Heute in den Feuilletons

Leuchtendes zylindrisches Objekt

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
27.06.2008. Die Welt porträtiert die israelische Theaterautorin Yael Ronen, die in ihrem neuesten Stück den Nahen Osten und Deutschland gleich mit therapiert. Die Zeit meint: Papier bringt Qualität. Aber keine Honorare, meint der Blogger Matthias Spielkamp. In der NZZ wirbt die Historikerin Ayesha Jalal für einen erweiterten Dschihad-Begriff. In der FAZ spricht Tom Segev über das Erfolgsmodell Israel. Und Jens Reich glaubt nicht, dass Gesine Schwan die Stimmen der Linkspartei kriegt. Ist ohnehin alles Ontotextologie, meint Giwi Margwelaschwili in der FR.

FR, 27.06.2008

Katharina Granzin besucht den georgischen Schriftststeller Giwi Margwelaschwili, der unter sehr bescheidenen Bedingungen im Berliner Wedding wohnt. Er ist Ontotextologe: "Der Text war immer schon vor uns da, wir leben ihn lediglich nach: Kann man das wirklich in dieser Radikalität behaupten? 'Der Text ist immer mächtiger als das Leben', nickt Margwelaschwili, mit leicht anklingender Ungeduld das Wort 'immer' betonend. 'Der historische Mensch kommt als Buchmensch auf die Welt. Er unterliegt der Prädetermination durch den Text.' Die ganze UdSSR sei ein solcher Text gewesen, der die Menschen determiniert und deformiert habe, fügt er dann hinzu, und es ist zu merken, dass er darüber schon oft gesprochen hat."

War es ein Meteorit? Ein Komet? Ein Photonen-Torpedo? Vor hundert Jahren ereignete sich in Sibirien die Tunguska-Katastrophe, wie Claudia Schmölders berichtet: "Ziemlich sicher weiß man nur folgendes: Am 30. Juni 1908 flog gegen 7 Uhr 15 ein leuchtendes zylindrisches Objekt mit ca. 20 Kilometern pro Sekunde über die Taiga und explodierte mit einer Kraft, die stärker als 1000 Atombomben war, in ungefähr 5 bis 10 Kilometer Höhe über einem tungusischen Fluss. Die Schockwelle drückte im Umkreis von 2000 Quadratkilometern rund 80 Millionen Bäume nieder, doch wie ein Wunder blieb der sonstige Schaden gering."

Weiteres: Christian Thomas kommentiert globalpolitisch die Schlappe der Europäischen Zentralbank, die niemanden hat finden können, der ihr für 500 Millionen und nach Plänen des Architekturbüro Coop Himmelb(l)au einen neuen Hauptsitz in Frankfurt baut. Kirsten Liese sieht Breslau auf dem besten Wege, mit seinem Vokalmusik-Festival Wratislavia Cantans zu einer "Musikmetropole ersten Ranges" zu werden. In Times Mager widmet sich Ina Hartwig dem Semi-Glück des Schriftstellers.

Besprochen werden die Babylon-Ausstellung "Mythos und Wahrheit" im Berliner Pergamonmuseum, Georg Schmiedleitners "Faust"-Inszenierung in Mannheim und Hans-Hendrik Grimmlings Autobiografie "Die Umerziehung der Vögel".

NZZ, 27.06.2008

In der Reihe "Perspektiven auf den radikalen Islamismus" wirbt die Historikerin Ayesha Jalal für eine erweiterte Interpretation des Begriffes "Dschihad": "Verbindet man den Begriff 'Dschihad' ausschließlich mit Gewalt und Terror, dann bedeutet dies die endgültige Entstellung einer Idee, die - zwar oft verzerrt und missverstanden - bis heute ein Grundprinzip der islamischen Ethik geblieben ist. Wenn 'der Westen' sich nun gegen den islamischen Glauben wendet und die Muslime dazu aufruft, vom Dschihad abzulassen, dann verwirrt sich die Lage noch mehr, indem die Identitätsfrage mit derjenigen der religiösen Ethik in eins gesetzt wird."

