Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 42,00 €
  • Audio CD mit DVD

Das Briefgespräch zweier junger Gelehrter und einer ihnen eng verbundenen imponierenden jungen Frau - Fine von Kahler.Zu Beginn ihrer Freundschaft arbeitete Erich von Kahler in Wien noch an seiner Dissertation, während Friedrich Gundolf in Heidelberg sein Shakespeare-Buch schrieb. Gundolf wurde bereits 1916 mit seiner Goethe-Monographie berühmt, wohingegen Kahlers Werk langsamer wuchs. Erst die gegen Max Weber gerichtete Schrift »Der Beruf der Wissenschaft« (1920) machte auch ihn weithin bekannt. Aus dieser unterschiedlichen Veranlagung und aus der - ebenfalls grundverschiedenen - Stellung zu…mehr

Produktbeschreibung
Das Briefgespräch zweier junger Gelehrter und einer ihnen eng verbundenen imponierenden jungen Frau - Fine von Kahler.Zu Beginn ihrer Freundschaft arbeitete Erich von Kahler in Wien noch an seiner Dissertation, während Friedrich Gundolf in Heidelberg sein Shakespeare-Buch schrieb. Gundolf wurde bereits 1916 mit seiner Goethe-Monographie berühmt, wohingegen Kahlers Werk langsamer wuchs. Erst die gegen Max Weber gerichtete Schrift »Der Beruf der Wissenschaft« (1920) machte auch ihn weithin bekannt. Aus dieser unterschiedlichen Veranlagung und aus der - ebenfalls grundverschiedenen - Stellung zu George ergeben sich Spannungen, die Kahlers Ehefrau Fine immer wieder versucht auszugleichen. Gundolf hatte die ungewöhnliche Frau schon vor ihrer Heirat mit Kahler als Medizinstudentin kennengelernt und verehrte sie leidenschaftlich, auch nach der Heirat 1912 blieben sie eng befreundet. Die späteren Briefe sind geprägt durch die wachsende Sorge Kahlers um Gundolfs Geschick, das durch erzwungene Trennung von George und Krankheit eine tragische Wendung nimmt.Der Briefwechsel zwischen Friedrich Gundolf und Erich von Kahler ist nicht nur Spiegel der geistigen Situation der Zeit und aufschlussreiches Dokument über Stefan George und seinen Kreis, sondern vor allem Zeugnis einer menschlichen Begegnung von hohem Rang. Die Edition umfasst die gesamte erhaltene Korrespondenz der Briefpartner und bezieht auch Briefe an und von Fine von Kahler sowie einige Briefe von Kahlers an Gundolfs Witwe Elisabeth (Elli) mit ein.
Autorenporträt
Friedrich Gundolf (1880-1931) gehört zu den berühmtesten Literaturwissenschaftlern der Weimarer Republik. Seine Monographien wie »Shakespeare und der deutsche Geist« (1911) oder »Goethe« (1916) erreichten äußerst große Leserkreise. Seit 1911 hielt er - ab 1920 als erster Ordinarius für Neuere deutsche Literatur - bis zu seinem Tod 1931 Vorlesungen an der Universität Heidelberg, die viele später berühmte Studentinnen und Studenten anzogen.

Erich von Kahler (1885-1970), Schriftsteller und Kulturphilosoph aus einer Prager Industriellenfamilie, studierte in Wien und war ab 1912 Privatgelehrter in Wolfratshausen bei München. 1933 Emigration nach Zürich, 1938 in die USA. Dort Lehrtätigkeit (Geschichte, Philosophie, deutsche Literatur) an verschiedenen Universitäten.

Leider ist derzeit keine AutorInnenbiographie vorhanden.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Hoch erfreut hat Thomas Meyer den nun vorliegenden Briefwechsel zwischen Friedrich Gundolf, Erich von Kahler und dessen Frau Fine aufgenommen. Die Lektüre der Korrespondenz der beiden Schriftsteller und Geisteswissenschaftler, die auch zum Kreis um Stefan George gehörten, ist für ihn ein großer Genuss. Besonders reizvoll wird der Briefwechsel aber in seinen Augen durch die Beiträge von Fine von Kahler, bestand zwischen den dreien doch ein immer wieder neu ausbalanciertes Dreiecksverhältnis, in dem sie sich "eine geistige und emotionale Temperamentenlehre" erschreiben. Die Briefe zwischen den drei Liebenden sind für ihn nicht nur ein interessantes Zeitdokument, sondern auch sprachlich und intellektuell bestechend, kurz ein "herrliches Lese-Erlebnis". Mit Lob bedenkt Meyer zudem die teilweise umfangreiche Kommentierung der Korrespondenz. Höchst bedauerlich findet er dagegen, dass nur der Briefwechsel zwischen Gundolf und Kahler vollständig ist, während der zwischen Gundolf und Fine beziehungsweise Kahler und Fine nur in Auszügen abgedruckt wurde. Das hätte er sich anders gewünscht. Bleibt für ihn die Vorfreude auf weitere Briefbände aus diesem Kreis.

© Perlentaucher Medien GmbH