Marianne Feilchenfeldt Breslauer

Bilder meines Lebens

Erinnerungen
Cover: Bilder meines Lebens
Nimbus Verlag, Wädenswil 2009
ISBN 9783907142035
Gebunden, 231 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Zur Ausstellung in der Fotostiftung Winterthur, 2010 und in der Berlinischen Galerie, 2010. Man kennt sie unter zwei Namen: als die Fotografin Marianne Breslauer und als die Kunsthändlerin Marianne Feilchenfeldt. In beiden Bereichen war sie Avantgarde: Sie gehörte zu den ersten jungen Frauen, die in den 1920er Jahren begannen, als Reporterinnen zu arbeiten und auf Reisen zu fotografieren. Später, nach dem 2.Weltkrieg, war sie die erste Frau, die Kunsthandel auf höchstem Niveau betrieb. In farbig erzählten Kapiteln blickt sie auf ihr ereignisreiches, neun Jahrzehnte umfassendes Leben zurück: die Kindheit und Jugend im Berliner Grunewald, ihre ersten Erfahrungen als Fotografin in Paris, ihre Liebe zu Walter Feilchenfeldt, dem Kunsthändler und Verleger bei Paul Cassirer. Sie schildert, wie sie Marlene Dietrich noch vor ihrer 'Entdeckung' kennenlernte oder mit Annemarie Schwarzenbach durch Spanien reiste. Man begegnet zahrleichen Künstlern und Autoren, unter ihnen Franz Hessel und Ernst Bloch, Oskar Kokoschka und Max Beckmann. Sie berichtet von den ersten Jahren des Nationalsozialismus in Deutschland, dem Exil in Frankreich und den Niederlanden, bis sie 1939 in der Schweiz strandete.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.02.2010

Eduard Beaucamp bespricht mit viel Wohlwollen die Lebenserinnerungen der Fotografin und Galeristin Marianne Feilchenfeldt, die für ihn exemplarisch für eine ganze Gruppe jüdischer Kunsthändler der Zeit ist. Die Memoiren, die bereits als Privatdruck publiziert wurden, umfassen Interviews, Aufzeichnungen, Vorträge und Diktate und sind mit einigen Fotografien von Feilchenfeldt zusammengestellt, teilt der Rezensent mit. Er stellt fest, dass die Fotografin, die 1936 aus Berlin emigrierte und sich 1947 in der Schweiz zusammen mit ihrem Mann, dem Galeristen Walter Feilchenfeldt, als Kunsthändlerin niederließ, sich mit zeitgeschichtlichen und politischen Analysen vollkommen zurückhält. Stattdessen rekapituliere sie in anekdotenhaften Erzählungen ihre vielen Begegnungen mit berühmten Persönlichkeiten ihrer Zeit wie Walter Benjamin, Erich Maria Remarque oder Marlene Dietrich, wobei sie zugibt, die von den Nazis ausgehende Gefahr vollkommen unterschätzt zu haben. Laut Beaucamp beziehen die Erinnerungen aber gerade aus dem Anekdotischen ihren besonderen Reiz. Lediglich über Feilchenfeldts Kooperationen mit deutschen Museen nach dem Krieg hätte sich der Rezensent mehr und Detaillierteres erhofft.
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