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Es war Karl Heinrich Ulrichs, der 1864 der »Liebe, die ihren Namen nicht zu nennen wagt«, erstmals einen Namen gab: Inspiriert vom griechischen Gott Uranos, bezeichnete er gleichgeschlechtliches Begehren als Uranismus. Mit dem Begriff forderte er als einer der Ersten überhaupt öffentlich das Recht ein, anders zu lieben.
Auf Ulrichs Spuren träumt Paul Preciado von einem Apartment auf dem Uranus, einem Ort fern der irdischen Kategorisierungen und Festlegungen, einem Ort der sexuellen Dissidenz. Preciados in diesem Band versammelte Texte verdichten sich zu der Erzählung eines Übergangs: einer
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Produktbeschreibung
Es war Karl Heinrich Ulrichs, der 1864 der »Liebe, die ihren Namen nicht zu nennen wagt«, erstmals einen Namen gab: Inspiriert vom griechischen Gott Uranos, bezeichnete er gleichgeschlechtliches Begehren als Uranismus. Mit dem Begriff forderte er als einer der Ersten überhaupt öffentlich das Recht ein, anders zu lieben.

Auf Ulrichs Spuren träumt Paul Preciado von einem Apartment auf dem Uranus, einem Ort fern der irdischen Kategorisierungen und Festlegungen, einem Ort der sexuellen Dissidenz. Preciados in diesem Band versammelte Texte verdichten sich zu der Erzählung eines Übergangs: einer durch die Einnahme von Testosteron angestoßenen Transformation des eigenen Körpers und der eigenen Identität - von Beatriz zu Paul. Zugleich dokumentieren und analysieren sie die im Wandel begriffenen politischen Verhältnisse. Von den Protesten im krisengebeutelten Athen über die verzweifelte Situation der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln bis hin zur Unabhängigkeitsbewegung inKatalonien begleitet Preciado Kämpfe um Würde und Autonomie.
Autorenporträt
Paul B. Preciado ist Philosoph, Kurator und einer der Vordenker auf den Gebieten Gebieten Gender Studies und Philosophie des Körpers. Er machte seinen M. A. in Philosophie und Gender-Theorie an der New School for Social Research in New York, wo er bei Agnes Heller und Jacques Derrida studierte, und war Fulbright Fellow. Seinen Doktortitel erwarb er in Philosophie und Theorie der Architektur an der Princeton University. Sein erstes Buch, Kontrasexuelles Manifest (die amerikanische Ausgabe erschien bei Columbia University Press, die deutsche Übersetzung bei b_books), bezeichneten Kritiker in Frankreich als »das Rote Buch der Queer Theory«. Es ist zu einem Schlüsselwerk des europäischen Queer- und Trans-Aktivismus geworden. Er ist zudem der Autor von Testo Junkie. Sex, Drogen und Biopolitik in der Ära der Pharmapornografie (die amerikanische Ausgabe erschien bei The Feminist Press; die deutsche Übersetzung bei b_books) und Pornotopia. Architektur, Sexualität und Multimedia im »Playboy« (die amerikanische Ausgabe erschien bei Zone Books; die deutsche Übersetzung bei Wagenbach), für das er in Frankreich mit dem Prix Sade ausgezeichnet wurde. Er war Forschungsleiter am Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona (MACBA) und von 2011 bis 2014 Direktor des dortigen Independent Studies Program (PEI). An der Université Paris VIII-Saint Denis und an der New University hat er Philosophie des Körpers und Transfeministische Theorie unterrichtet. Von 2014 bis 2017 war er Kurator der Öffentlichen Programme der documenta 14 (Kassel/Athen). Er ist Autor einer alle zwei Wochen erscheinenden Kolumne in der französischen Zeitung Libération. Gemeinsam mit der Künstlerin Shu Lea Cheang ist er der Kurator des Taiwan-Pavillons für die Biennale Venedig 2019. Er ist assoziierter Philosoph des Centre Georges Pompidou. Sein neuestes Buch, Ein Apartment auf dem Uranus, erschien 2019 auf Französisch (bei Grasset) und Spanisch (bei Anagrama). Die deutsche Übersetzung erscheint 2020 im Suhrkamp Verlag. Paul B. Preciado lebt in Paris.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.06.2020