Weitere Artikel: Peter Hagmann amüsierte sich über die "rein ungarischen Beschriftungen" im "vorzüglichen" Budapester Palast der Künste. Birgit Sonna gönnte sich "einige Sinnierminuten" beim Besuch des Neubaus des Franz-Marc-Museums in Kochel am See. Georges Waser kommentiert die Bemühungen der Royal Academy of Arts, mit ihrer "Summer Exhibition" nicht mehr nur "Magnet für teetrinkende Tanten zu sein". Christoph Wagner bezeichnet Berlin wegen seiner Jazzszene als "Labor kreativer Klänge". Hanspeter Künzler stellt "Pacific Ocean Blue" des Beach Boys-Drummers Dennis Wilson vor. Einspielungen von John Cage, Robert Schumann und Ludwig van Beethoven werden in den Phonohinweisen besprochen.

Im Dossier Medien erkennt Hans Beat Stadler: "Die Erde ist keine Scheibe und das Auge kein Weitwinkelobjektiv" und verlangt mehr Lesefreundlichkeit im Satz der Printmedien. Heribert Seifert resümiert die Erstausgabe des "liberalkonservativen" britischen Monatsmagazins "Standpoint". ras. skizziert die Tendenz des Gegenseitig-Abschreibens im Journalismus, die kürzlich die Studie "Journalistische Recherche im Internet" nachgewiesen haben soll. Zudem benennt er die wichtigsten Medienthemen für Schweizer Journalisten in der ersten Jahreshälfte 2008: US-Wahlen, SVP, Fußball und die Steueraffäre Deutschland/Liechtenstein.

Welt, 27.06.2008

Elisabeth Wellershaus porträtiert die israelische Autorin und Theaterfrau Yael Ronen, deren Stücke gruppentherapeutischen Charakter haben. In "Dritte Generationen", das in Halle zur Aufführung kommt, lässt sie israelische, palästinensische und deutsche Schauspieler von ihren Großeltern erzählen. Ronen sagt dazu: "'Interessant war dabei, dass alle ihre Großeltern zunächst mal als Opfer darstellten. Und auch, dass die israelischen und palästinensischen Schauspieler jedes Detail in der Geschichte ihrer Großeltern kannten, während bei den Deutschen große Lücken klafften.' Auf einer Reise durch Israel und nach verschiedenen Touren zu Erinnerungsorten in Berlin kam man sich dennoch schrittweise näher. 'Mittlerweile sind wir so weit, dass wir uns in Improvisationen über die schlimmsten Klischees mokieren können', erzählt Ronen. 'Eines meiner liebsten Stereotypen: der dumme Deutsche, der auf Bier und harten Porno steht. Ich lasse ihn am liebsten von einem Palästinenser darstellen.'"

Weitere Artikel: Matthias Heine erzählt anhand eines Buchs von Peter Peter eine Kulturgeschichte der deutschen Küche, wobei es sich um eine eher traurige Angelegenheit handelt. Manuel Brug unterhält sich mit dem Berliner Dirigenten Philippe Jordan, der über die Akustik des Staatsopernsaals klagt. Rainer Haubrich staunt darüber, wie ausgewogen die Fußballkommentatoren positive und negative Aspekte des Spiels der deutschen Mannschaft ansprechen. Elmar Krekeler liefert allererste Impressionen vom Literaturbetriebsausflug nach Klagenfurt. Manfred Quiring besucht das Kreml-Museum. Gernot Facius befasst sich mit der Frage, wie ökumenisch die Gottesdienste beim 2. Ökumenischen Kirchentag im Jahre 2010 sein werden.

Besprochen werden eine Ausstellung über die Tagebuchkultur einst und jetzt in Frankfurt und eine Ausstellung über die Geschichte des geheimen Buddhismus in Japan in der der Bundeskunsthalle.

