Autarkie und Ostexpansion. Pflanzenzucht und Agrarforschung im Nationalsozialismus - Softcover

9783892444961: Autarkie und Ostexpansion. Pflanzenzucht und Agrarforschung im Nationalsozialismus
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Críticas:
»In elf Aufsätzen, die Susanne Heim zu einem lesenswerten Sammelband zusammenstellte, werden diese und andere Entwicklungen von Genetik und Pflanzenzüchtung unter den Nationalsozialisten behandelt. (...) Auf jeden Fall sollten Naturwissenschaftler den Band lesen: In beklemmender Weise wird klar, wie Abhängigkeiten zwischen Wissenschaft und Förderinstitutionen missbraucht werden können. Gerade im Bereich Genetik haben staatliche Stellen auch heute eindeutige Interessen, auf die Wissenschaftler reagieren. Sie umschreiben ihre Forschungsvorhaben mit einer gewissen »Antragslyrik«, um an die begehrten Forschungsgelder heranzukommen. Die Gefahren, die dies birgt, werden dem Leser beim Nachdenken über die Aufsätze sehr deutlich.« --Hansjörg Küster, Süddeutsche Zeitung

»Es ist das Verdienst der elf Autoren und Autorinnen, (...) die fundierte historische Aufmerksamkeit auf wenig beachtete Gebiete im Feld der Biowissenschaften im Nationalsozialismus zu lenken. (...) Die wiederkehrende Erkenntnis aus der facettenreichen und zumeist sehr differenzierten Auseinandersetzung mit der Einbindung von biologischen Wissenschaftlern in Erhalt und Ausbau der nationalsozialistischen Herrschaft ist, dass diese Einbindung weitgehend einer ökonomischen Rationalität folgt. (...) Die Beiträge gewinnen ihre (...) Tiefe (...) da, wo sie auf die inhaltliche und forschungspraktische Dynamik der Verbindung von Biowissenschaften und nationalsozialistischer Herrschaft eingehen. Man kann hoffen, dass eine solche kritische und zugleich umsichtige Behandlung der Pflanzenzucht in ihrem gesellschaftlichen und politischen Kontext demnächst auch anderen Feldern der Biowissenschaften zugute kommt - zumal der Anspruch erfrischend ist, Wissenschaft nicht unter sozioökonomischen Interessen zu subsumieren.« --Alexander Schwerin, H-Soz-u-Kult

»Noch einmal, ganz anders, Erforschung des Lebens, historisch verstanden: Wer als kriegsführende Macht autark sein will, muss wohl Pflanzen züchten, die den Import massenhaft zu ersetzen vermögen. Und wer Osteuropa unterwirft, eignet sich auch Institutionen und Wissen an, die den dortigen Klimaverhältnissen angepasst sind. Die Geschichte eines nationalsozialistischen Lebensnervs, der Züchtungsforschung, der jungen Genetik. Oder: von den Abgründen der Mühe, Saatgut zu verbessern.« --Elisabeth von Thadden, Die ZEIT
Reseña del editor:
Susanne Heim widmet sich einem bisher vernachlässigten Thema: der Entwicklung der Agrarforschung im nationalsozialistischen Deutschland. Die bislang wenig erforschte Geschichte der Pflanzenzucht sowie der Spitzenforschungsinstitute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft sind Themen des vorliegenden Bandes. Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt: die Entstehung der Pflanzenzüchtung als akademische Disziplin seit 1870; die staatliche Regulierung der Agrarforschung und des Saatgutsektors in Deutschland sowie in der Sowjetunion und den USA der 1930er Jahre; die Wechselbeziehung zwischen Humangenetik und Pflanzengenetik in der wissenschaftlichen Diskussion im ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts. Die Autorinnen und Autoren zeigen, wie die nationalsozialistische Siedlungspolitik zwar an konservative Vorstellungen von einer »inneren Kolonisation« anknüpfen konnte, diese jedoch bald durch neue expansionsorientierte Raumordnungskonzepte ersetzt wurde. In bezug auf verschiedene Kaiser-Wilhelm-Institute wird untersucht, wie sich unter den Prämissen der Autarkiepolitik und militärischen Ostexpansion die Forschungsschwerpunkte verlagerten und neue Fragestellungen und Arbeitsmethoden in der Pflanzenzüchtung und in der meeresbiologischen Forschung entwickelt wurden. Die Rolle deutscher Botaniker bei der Beschlagnahme von Forschungsressourcen, wissenschaftlichen Sammlungen und Instituten in den besetzten Gebieten Ost- und Südosteuropas wird ebenso thematisiert wie ihr Anspruch, in politisch schwierigen Zeiten die Freiheit der Wissenschaft verteidigt zu haben. Am Beispiel zweier Biographien werden sowohl die Situation von Wissenschaftlerinnen in einem zunehmend von männlicher Dominanz und Krieg geprägten Arbeitskontext als auch der Werdegang eines emigrierten Wissenschaftlers und die Schwierigkeiten seiner Rückkehr nach 1945 an ein personell kaum verändertes Institut analysiert.

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  • VerlagWallstein Verlag
  • ISBN 10 389244496X
  • ISBN 13 9783892444961
  • EinbandTapa blanda
  • Auflage1
  • Anzahl der Seiten312
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