Körper zur Zeit
Vom real existierenden Heterosexualismus: Der spanische Philosoph Paul B. Preciado
mobilisiert Geschlechterfluidität gegen eine Politik der Abschottung
VON SAMIR SELLAMI
Im Jahr 2016 war Paul B. Preciado wahnsinnig viel unterwegs. Als Kurator des öffentlichen Programms der Documenta reiste er von Biennale zu Biennale, traf Künstler und Intellektuelle in Kiew, Beirut und Buenos Aires, Migrationsforscher und Aktivisten auf Lesbos, streunende Hunde in Istanbul und seine Mutter in Burgos. In Paris, wo der spanische Philosoph und Queer-Theoretiker seit Jahren lebt, sieht man ihn selten, dafür umso häufiger in Athen, wo ein Jahr später die vierzehnte Kasseler Kunstmesse eröffnet wird.
Als Preciado dort ankommt, liegt das moderne Athen schon in Trümmern, gebeutelt von den Folgen europäisch verordneter Sparpolitik. Und doch ist die Stadt auch Schauplatz von Revolte und Aufruhr, trotzigen Bürgerinitiativen und mikropolitischen Experimenten. Athen wird Preciado vom bloßen Arbeits- zum Sehnsuchtsort und damit zum Dreh- und Angelpunkt der Kolumnen, die nun unter dem charmanten Titel „Ein Apartment auf dem Uranus“ und in der eleganten Übersetzung von Stefan Lorenzer in einem einzigen Band zu entdecken sind.
Preciados „Chroniken eines Übergangs“, zwischen 2013 und 2018 größtenteils für die französische Zeitung Libération entstanden, sind zart und brutal, leichtfüßig und manieriert, verschwenderisch und selbstverliebt. Sie handeln vom permanenten Unterwegssein, von Verwandlung und Revolution, vom Bewegen und Bewegtwerden, Davonlaufen und Desertieren. Als Uranismus bezeichnete der deutsche Jurist Karl Heinrich Ulrichs die gleichgeschlechtliche Liebe, und ausgerechnet auf dem Uranus also, dem kältesten Planeten unseres Sonnensystems, wollen diese Texte ein Apartment beziehen. Man muss es sich wahrscheinlich ein wenig so vorstellen, wie Preciados erdseitige Wohnungen. Ein Schreibtisch, ein einfaches Bett, Notizbücher und Bücherstapel – Klosterzellen, wo kein Koffer ausgepackt und kein Nagel in die Wand geschlagen ist.
Der eine Übergang, der als Prisma für alle anderen dient, ist Preciados Gendertransition. Nachdem er, der damals noch Beatriz hieß, jahrelang an seiner Identität als radikale politische Lesbe gefeilt hatte, begann er um die Jahrtausendwende mit Testosteron zu experimentieren. Die Chronik „Vornamen: Paul Beatriz, Antrag 34/2016“ dokumentiert, wie die schon lange körperlich, mental und kulturell angestoßene Transition nun auch rechtlich besiegelt wird. Zur neuen Stimme, dem neuen Körpergefühl und der neuen Wirkung auf die Umwelt tritt der neue Name hinzu – wie das Uranus-Apartment erst im Traum, dann in der Wirklichkeit – der „lächerlich banale“ und erzkatholische Name Paul. Preciados alte Geburtsurkunde, so will es das spanische Recht, wird zerstört, er erhält eine neue und einen Eintrag in der Regionalzeitung von Burgos, wo ihn die schockierte Mutter mitsamt neuem Geburtsdatum (15. 11. 2016) in der Spalte der Neugeborenen findet.