Zeit, 27.06.2008

Ein Artikel, den wir gestern in der Zeit übersehen haben. Josef Joffe beweist, dass man gerade auch in einem Leitartikel der Zeit über Qualitätsjournalismus und Internet strikt papieren bleiben kann: "Aus Community lässt sich Cash machen (siehe Facebook), aber noch nicht Journalismus, jedenfalls kein guter. Wüten und Jubeln machen noch keine Öffentlichkeit; die entsteht in der regelhaften Rede. Qualität, nicht Quasseln schafft Leserbindung. Qualitätszeitungen haben einen Ruf - und einen zu verlieren." Aber warum nennt er nicht StudiVZ?

Aus den Blogs, 27.06.2008

In seinen sehr lesenswerten Antworten auf einige Fragen des Bundestagsausschusses für neue Medien zum "Online-Journalismus" geht Matthias Spielkamp auch auf den Qualitätsbegriff der darauf so stolzen Qualitätsmedien ein: "Das zugrunde liegende Problem sind die Honorare, die auch von den so genannten Qualitätsmedien gezahlt werden. Zeilenhonorare von 70 Cent bei großen regionalen Tageszeitungen, von einem Euro bei deutschlandweit erscheinenden Zeitungen strafen die Verleger, die von Qualitätsoffensiven sprechen, Lügen. Einen ganzseitiger Artikel in der Zeit, in dem vier volle Tage Arbeit stecken, mit 400 Euro zu vergüten, ist ein Schlag ins Gesicht der freien MitarbeiterInnen."

Journalisten sollten endlich akzeptieren, dass ihre Tage als Hohepriester der Information vorbei sind und sich auf die digitale Revolution einstellen, schreibt Roy Greenslade im Guardian. "However, as with political revolutions, the establishment views it as anarchy and therefore dangerous. In fact, as everyone should surely know, democracy is rather messy. It is often chaotic. It is often illogical. It does not obey rules. I think journalists are failing to grasp that truth. Blogging, though democratic in spirit, does threaten the established order of journalism. I was inspired to write this after reading a blog posting by Adam Tinworth (courtesy of a tip from Kristine Lowe. Many thanks). Tinworth writes: 'Most media people don't realise that blogging is a community strategy. They think of it as a publishing process... ' (...) When we journalists talk about integration we generally mean, integrating print and online activities. But the true integration comes online itself. The integration between journalists and citizens."

Via Medienlese. Ausgerechnet Werbeagenturen haben die lausigsten Internetseiten, meldet die Werbewoche, die 12 Agenturwebseiten begutachtet hat: "Lange Ladezeiten, nervöse Flash-Animationen, irreführende Links, verpixelte Logos, plötzlicher Baulärm aus den Lautsprechern oder nicht aktualisierte Agenturinfos". In den USA ist das übrigens nicht viel anders: "Die befragten Manager attestieren den Agenturen Selbstverliebtheit. Statt Mehrwert zu bieten, glichen die Auftritte bunten Spielwiesen, auf denen sich die Kreativen einfach möglichst hip gäben und dabei weit weg vom seriösen Businesspartner seien. Die Entwicklung hat in den USA inzwischen gar einen Namen: 'Digital Masturbation'."

TAZ, 27.06.2008

Der belgische Künstler und Regisseur Jan Fabre betätigt sich im Louvre als Verkehrsplaner, berichtet Tim Ackermann. In 28 Sälen hat er eigene Arbeiten unter die Meisterwerke von Bosch, van Eyck oder Rubens gemischt. "Fabres Intervention, die von konservativeren Kunstexperten so leidenschaftlich angefeindet wird, folgt einem museumspolitischen Zweck. Wenn man Worten der Louvre-Kuratorin Marie-Laure Bernadac trauen darf, so bewegen sich die Besucherströme durchs Museum wie auf einer Autobahn: An Michelangelos 'Sklaven' vorbei, an der Nike von Samothrake rechts und dann immer weiter geradeaus bis zur Mona Lisa. Die übrigen Gemälde finden anscheinend nicht viel mehr Beachtung als eine Mustertapete. Mit der Fabre-Ausstellung will das Museum die Besucher in den weniger frequentierten Nordflügel locken. Die zeitgenössische Kunst soll zudem den Blick auf die alten Meister schärfen. Nicht ohne Stolz verweist man im Louvre auf das Provokationspotenzial von Fabres Intervention und empörte Besucher: Alles ist besser als Indifferenz."

