Henning Kahmann

Die Bankiers von Jacquier und Securius 1933 - 1945

Eine rechtshistorische Fallstudie zur 'Arisierung' eines Berliner Bankhauses
Cover: Die Bankiers von Jacquier und Securius 1933 - 1945
Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783631389874
Paperback, 243 Seiten, 40,40 EUR

Klappentext

Mit einem Geleitwort von John Kornblum. Im Januar 1933 hatte das Berliner Bankhaus Jacquier & Securius drei Inhaber jüdischer Abstammung. Das traditionsreiche Institut wurde daher bald Ziel staatlicher Repressionen. So erzwang die Reichsbank bereits 1934, dass ein jüdischer Inhaber durch einen "arischen" ersetzt wurde. Im März 1938 übernahm Richard Lenz das Geschäft. Die Deutsche Bank, für die Eduard Mosler und Hermann Josef Abs verhandelt hatten, beteiligte sich mit einer stillen Einlage. Es wird erörtert, ob Lenz und die Deutsche Bank die Zwangslage der jüdischen Bankiers ausgebeutet haben (§ 138 BGB). Besonderes Augenmerk gilt den Biografien der beteiligten Bankiers, vor allem der des NSDAP-Mitglieds Richard Lenz, der enge Kontakte zu Reichswirtschaftsminister Funk und zu Börsenpräsident Friedrich Reinhart pflegte und zugleich illegal Juden beschäftigte.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.04.2003

Benedikt Koehler ist voll des Lobes über die Weise, wie dieses Buch die Untersuchung eines juristischen Tatbestandes mit der Darstellung berührender menschlicher Schicksale verbindet. Kahmanns Fallstudie zur Arisierung einer kleinen jüdischen Bank konzentriere sich einerseits auf die Analyse der rechtlichen Aspekte - handelten die Neubesitzer illegal? - und berichte zugleich von den konkreten Auswirkungen der juristischen Vorgänge auf die Leben der Betroffenen. "Man könnte sich vorstellen", regt Koehler an, "ein Drehbuchautor suchte sich Kahmanns bemerkenswertes wissenschaftliches Werk als Vorlage aus - für einen klugen, wohldokumentierten Wirtschaftskrimi aus dem Dritten Reich".
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