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"Es war einmal eine Nation, die in den Krieg zog und einen Kontinent eroberte, bevor ihr eigenes Land durch Atombomben zerstört wurde... dann zwangen die Sieger den Besiegten die Demokratie auf. Für eine Gruppe von angehenden Architekten, Künstlern und Designern war diese schwere Zeit ihres Landes kein Hindernis, sondern eine Inspiration zum Planen und Nachdenken... obwohl sie sehr unterschiedlicher Natur waren, arbeiteten die Architekten unter der Führung eines Visionärs eng zusammen, um ihren Traum zu verwirklichen. Sie hatten die vorbehaltlose Unterstützung einer super-kreativen Bürokratie…mehr

Produktbeschreibung
"Es war einmal eine Nation, die in den Krieg zog und einen Kontinent eroberte, bevor ihr eigenes Land durch Atombomben zerstört wurde... dann zwangen die Sieger den Besiegten die Demokratie auf. Für eine Gruppe von angehenden Architekten, Künstlern und Designern war diese schwere Zeit ihres Landes kein Hindernis, sondern eine Inspiration zum Planen und Nachdenken... obwohl sie sehr unterschiedlicher Natur waren, arbeiteten die Architekten unter der Führung eines Visionärs eng zusammen, um ihren Traum zu verwirklichen. Sie hatten die vorbehaltlose Unterstützung einer super-kreativen Bürokratie und eines aktivistischen Staates... nach 15 Jahren der Inkubation überraschten sie die Welt mit einer neuen Architektur, dem Metabolismus, der die radikale Umgestaltung des ganzen Landes zum Ziel hatte... Zeitungen, Zeitschriften und Fernsehen machten die Architekten zu Helden: Denker und Macher, durch und durch moderne Männer... Dank harter Arbeit, Disziplin und der Bündelung aller kreativen Kräfte wurde ihr Land, Japan, zu einem leuchtenden Vorbild... als die Ölkrise das Ende des Westens einläutete, schwärmten die Architekten aus Japan über die ganze Welt aus, um die Konturen einer post-westlichen Ästhetik zu definieren..."
-Rem Koolhaas / Hans Ulrich Obrist

Der Architekt Rem Koolhaas und der Kurator Hans Ulrich Obrist haben die überlebenden Mitglieder der Metabolismus-Bewegung interviewt - die erste nicht-westliche Avantgarde, die sich 1960 während des japanischen Nachkriegswunders in Tokio formierte. Project Japan enthält hunderte nie gesehener Bilder, darunter Masterpläne von der Mandschurei bis Tokio, private Schnappschüsse der Metabolisten beim Arbeiten und Vergnügen, Architekturmodelle, Magazinausschnitte und erstaunliche urbane Science-Fiction-Visionen. Sie erzählen Japans Geschichte des 20. Jahrhunderts durch seine Architektur, von der Tabula rasa der kolonisierten Mandschurei in den 1930er Jahren bis hin zum zerstörten Japan nach dem Krieg. Sie zeigen die Gründung der Metabolisten bei der World Design Conference 1960 in Tokio, den Aufstieg Kisho Kurokawas zum ersten Star-Architekten, den Höhepunkt des Metabolismus auf der Expo 1970 in Osaka und seine anschließende Expansion nach Nahost und Afrika. Das Ergebnis ist eine lebendige Dokumentation des letzten Mals, als Architektur eine öffentliche und keine private Angelegenheit war.
Erinnerungen von Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obristausführliche Interviews mit Arata Isozaki, Toshiko Kato, Kiyonori Kikutake, Noboru Kawazoe, Fumihiko Maki, Kisho Kurokawa, Kenji Ekuan, Atsushi Shimokobe, und Takako und Noritaka TangeHunderte von unveröffentlichten Bildern, Architekturmodellen und Magazin-Ausschnitten
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Autorenporträt
Hans Ulrich Obrist ist künstlerischer Leiter der Serpentine Gallery, London. Zuvor war er Kurator des Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris. Seit seiner ersten Ausstellung "World Soup" (The Kitchen Show) im Jahr 1991 hat er mehr als 300 Ausstellungen kuratiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Richtig glücklich macht Laura Weissmüller nach eigenem Bekunden der schwergewichtige Band "Projekt Japan", in dem Rem Koolhaas und Hans Ulrich Obrist die japanische Metabolisten-Architektur dokumentieren. Der niederländische Architekt und der schweizerische Kurator haben ihr Buch klar strukturiert in Kurzbiografien, Interviews, Schwerpunktkapiteln und Fotos und es zeigt sich, dass die Metabolisten mehr wollten, als einfach nur neue Architektur entwerfen, so Weissmüller. Es ging der Architektengruppe um Kenzo Tange um nicht weniger als darum, die Weltprobleme zu lösen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in zerstörten Städten und Platzmangel durch schnell wachsende Bevölkerung bestanden, so Weissmüller. Dabei seien die Entwürfe absolut technikgläubig und optimistisch, umgesetzt werden konnte von ihnen aber so gut wie keine, auch wegen der Ölkrise in den 1970er Jahren, erfahren wir. Koolhaas und Obrist zeigen mit ihrem Band aber nicht zuletzt, wie Architektur breite Resonanz und Begeisterung auslöste, und auch Weissmüller gefällt, wie "unverschämt dandyhaft" diese utopische Architektur und ihre Protagonisten daherkommen.

© Perlentaucher Medien GmbH