Weiteres: Julian Weber stellt das Houselabel Ed Banger Records vor, das dem glanzlosen Pariser Norden einen künstlerischen Hoffnungsschimmer verleiht. In der zweiten taz tadelt Bernd Pickert den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama für seine Umfragenhörigkeit. Besprochen wird Dennis Wilsons Album "Pacific Ocean Blue".

Und Tom.

FAZ, 27.06.2008

In seiner Dankesrede zur Verleihung des Literaturpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung spricht Ralf Rothmanns (mehr) über Freiheit - und geißelt den "fast fanatisch anmutenden Durchleuchtungs- und Kontrollwahn mancher Politiker": "Dieser Staat weiß alles über mich, meine Vorlieben und meine Krankheiten, meine Triumphe und meine Pleiten; wo ich gehe und stehe, sind seine Kameras, und ich, sein Bürger auf dieser Seite des medialen Schleiers, weiß immer weniger über ihn. Zur Freiheit eines Menschen gehört jedoch sein Geheimnis, ja, die Freiheit ist sein tiefinnerstes Geheimnis. Zur Freiheit eines Staatswesens dagegen gehört seine Transparenz, und die lässt sich immer weniger erkennen. Auf den ersten Blick frei, jede beliebige Taste zu drücken, bin ich am Ende, scheint's, doch immer mit dem Bundeskriminalamt verbunden."

Im Interview erklärt der Historiker und Publizist Tom Segev, dass Israel im sechzigsten Jahr seiner Gründung durchaus auch stolz auf sich sein kann: "Israel ist eine aufregende Erfolgsgeschichte. In vergleichbaren Statistiken von den Vereinten Nationen, der Weltbank und den Gesundheitsorganisationen ist Israel immer unter den ersten zwanzig Ländern aufgeführt. Den meisten Israelis geht es besser als den meisten anderen Menschen auf der Welt. Das haben sie zum großen Teil selbst geschafft: durch israelische Technologie, israelische Theater, israelische Kultur. Schauen Sie mal in einen Buchladen, wie viele israelische Schriftsteller sich verkaufen. Es sind viele. Sie sind so gut, dass sie auch in jeder anderen Sprache faszinieren."

Weitere Artikel: Jens Reich vertritt entschieden die Überzeugung, dass Gesine Schwan das moralische Recht, Bundespräsidentin zu sein, nur dadurch erwerben kann, dass sie sich "ohne Wenn und Aber zu unserer Geschichte dieses Jahrhunderts bekennt und dabei die verantwortliche Mitwirkung der politischen Eliten der SED und ihrer Nachfolger von 1945 bis zum Ende der Sowjetunion in aller Klarheit ausspricht". Gar nicht einverstanden ist Jan Brachmann damit, dass nun auch Daniel Barenboim in Sachen Lindenopernsaal nicht nur akustisch, sondern auch historisch argumentiert. Patrick Bahners bedauert in der Glosse, dass Barack Obama die Argumente des obersten US-Gerichts gegen die Todesstrafe für Kinderschänder nicht akzeptieren mag. Mitten in Kreuzberg hat Marcus Jauer mit der Türkei das EM-Halbfinale verloren. Um allerlei Nationales und Postnationales geht es in Jürg Altweggs EM-Resümee aus Schweizer Sicht. Knapp berichtet Karen Krüger vom letzten Jahrgang der Bonn Biennale (Website), die ihrem "Schwerpunkt Bosporus" nicht überzeugend gerecht wurde. Neuer Ärger droht Dresden, weiß Peter Richter: Immerhin regt sich diesmal frühzeitig Widerstand gegen einen "Hotel- und Gaststättenkomplex", der auf den Loschwitzhöhen unschönen Eindruck machte, würde er gebaut. Jordan Mejias porträtiert den amerikanischen Fernsehmann Tom Brokaw, der jetzt aus dem Ruhestand zurückkehrt, um nach dem plötzlichen Tod von Tim Russert die Sendung "Meet the Press" zu übernehmen.