Und doch schreibt Preciado gleich in der Einleitung: „Ich bin nicht gekommen, um Ihnen zu sagen, was ein Transsexueller ist.“ Was das spanische Gericht bestätigt, ist nicht der trennscharfe Wechsel von der weiblichen Identität in die neue Männlichkeit, sondern lediglich die Ablösung einer Rechtsfiktion mit dem Namen Beatriz durch eine andere Rechtsfiktion mit dem Namen Paul. „Ich bin kein Mann, keine Frau, nicht heterosexuell, nicht homosexuell, nicht bisexuell. Ich bin ein Dissident des Geschlechtersystems.“ Das ist Preciados wirkungsvolle, wenn auch nicht immer gleichermaßen überzeugende Methode: Der im permanenten Übergang begriffene eigene Körper wird zum Ausgangspunkt einer radikalen politischen Vision, die von der Vielfalt des Lebendigen zehrt. Transsein wird mobilisiert für einen Frontalangriff nicht nur auf den real existierenden Heterosexualismus, sondern gegen jegliche Politik, die sich auf Reinheitsfantasien und Abschottung stützt. „Was daher in eine Transition eintreten muss, ist der gesamte politische Raum.“
Daher liegt ihm, dem Genderdissidenten und Gendermigranten, das Schicksal der Flüchtlinge besonders nahe am Herzen. In den Straßen von Athen, wo Preciado mittlerweile ein Apartment bezogen hat, drängen sie sich zu einem politischen Ornament zusammen, das den Ruf nach einer neuen demokratischen Ordnung verkörpert. Es ist nicht die schlechteste Pointe: Ausgerechnet die griechische Hauptstadt, die Wiege der bröckelnden europäischen Zivilisation, wird Preciados Uranus-Ersatz. Ein lebensfeindlicher Ort, der zugleich die Hoffnung einer politischen Neugeburt in sich trägt.
Und dann kam das Virus. Am elften März fing Preciado zu husten an, und als er eine Woche später aus dem Bett stieg, war die Welt eine andere. Wie die meisten seiner Zunft – Schriftsteller, Intellektuelle, Philosophen – gab auch Preciado der Versuchung nach, über Corona zu schreiben. Es ist ein Glück, dass beide Texte der deutschen Ausgabe als Postskriptum angehängt sind, auch wenn sie mit herausragenden Texten wie „Die Kugel“ oder „Unsere Bisons“ nicht ganz mithalten können. Das Glück, schreibt Preciado anderswo, hat damit zu tun, „dass leben bedeutet, Zeuge eines Zeitalters zu sein.“ Es ist bezeichnend, dass diese Chroniken immer dann am besten sind, wenn sie ihr Zeitalter mit der Unangepasstheit eines Körpers bezeugen, der im ständigen Übergang begriffen ist.
So handelt der beste Corona-Abschnitt dann auch nicht von den psychologischen Folgen der Quarantäne, sondern vom „wichtigsten Magazin der USA“ und dessen Chefredakteur. Lange vor dem Aufstieg der Videokonferenz zur dominanten Kommunikationsform einer gelähmten Gesellschaft hatte sich der Zeitschriftengründer Hugh Hefner in seinen lückenlos verkabelten Plüschparadiesen verschanzt, um von dort pedantisch die Geschicke des Playboy zu leiten.
In der „total mit den neuen Kommunikationsmodellen vernetzten Junggesellenwohnung“ Hefners sieht Preciado ein beängstigendes Modell unserer Zukunft, wo Zoomkonferenzen, Pornos in Dauerschleife und die Ernährung mit Butterfinger-Riegeln die emotionale und soziale Verlotterung beschleunigen. Umso dringlicher erscheint dieser Ruf vom Uranus nach einer neuen Gesellschaft, die das Leben und den lebendigen Körper in den Mittelpunkt stellt, auch wenn ein solcher Ruf Gefahr läuft, ungehört im leeren Kosmos zu verhallen.
Paul B. Preciado: Ein Apartment auf dem Uranus. Chroniken eines Übergangs. Aus dem Französischen von Stefan Lorenzer. Suhrkamp Verlag, Berlin 2020. 368 Seiten, 20 Euro.
Leben bedeutet, schreibt
Preciado, „Zeuge
eines Zeitalters zu sein“
Neu geboren am 15. 11. 2016: der spanische Philosoph und Autor Paul B. Preciado in Barcelona.
Foto: imago / ZUMA Press
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.12.2020

