Als großes, lustvolles Spiel hat Rezensent Uwe Ebbinghaus dieses Hörbuch empfunden, das seinen Informationen zufolge auf einer Theaterarbeit von Nicolas Stemann beruht. Studioatmospäre verwandele sich mühelos in Bühnenatmoshäre. Auch die Stimme von Vorleser Philipp Hochmair gefällt dem Rezensenten sehr. Sie vermittelt ihm den Eindruck, als sei ihr keine menschliche Regung fremd. Trotzdem hat diese Einlesung Schwächen, befindet der Rezensent. So klingt sie für ihn manchmal, "als habe ein später Nachfolger Ulrich Plenzdorfs Edgar Wibeau" den Werther gerade irgendwo gefunden und sich gefesselt fest gelesen. Im nächsten Moment gewinnt er den Eindruck, hier werde vor allem der Einsatz elektronischer Musik erprobt. Auch Lou Reed vermag seiner Ansicht nach beim Hörer nicht die "angemessenen" Werther-Assoziationen auslösen, weshalb sich Ebbinghaus mit Goethes Werther immer nur auf kurzen Strecken identifizieren kann.

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