Marcel Beyer

Exzess und Entzug

Ferres vor Gursky, Ferres vor Immendorf
Cover: Exzess und Entzug
Spector Books, Leipzig 2020
ISBN 9783959051972
Kartoniert, 65 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Mit Illustrationen von Anna Haifisch. Der Schriftsteller Marcel Beyer macht uns zu Zeugen eines Abends mit viel Prominenz im Wolfsburger Kunstmuseum anlässlich eines Empfangs zu Ehren von Andreas Gursky. Die scharfzüngigen Bildbeschreibungen des Literaten, der sich auf breit gestreutes und gut zugängliches Fotomaterial stützt, nehmen Anstoß an der Art, wie sich Vorstandsvorsitzende, Fußballtrainer und Schauspielerinnen selbstbewusst vor die Kunst schieben und formuliert damit zugleich einen ironischen Kommentar zu den großformatigen seriell-dekorativen Bildern Gurskys. Marcel Beyers Essay basiert auf einem Vortrag, den der Schriftsteller im Frühjahr 2017 zur Eröffnung des DFG-Graduiertenkollegs 2132 "Das Dokumentarische. Exzess und Entzug" an der Ruhr-Universität Bochum gehalten hat. Die Zuhörer von damals reagieren nun schriftlich: mit Kommentaren,Anmerkungen und Entgegnungen.Text: Marcel Beyer & Graduiertenkolleg 2131 (Friedrich Balke, Natalie Binczek, Tabea Braun, Esra Canpalat, Astrid Deuber-Mankowsky, Robert Dörre, Julia Eckel, Oliver Fahle, Katja Grashöfer, Maren Haffke, Sarah Horn, Felix Hüttemann, Niklas Kammermeier, Cecilia Preiß, Matthias Preuss, Stefan Rieger, Simon Rothöhler, Armin Schäfer, Monika Schmitz-Emans, Robin Schrade, Annette Urban, Leonie Zilch)

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.01.2021

Hier beschreibt Marcel Beyer nicht nur scharfsinnig die Bilder Andreas Gurskys, die am 13. März 2009 in Wolfsburg ausgestellt wurden, sondern vor allem auch Fotos von ihrer menschlichen Entourage, erklärt Rezensent Andreas Platthaus. Auf diese Weise spiegelt der Autor dem Kritiker zufolge Gurskys Technik, mit einem Blick auf die Oberfläche das Herz der Gesellschaft freizulegen, und gelangt laut Platthaus zu einer "Damnatio" der Kunstszene, der man die Freude ihres Schöpfers an der Demontage deutlich anmerkt. Die Umwandlungen der Fotos von der versammelten (Möchtegern-)Prominenz zu Cartoonbildern durch die Zeichnerin Anna Haifisch zeugen ebenfalls davon, so der Rezensent.
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