Der Sound muss stimmen
Paul B. Preciado erzählt von einem Leben zwischen Geschlechtsidentitäten und wettert gegen die Psychoanalyse

Vor ungefähr zwanzig Jahren befand sich der Rezensent bei einem Abendessen in der Gesellschaft von Pariser Psychoanalytikern. Der Gastgeber unterhielt den Tisch mit einem Thema, dem zu dieser Zeit noch etwas Anrüchiges anhaftete, das aber bereits in aller Munde war, seitdem man auch in Paris begonnen hatte, sich für die Gender Studies zu interessieren: Bedeutete die Transgeschlechtlichkeit eine Herausforderung für die Klinik und Theorie der Psychoanalyse? Müsste Letztere nicht angesichts einer Form der Identität, die jenseits der binären Geschlechterordnung von Mann und Frau angesiedelt war, grundlegend revidiert werden? Und waren die Freud'schen Theorien zum Ödipuskomplex, die der französische Psychoanalytiker Jacques Lacan mit diversen philosophischen und linguistischen Volten zu retten versucht hatte, noch haltbar? Der dickleibige Essay, den der Gastgeber kurz darauf veröffentlichte, zeigte, dass diese Fragen nur rhetorisch gestellt waren: Der Transsexualismus wurde hier zu einer "undenkbaren Metamorphose" erklärt, ein eleganter Euphemismus für die herkömmliche klinische Auffassung, dass es sich um eine psychotische Störung handelte.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich diesbezüglich einiges verändert. Das zeigt sich daran, dass man jetzt bei solchen Pariser Abendgesellschaften gefragt wird: "Was halten Sie vom neuesten Buch von Paul Preciado?". Das allerneueste erschien vor wenigen Wochen bei Grasset unter dem Titel "Je suis un monstre qui vous parle" (Ich bin ein Monstrum, das zu Ihnen spricht). Es ist ein Pamphlet, in dem der spanische Queer-Theoretiker die Psychoanalyse frontal und polemisch als letztes Bollwerk des Patriarchats attackiert und für die anhaltende Pathologisierung von Transmännern und -frauen verantwortlich macht.

Der Text basiert auf einem Vortrag, den Preciado vor einem Jahr auf einem psychoanalytischen Kongress in Paris gehalten hat. Dort, "vor der École de la Cause freudienne, der letzten Hochburg der reinen Lehre Lacans", so Preciado, sei er von Unterbrechungen, Gelächter, ja sogar Beschimpfungen unterbrochen worden. Wer allerdings die im Internet kursierenden Videoaufzeichnungen des Vortrags aufruft, bekommt etwas anderes zu sehen: nämlich ein Publikum, das die Provokationen Preciados mit zustimmendem Lachen aufnimmt und ebenso wohlwollend beklatscht.

Preciado sieht sich selbst in einer Tradition, in der französische Intellektuelle wie Michel Foucault und Bruno Latour eine prominente Rolle spielen. Entsprechende Referenzen werden dabei allerdings aus ihren ursprünglichen akademischen Zusammenhängen genommen und gemäß dem Verfahren der in den Vereinigten Staaten kultivierten "French Theory" weiter aufbereitet, um einen einschlägigen Sound zu generieren. "Der Feminismus ist kein Humanismus. Der Feminismus ist ein Animalismus. Anders gesagt: Der Animalismus ist ein erweiterter, nichtanthropozentrischer Feminismus." Denn "er legt die kolonialen und patriarchalen Wurzeln der universalen Grundsätze des europäischen Humanismus frei", die Preciado in der Ausbeutung von Sklaven, Frauen und Tieren und deren Reduktion auf den "Status von (re)produktiven Maschinen" sieht. Der hier beschworene Animalismus, der sich jeder klaren Definition entzieht, verheißt auch eine "planetarische Pansexualität, die alle Arten und Geschlechter transzendiert und sich als "Trauerfeier" für die Opfer des Humanismus versteht.

