Jella Lepman

Die Kinderbuchbrücke

Cover: Die Kinderbuchbrücke
Antje Kunstmann Verlag, München 2020
ISBN 9783956143922
Gebunden, 303 Seiten, 25,00 EUR

Klappentext

Die jüdische Journalistin Jella Lepman kehrte 1945 aus der Emigration ins Volk der Täter zurück, um den deutschen Kindern mit Büchern die Welt zu eröffnen. Dies ist die längst überfällige Wiederentdeckung ihrer Erinnerungen an den Aufbau der Internationalen Jugendbibliothek in München. Lebendig und spannend wie ein Abenteuerroman. Als Jella Lepman 1945 als Beraterin für den Wiederaufbau in die amerikanische Zone nach Deutschland geschickt wird, erkennt sie sofort, dass zuerst den Kindern geholfen werden muss. Die Kinder brauchen Nahrung und Kleidung, aber nicht nur das, sie brauchen auch Anregung für Geist und Phantasie. Was könnte besser geeignet sein als Bücher, um ihnen Freiheit und Völkerverständigung zu vermitteln? Gegen alle Widerstände und unter schwierigsten Bedingungen macht Lepman sich daran, eine Ausstellung internationaler Kinder- und Jugendbücher im Münchner Haus der Kunst zu organisieren. Diese wird ein voller Erfolg. Nur wenige Jahre später gelingt es ihr, in München eine internationale Jugendbibliothek einzurichten, in der sie tausende Bücher aus aller Welt versammelt und unzählige Aktivitäten für Kinder und Jugendliche auf die Beine stellt.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 14.11.2020

Rezensentin Eva-Christina Meier erinnert an die jüdische Journalistin Jella Lepman und ihre Verdienste um die deutsche Kinder- und Jugendliteratur. Lepmanns Bericht über ihre Zeit als Mitarbeiterin im Re-Education-Programm der Amerikaner, ihre Erfahrungen im unmittelbaren Nachkriegsdeutschland und ihre Idee, deutschen Kindern mit internationalen Kinderbüchern und Zeichnungen einen Weg aus einer zerstörten Welt zu weisen, findet Meier so scharfsichtig wie fesselnd. Die Neuauflage mit Illustrationen und Kommentar erinnert laut Meier an eine engagierte Frau.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.10.2020

Rezensentin Sybil Gräfin Schönfeldt erinnert sich an ihre erste Begegnung mit Jella Lepman, als wäre es gestern gewesen: 1945 kehrte die aus Deutschland vertriebene Jüdin in der Uniform einer britischen Majorin nach Deutschland zurück, und erkannte, dass man seine Energien nicht auf alte Nazis verschwenden sollte, sondern auf die Kinder setzen. Sie organisierte ihre große Kinderbuchbrücke, wie Schönfeldt erzählt, indem sie Militärs und Journalisten zu Kinderbuchlieferungen animierte, ruhig auch in fremden Sprachen, aber dann bitte mit Bildern. Lepman sei unter anderem die Internationale Jugendbibliothek in der Münchner Kaulbachstraße zu verdanken, weiß die Rezensentin, wie auch der 1956 gegründete Arbeitskreis für Jugendliteratur. Schönfeld freut sich über die Neuauflage dieses Buches, Lepmans Engagement und Leistung auf diesem Gebiet seien nicht hoch genug zu schätzen.
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