Christiane Wiesenfeldt

Die Anfänge der Romantik in der Musik

Cover: Die Anfänge der Romantik in der Musik
Bärenreiter Verlag, Kassel 2022
ISBN 9783662652589
Gebunden, 300 Seiten, 39,99 EUR

Klappentext

Mit Abbildungen. Ist musikalische Romantik eine Epoche, ein Stil oder bloß Kitsch? Wird sie von Literaten um 1800 erfunden? Ist Ludwig van Beethoven ein waschechter Romantiker oder doch erst Robert Schumann oder Richard Wagner? Irrt E.T.A. Hoffmann, wenn er schon Joseph Haydn und Wolfgang Amadé Mozart zu Romantikern erklärt? Und vor allem: Wann fängt die Romantik eigentlich an?  Das Buch begibt sich auf Spurensuche nach den Anfängen der Romantik, beobachtet einen Wandel im Nachdenken über Musik, zeigt Ästheten, Literaten und Musiker in ihren Debatten um moderne und experimentelle Konzepte des Komponierens und Schreibens. Musik hat mehr als nur Teil am wirkmächtigen Ereignis der Romantik um 1800, das unsere Moderne geprägt hat wie wohl kaum eine andere Weltsicht der letzten Jahrhunderte. Sie sorgt für nachhaltige Hörerlebnisse der um 1770 geborenen Künstler, sie konfrontiert mit Neuem, Unerhörtem, sie entführt eine ganze Generation in Geisterreiche und Traumbilder. Sie ist nichts weniger als mitverantwortlich für die Anfänge der Romantik überhaupt. Das Buch begleitet diese Entwicklung bis zu Hoffmanns berühmter Rezension der 5. Sinfonie Beethovens aus dem Jahre 1810: als Ende des Anfangs.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2022

Nicht nur, weil sie der inflationären Verwendung des Romantikbegriffs entgegenwirken könnte, ist Rezensent und Musikwissenschaftler Laurenz Lütteken dankbar für Christiane Wiesenfeldts Studie. Die Professorin für Musikwissenschaft, die auch für die FAZ schreibt, so Lütteken, unternimmt hier eine Art Neubestimmung und klare Verortung der Romantik im 19. Jahrhundert. Dass es dabei eigentlich "nur" um Deutschland geht, ist für den Kritiker mehr Chance als Manko, weil es für das spricht, was er an Wiesenfeldts Ansatz am meisten schätzt: Dass sie sich der Romantik nicht, wie zuletzt Carl Dahlhaus, abstrakt-ideengeschichtlich, sondern konkret-historisch nähere, mit einer Bestimmung der "musikalischen Lebenswelt" um 1800, die eine sehr komplexe und mit der Literatur verwobene war, wie Lütteken liest. In dieser Abkehr von einer "idealistischen Tradition" - Hoffmanns berühmte Besprechung von Beethovens fünfter Sinfonie komme etwa erst ganz am Ende vor - gelinge der Autorin eine frische und "entspannte", weil pathosfreie Perspektive auf diesen Gegenstand; zugleich prägnant und detailliert, so der begeisterte Kritiker.
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