Die Zeitungskolumne bietet das ideale Medium für diese Art des popkulturellen Theoriesounds. Insofern ist es nicht erstaunlich, dass Preciado aus seinen ab 2013 für die französische Zeitung "Libération" verfassten Kurztexten ein Buch zusammengestellt hat, das nun auch auf Deutsch vorliegt. Es sind die sehr subjektiv gehaltenen Chroniken über ein Leben im Transit, das sich als Absage an jegliche Art von Geschlechtsidentität versteht: "Ich bin kein Mann, keine Frau, nicht heterosexuell, nicht homosexuell, nicht bisexuell. Ich bin ein Dissident des Geschlechtersystems."

Interessanter als Preciados schematische und polemische Kritik an der Psychoanalyse ist dieses Buch schon deshalb, weil es eindringlich die konkreten Etappen des Übergangs beschreibt, in denen aus der queeren Lesbe Beatriz nach und nach der Transmann Paul wird. Zuweilen selbstverliebt und kokett, aber auch rücksichtslos mit sich selbst und anderen, bietet es das Tagebuch eines jahrelangen öffentlichen Selbstexperiments mit Testosteron, das einen "fluiden" Zustand im Zwischenraum zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen aufrechterhalten soll, bevor es seinen Endpunkt mit der Entscheidung der Operation findet.

Im Einklang mit seinem Unbehagen an der Psychoanalyse ist für Preciado das entscheidende Moment des Bruchs mit dem "alten" Geschlecht nicht sosehr das Annehmen eines männlichen (und noch dazu eines sehr katholischen) Namens, sondern vielmehr die neue Stimme, die so klingt, " als käme sie aus einer Gasmaske in meinem Inneren". Dass die eigene Mutter sie am Telefon nicht mehr erkennt, bringt die Distanz und die Verweigerung der Anerkennung zum Vorschein, die Preciados unglückliche Jugend und Kindheit in einer streng katholischen Familie Nordspaniens bestimmt haben.

Wenn auch dieser autobiographische Erfahrungsbericht fortwährend von den Bässen des Theoriesounds begleitet und manchmal übertönt wird, kann man ihn doch lesen als Feuilletonroman einer Reise durch unsere westliche Welt, in der nicht nur das Verhältnis zwischen den Geschlechtern aus den Fugen geraten ist.

ANDREAS MAYER.

Paul B. Preciado: "Ein Apartment auf dem Uranus". Chroniken eines Übergangs. Vorwort von Virginie Despentes. Aus dem Französischen von Stefan Lorenzer. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2020. 368 S., br., 20,- [Euro].

Paul B. Preciado: "Je suis un monstre qui vous parle". Rapport pour une académie de psychanalystes. Éditions Grasset, Paris 2020. 128 S., br., 9,- [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Andreas Mayer spricht etwas despektierlich über den "popkulturellen Theoriesound", den der spanische Philosoph und Queer-Theoretiker Paul B. Preciado in seinen Texten pflegt. Preciados in diesem Band versammelte Zeitungskolumnen liest Mayer als "subjektive Chroniken eines Lebens im Transit", jenseits von geschlechtlicher Identität. Ein Selbstexperiment mit Testosteron, das Mayer interessiert, auch wenn ihn die Theorie und ihr Sound darin mitunter nervt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»... eindringlich [beschreibt das Buch] die konkreten Etappen des Übergangs, in denen aus der queeren Lesbe Beatriz nach und nach der Transmann Paul wird.« Andreas Mayer Frankfurter Allgemeine Zeitung 20201204