Cesar Aira

Der Literaturkongress

Roman
Cover: Der Literaturkongress
Ullstein Verlag, Berlin 2012
ISBN 9783550088872
Gebunden, 112 Seiten, 18,00 EUR

Klappentext

Aus dem Spanischen von Klaus Laabs. César ist Schriftsteller, doch die Zeiten sind schlecht. Wie gut, dass er auch ein genialischer Wissenschaftler ist. Erst kürzlich konnte er ein uraltes Rätsel lösen und einen wertvollen Piratenschatz heben. Reich geworden, verfolgt César sein eigentliches Ziel: die Erlangung der Weltherrschaft. Und welcher Ort wäre zur Umsetzung dieser Idee besser geeignet als ein Literaturkongress? Denn wenn das Vorhaben Erfolg haben soll, muss er den weltberühmten mexikanischen Schriftsteller Carlos Fuentes klonen. Doch die Sache geht gründlich schief und droht in einer universellen Katastrophe zu enden. Ein vergnügliches literarisches Spiel, in dem César Aira seine Rolle als Autor aufs Korn nimmt und sich der höchst aktuellen Frage nach Originalität und Kopie widmet.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 08.06.2013

Jubelnd begrüßt Rezensent Leopold Federmair den neuen, nun unter dem Titel "Der Literaturkongress" erschienenen Roman Cesar Airas, den er als eine der "schillerndsten" Figuren der argentinischen Gegenwartsliteratur würdigt. Federmair ist ganz verzaubert von dem Fantasie-Reichtum und der Gabe des Autors, stets die Leseerwartungen zu überschreiten. Und so folgt er gebannt der neuen, leicht "verrückten" Geschichte um einen an Goethes "Zauberlehrling" erinnernden Schriftsteller, der mit einem als "Exoskop" bezeichneten medizinischen Gerät versucht, geklonte Wesen zu bannen, die die venezolanische Stadt Merida bedrohen. Nicht zuletzt lobt der Kritiker Airas Buch als intertextuellen Roman, der sich insbesondere an der avantgardistischen Literaturgeschichte bedient und dabei immer wieder neue Überraschungen birgt. Mit Nachdruck empfiehlt der vergnügte Rezensent, sich selbst in Airas Welt des "Surrealistischen Rokoko" zu begeben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 27.04.2013

Mit großem Vergnügen hat Jutta Person diesen schmalen Roman von César Aira gelesen. Sie schätzt den Autor, der als Erbe Jorge Luis Borges' gilt, als einen der begabtesten Autoren Südamerikas. "Der Literaturkongress" erzählt für sie hinreißend von einem gefeierten Schriftsteller, der sich, nachdem er ein Welträtsel gelöst hat, mehr für die Naturwissenschaften interessiert als für die Literatur und den Plan verfolgt, Carlos Fuentes zu klonen, um mit dessen Hilfe die Weltherrschaft zu erringen. Aira überzeugt die Rezensentin mit seinen literarischen Fähigkeiten, seinem geistreicher Witz und seinem leichhändiger Stil. Ihr Fazit: eine pralle, metaphernreiche Wundertüte von Literatur.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.2012

Mit Realismus hat das nichts zu tun, nicht mal mit magischem, meint Katharina Teutsch, scheint ihn aber auch nicht weiter zu vermissen in diesem bereits 1996 erschienenen Roman von César Aira. Aira scheint sich nicht zu schade in diesem Buch, Carlos Fuentes mittels einer genmanipulierten Wespe zu klonen. Das metafiktive Ergebnis deutet Teutsch sprachkritisch und rezeptionsästhetisch, aber auch politisch, denn es geht um die Weltherrschaft, was sonst. Was so krude und albern klingt, hat für die Rezensentin jedoch seinen Reiz, handelt es sich bei Aira doch um einen der maßgeblichen Autoren Lateinamerikas, talentiert und überhaupt nicht naiv, höchstens ein wenig dilettantisch verspielt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 25.10.2012

Mathias Schnitzler preist in seiner Rezension César Aira umfänglich. Vergleiche mit anderen argentinischen Autoren wolle er dabei vermeiden, deswegen mache er einen anderen: Lionel Messi statt Borges. Der Rezensent findet die kurzen Romane des Autors befreiend und meint, dem Autor den Spaß am Spiel anzumerken. Seine Bücher seien irgendwo zwischen abgedrehten Marvel Comics und Proust anzusiedeln, findet Schnitzler. Das jetzt Übersetzte, "Der Literaturkongress", sei besonders verrückt: Der Schriftsteller César komme darin zu Geld, versuche den mexikanischen Autor Carlos Fuentes zu klonen und lasse dabei versehentlich riesige Klonwürmer auf die Menschheit los. Seine vielen intelligenten Fans verdanke der Autor der überraschenden Vielschichtigkeit und Tiefe seiner Gedanken, die sich hinter dem scheinbaren "Pulp" verberge, so Schnitzler.