Auf der Medienseite schildert Matthias Hannemann in großer Ausführlichkeit, wie wenig aufregend es zuging, als Marcel Reich-Ranicki in Köln hochoffiziell Matthias Schweighöfer begegnete, der ihn in der Verfilmung seines Lebens darstellen wird. Jürg Altwegg informiert darüber, wie Nicolas Sarkozy in der französischen Fernsehwelt den Feudalismus wieder einzuführen gedenkt.

Besprochen werden eine vom Schauspiel- und Gesangsnachwuchs auf die Bühne des Prinzregententheaters gebrachte Aufführung von Einar Schleefs "Die Nacht", die Ausstellung "Babylon - Mythos und Wahrheit" im Berliner Pergamon-Museum und Bücher, darunter Michael Jaegers modernekritische Goethe-Lektüre "Global Player Faust" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

SZ, 27.06.2008

Mit gemischten Gefühlen ist Stephan Speicher durch die groß gedachte "Babylon"-Ausstellung im Berliner Pergamon-Museum gegangen. Der Teil, in dem es um den Babel-Mythos geht, hat ihn gar nicht überzeugt, lehrreich findet er aber, was über die bei uns wenig präsente babylonische Kunst zu erfahren ist. Eine mit der ägyptischen vergleichbare "Wirkungsgeschichte - ganz zu schweigen von Griechenland und Rom - hat der alte Orient nicht. Wohl sieht man, dass der Kopf einer Gottheit ... eine ganz große Leistung ist: ein strenges, fast unmerklich lächelndes Gesicht, fabelhaft lebendig. Die Königin der Nacht ... ist weniger eingängig. Warum haben die Eulen, die sie begleiten, solche Hängebäckchen und Giraffenbeine (wenn auch gefiederte)? Man muss sich darin einsehen."

In einem Extra-Artikel informiert Johan Schloemann über die Schäden, die Saddam Hussein und die Amerikaner in Babylon angerichtet haben.

Weitere Artikel: Die Autorin Slavenka Drakulic schreibt einen Nachruf auf die Feral Tribune, die beste Zeitung, die Kroatien je hatte; eingegangen ist sie, klagt Drakulic, wegen politisch induzierter finanzieller Aushungerung und mangelnden Engagements der Leserinnen und Leser. Gustav Seibt war am Halbfinalabend erst bei Max Goldt, dann in Kreuzberg und berichtet von beidem. Eine amerikanische Initiative, die Kunst in die Schulen bringt, kommentiert Willi Winkler. In einer Glosse macht sich Gerhard Matzig über die deutsche Listen- und Rankingversessenheit lustig. Henning Klüver informiert über italienische Pläne, bisher staatliche Opernhäuser und Festivals zu regionalisieren. Auf dem Münchner Filmfest hat Fritz Göttler überzeugende und nicht so überzeugende Filme über Altern und Sterben gesehen undChristine Dössel zwei Filme, die sich ums Theater drehen. Thomas Steinfeld freut sich über die Wiedereröffnung des Kurvenkunstwerks Via Krupp auf der Insel Capri. Auf der Literaturseite wird der Einspruch des Autors Georges-Arthur Goldschmidt gegen die Aufnahme Ernst Jüngers in die ehrwürdige Pleiade-Reihe vermeldet.

Besprochen werden die von Anna Viebrock mit Schauspieler- und Musikernachwuchs auf die Bühne gebrachte Inszenierung von Einar Schleefs "Die Nacht", Olafur Eliassons New Yorker Wasserfälle (die Jörg Häntzschel kitschfrei und subtil findet), Solomon Burkes neues Album "Light a Fire" und Bücher, darunter Christoph Königs Günter-Grass-Buch "Häme als literarisches Verfahren" und Romain Garys Roman "Frühes Versprechen" (mehr dazu in der Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).