in Rembrandts Umgebung konzentriert und ist durch diese Beschränkung dem Menschen Rembrandt so nahe gekommen, dass auch im künstlerischen Werk manches verständlich wird.
In den ersten beiden Kapiteln brilliert Typex mit bildgewaltigen Beschwörungen drastischer städtischer Ereignisse. In dem humanen Chaos, das er inszeniert, gewinnt der Typ mit der knolligen Nase und dem spärlichen Schnurrbart, den die Nachbarn Mijnher van Rijn oder Rembrandt nennen, erst allmählich an Profil. Ja neben dem Elefanten Hansje, mit dem das Buch beginnt – das arme Tier wird von einem Kran aus dem Bauch eines Schiffes gehoben und hinunter auf den Platz in Amsterdam gesetzt – wirkt der Mann, der nach der Elefanten-Show in einem Geschäft Hüte ausprobiert und Grimassen schneidet, fast lächerlich. Und auch beim wilden Besäufnis in jener Nacht, in der ein junges Dienstmädchen seine keifende Herrin erschlägt, macht er keine gute Figur. Dabei ist er, wie wir im dritten Kapitel erfahren, ein von Kennern hochgeschätzter Maler, der viele Schüler hat, gerne über Kollegen schimpft, häufig nachgeahmt wird, mit seinen eigenen Arbeiten aber oft erst fertig wird, wenn die Kundschaft nicht mehr zahlen will.
Typex hat für die tragischen Momente im Leben Rembrandts ganz unterschiedliche Stilmittel entwickelt. Nur ein Comic kann zeigen, wie das 1668 für den Großen Saal des Amsterdamer Rathauses gemalte Riesenbild aussah, als es im Ratssaal wieder abgehängt, von Spediteuren kostenpflichtig zurückgebracht und vor Rembrandts Haus abgestellt wurde. Es reichte bis in den dritten Stock hinauf. Sohn Titus musste eine Leiter nehmen, um die Leinwand vom Rahmen zu lösen. Danach hing das Meisterwerk faltig schlaff an der Wand des Ateliers, bis Rembrandt eine Schere nahm und ein querformatiges Stück aus dem extremen Hochformat herausschnitt. Heute gehört das übrig gebliebene Fragment der „Verschwörung des Claudius Civilis“ zu den Schätzen des Nationalmuseums von Stockholm.
Dem realen Grauen kommt Typex mit den Mitteln des Comics im Kapitel „Rattus Rattus“ wohl am nächsten. Wie beiläufig lässt er Ratten im Haus Rembrandt auftauchen, hässliche Tiere, die immer mal wieder aus dem Geschehen verschwinden, dann aber in monströser Übergröße beim Nagen in der Speisekammer beobachtet werden, bis schließlich Hendrickje Stoffels, von Pestbeulen übersät, vor den Kindern zusammenbricht. Direkter kann man das heimtückische Eindringen der Pest in die Häuser wohl kaum darstellen.
Im letzten Kapitel jagt Rembrandt dann den Erzherzog Cosimo de Medici, der bei ihm Bilder kaufen will, wütend aus dem Haus. Danach sieht man den Meister beim Malen eines Selbstbildnisses verzweifelt mit sich selber kämpfen. Den Schluss bilden dann vier ganzseitige Ansichten des immer finsterer werdenden Ateliers. Im letzten dieser Bilder ist Rembrandts Stuhl dann leer.
GOTTFRIED KNAPP




Typex: Rembrandt.
Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf. Carlsen Verlag, Hamburg 2019. 264 Seiten, 48 Euro.
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"[...] ein großes Stück Zeichenkunst." arte Magazin 20211124