Críticas:
»Mit Baumann kann man gleichsam vom zentralen Bezugspunkt der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts aus auch kriminologisch und damit auch gesellschaftspolitisch in die Bundesrepublik gelangen. Seine Handreichung für diesen Weg ist materialreich, faktengesättigt, gut zu lesen und hilfreich für das Verständnis der Kernphase bundesrepublikanischer Umorientierungen seit den späten fünfziger bis in die frühen siebziger Jahre hinein.« ((Matthias Arning, Frankfurter Rundschau, 16.3.2006))
»Mit diesem Werk gelingt Baumann eine hervorragende Arbeit, deren Erscheinen die deutsche Kriminologie bei der Aufarbeitung ihrer Vergangenheit bereits vor mehreren Jahrzehnten bedurft hätte.« (Maik Dost, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 59, März 2007)
»(...) the strength of the study lies in his insistence that criminology, penal practice, and penal policies should be read together rather than as discrete developments. Baumann`s work is an impressive marriage of intellectual and institutional history that will become essential reading for those interested in the development of criminology, penology, and criminal practice.« (Elizabeth Elder, IASL Online, 20.2.2007)
Reseña del editor:
Erstmals wird die Wissenschaft vom Verbrechen in Theorie und Praxis, von ihren Anfängen um 1880 bis in gegenwärtige Entwicklungen hinein untersucht. Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte der Glaube an die Erklärbarkeit der Welt durch die Naturwissenschaften auch das Feld der Kriminalität erobert: Psychiater, Juristen und Strafrechtspraktiker sahen es als erwiesen an, Straftäter aufgrund ihres Erbguts unterscheiden zu können. Dem sozialen Milieu eines Straftäters kam aus Sicht der Kriminalwissenschaftler häufig nur eine »tatauslösende« Funktion zu. Doch erst in der NS-Diktatur wurde die Forderung nach »Unschädlichmachung« von »unverbesserlichen Gewohnheitsverbrechern« ins Werk gesetzt. Das Ziel der Resozialisierung verschwand hingegen aus der Kriminalpolitik. Erst seit Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts begann sich das kriminologische Denken grundlegend zu wandeln. Mit Kriminalbiologie teilweise eng verbundene nationalsozialistische Ansätze wurden zurückgewiesen und tradierte kriminalwissenschaftliche Deutungen kritisiert. Auf der Suche nach Alternativen beriefen sich Kriminalwissenschaftler zunehmend auf soziologische und psychoanalytische Erklärungsmodelle. Der Weg war frei, Kriminalität als ein gesellschaftlich-normatives Phänomen zu interpretieren.
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