Markus Gabriel

Warum es die Welt nicht gibt

Cover: Warum es die Welt nicht gibt
Ullstein Verlag, Berlin 2013
ISBN 9783550080104
Gebunden, 272 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Eine kluge Betrachtung der Welt, in der es neben Hegel, Schelling und Wittgenstein auch um die Existenz von Einhörnern auf der Rückseite des Mondes sowie um die Simpsons und Lars von Trier geht. Markus Gabriel widmet sich den schwindelerregend großen Fragen der Menschheit. Dass es die Welt nicht gibt, ist eine alte Weisheit, die aber noch immer niemand richtig verstanden hat. Denn meistens wird daraus geschlossen, dass es dann eben gar nichts gibt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 14.08.2013

Rezensent Gregor Dotzauer kann über die Chuzpe nur staunen, mit der sich der Bonner Philosoph Markus Gabriel in Funk und Fernsehen auf den Sessel des obersten Weltenerklärers katapultiert hat. Durchaus sachkundig setzt sich der Rezensent mit Gabriels Erkenntnissen zu Ontologie und Weltlage auseinander und stellt fest, dass seine Behauptungen vielleicht "spektakulär inszeniert" sind, aber in der Sache doch recht wenig hergeben: Wir können nicht die Welt erkennen, nur einzelne Ausschnitte. Den Mond gibt es als Himmelskörper, als lyrisches Motiv und als Hilfskalender, das sind einfach verschiedene Sinnfelder, jedes hat seine Gültigkeit und in jedem kann ich einen gültige Aussage treffen. Dass Gabriel mit seinen Attacken gegen die Szientisten und Neoatheisten Sympathien auf sich zieht, kann Dotzauer noch nachvollziehen. Aber dass der aufstrebende Jungphilosoph mal eben Kant, Derrida ("grober Quatsch") Rorty ("elend schlechter Philosoph") und Habermas glaubt erledigen zu können, das kann sich der Rezensenten nur mit einer gehörigen Selbstüberschätzung erklären und den eher außer-philosophischen Qualitäten dieses "rheinischen Gute-Laune-Wunders". Am Ende sieht Dotzauer das Buch gerademal haarscharf an der Lebenshilfe vorbeischrammen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.07.2013

Als populärwissenschaftlich möchte Hannah Lühmann das Sinnfelder-Projekt des Autors dann doch nicht bezeichnen. Wenn Markus Gabriel, manchmal verstiegen, meistens stringent, unterhaltsam und mit viel Verve, wie die Rezensentin findet, ausholt, um herkömmliche Welt-Konzeptionen zu attackieren, horcht Lühmann auf. Gabriels neuer Philosophenschule mit einem Neuen Realismus als Stoßrichtung würde Lühmann sogar beitreten, gegen Konstruktivismus und Metaphysik ins Feld ziehen und alle Phänomene gleich behandeln, als von Sinnfeldern bestimmte Erscheinungen, selbst wenn ihr das alles so neu nun auch wieder nicht erscheint.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 11.06.2013

Großes Aufatmen beim Rezensenten. Der "Prechtisierung" der Philosophie sieht Uwe Justus Wenzel mit diesem Buch ausdrücklich keinen Vorschub geleistet. Was der junge Bonner Philosoph Markus Gabriel vorlegt, scheint ihm im Gegenteil der ehrgeizige Versuch zu sein, eine eigene Philosophie zu entwerfen, auch wenn Alltagsphänomene, wie Sitcoms und der Film "Matrix", in Gabriels "Neuem Realismus" notwendigerweise vorkommen. Wie überhaupt alles darin vorkommt, Wahrnehmungen und Gedanken (als Tatsachen) auch und vom Autor so genannte Sinnfelder, erklärt Wenzel. Autor und Rezensent scheinen von diesem Entwurf einer Welt unendlicher Möglichkeiten gleichermaßen fasziniert zu sein.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.06.2013

Johan Schloemann ist überzeugt: Dieser Jungprofessor der Philosophie hat uns mehr zu sagen als die üblichen Philosophiebestseller. Den Autor kennt er von YouTube her als intelligent, belesen, schnellsprechend und ein bisschen naseweis. Was Markus Gabriel in diesem Buch vorlegt, scheint dem Rezensenten allerdings knallharte Erkenntnistheorie zu sein. Es geht um Grundsätzliches der Wahrnehmung und Wirklichkeit. Fragen, denen Gabriel laut Schloemann verblüffend und vergnüglich nachgeht und auch gern anhand von amerikanischen Fernsehserien oder Rilkes Lyrik. Dass der gesamte dem Autor laut Rezensent zweifellos zur Verfügung stehende gelehrte Apparat den Text nicht unnötig belastet, gefällt Schloemann. Ebenso Gabriels "Sinnfelder"-Ontologie, derzufolge uns die Dinge zwar unterschiedlich erscheinen, aber sie nicht unwirklicher werden. Ein wuchtiges, spaßiges Buch, das zum Denken anregt, meint Schloemann beglückt.
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