Bücher der Saison

Bücherherbst 2010

15.11.2010. Dieser Bücherherbst war stärker von politischen Büchern geprägt als von literarischen. Stichwort: Sarrazin und Auswärtiges Amt. Dabei gibt es eine Fülle literarischer Neuerscheinungen, die politische Themen aufgreifen. Das gilt in hohem Maße für die argentinischen Romane, aber auch zum Beispiel für Ian McEwans "Solar", eine Komödie über den Klimawandel, oder Sofi Oksanens Roman "Fegefeuer" über die estnischen Traumata.
Kein Roman hat in dieser Saison ein Artikelflut ausgelöst wie Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" und der Bericht über die Beteiligung deutscher Diplomaten an den Naziverbrechen. Dabei gibt es eine Fülle literarischer Neuerscheinungen, die politische Themen aufgreifen. Das gilt - nicht nur, aber ganz besonders - für die vielen argentinischen Romane, die in diesem Herbst übersetzt wurden. Argentinien erlebte seit 1955 vier Militärputsche, am mörderischsten war die Diktatur, die General Videla zwischen 1976 und 1983 ausübte. In dieser Zeit verschwanden zehntausende Menschen, sie wurden gefoltert und getötet. Das prägte auch die Literatur.

Literatur aus und über Argentinien

Wer sich für die Geschichte Argentiniens und das Land interessiert, beginnt am besten mit diesen zwei Büchern: Da ist einmal Sandra Carreras' und Barbara Potthasts informative und, so Ulrike Prinz in der SZ, spannend zu lesende "Kleine Geschichte Argentiniens" die auf 287 Seiten komprimiert wirtschaftliche, politische und sozialgeschichtliche Hintergründe bietet. Maria Sonia Cristoffs Reportageband "Patagonische Gespenster" stellen die Rezensenten der SZ und der NZZ vielleicht noch über die Reportagen von Chatwin und Theroux, denn Cristoff ist in Patagonien aufgewachsen und setzt der Chatwinschen Mystik handfeste Erfahrungsberichte entgegen. Für den FAZ-Rezensenten Tilman Spreckelsen ist es auch ein Buch über das Reisen, "dessen stille Wucht über seinen eigentlichen Gegenstand hinausweist". Hier eine

Martin Caparros Roman "Wir haben uns geirrt" ist vielleicht der interessanteste argentinische Roman in diesem Jahr. Ein ehemaliger Kämpfer gegen die Diktatur sucht nach den Mördern seiner Geliebten. Die Beschreibung dieser Suche wird aber nicht als Kampf zwischen Gut und Böse beschrieben. Caparros untersucht vielmehr auch die Rolle der Aufständischen, die sich mit ihrer Vergangenheit und ihren Gewaltakten noch kaum auseinandergesetzt haben. Dass Caparros beiden Seiten, der Revolution wie dem Staatsapparat, Machtwillen unterstellt und sie so einander annähert, hat der NZZ die Augen geöffnet. Die FR sieht moralisches Dynamit für den Erinnerungsdiskurs Argentiniens. Und die Zeit notiert: "Caparros Roman ist gut konstruiert, glänzend geschrieben, und seine Provokationen zünden." Hier eineSehr gelobt wurde auch Alan Pauls "Geschichte der Tränen" der die Zeit vor und nach der letzten Diktatur aus der Perspektive eines Jungen beschreibt, der an sich selbst beobachtet, wie seine Empfindsamkeit in Gleichgültigkeit umschlägt. Für die NZZ ist das Buch eine "deprimierende Chronik des Unterlassenen, es erzählt von großen Umsturzgesten, denen nur leider der Umsturz nicht folgen will. Ein argentinischer Hamlet ist hier am Werk, müde geworden vom falschen Zauber der Sprache."

Vom Alltag eines Folterers erzählt Carlos Busqued in seinem schmalen, nur 190 Seiten langen Roman "Unter dieser furchterregenden Sonne" Die Militärdiktatur ist zwar abgeschafft, aber da sitzt der Mann immer noch, in einem Provinznest, entführt, vergewaltigt und ermordet Leute und kassiert Lösegeld. Die zweite Hauptfigur ist ein lethargischer Enddreißiger, der nicht mal mitbekommt, was in diesem Kaff nicht stimmt. Busquet kommentiert das nicht. Er scheint vor allem "beobachten zu wollen, wann / wem / wo es weh tut, wenn Figuren, denen als einzige emotionale Reserve ein sporadischer Ekel geblieben ist, weiter so durchs Leben schleichen, als seien sie noch voll satisfaktionsfähige Menschen", meint die SZ. Die taz fühlte sich streckenweise an Filme der Coen-Brüder und Quentin Tarantinos erinnert. Martin Kohan schildert in "Sittenlehre" dagegen den Typus des kleinen Mitläufers, der gewissermaßen aus dienstlichem Pflichtgefühl den Schergen in die Hände arbeitet. Hier am Beispiel einer jungen Aufseherin im Elitegymnasium Colegio Nacional, die alles daran setzt, kleinen Missetaten wie Rauchen auf dem Klo auf die Spur zu kommen, um so das Wohlwollen des Direktors zu erringen. Die FAZ bewundert nicht nur den ruhigen und genauen Stil Kohans, sondern würdigt den Roman auch als großes Buch über den Gebrauch des Menschen.

Mit den Folgen der Diktatur beschäftigen sich zwei große argentinische Autoren, die in diesem Jahr gestorben sind. Rodolfo Enrique Fogwill erzählt in "Die unterirdische Schlacht" von einer Gruppe von Deserteuren während des Falklandkrieges. In ihrer Höhle, die sie nur nachts verlassen, errichten sie bald ein tyrannisches Regiment, in dem der faszinierte NZZ-Rezensent Andreas Breitenstein ein Spiegelbild der militarisierten argentinischen Gesellschaft erkennt. Tomas Eloy Martinez' Roman "Purgatorio" sucht eine Frau nach ihrem Mann, der von einer Todesschwadron entführt wurde. Es bleibt lange unklar, wo die Realität endet und die Illusion beginnt. Martinez nutzt das Stilmittel des Magischen Realismus, um eine "Art Gegenzauber gegen die staatliche Propaganda" zu entwerfen, so die SZ. Der FR war der Roman zu überfrachtet.

Alle Bücher im Perlentaucher zum Stichwort "Argentinien" findet man unter diesem Link.


Europäische Rückblicke

Auch Osteuropa ist noch längst nicht fertig mit der Aufarbeitung der Diktatur. Die estnisch-finnische Autorin Sofi Oksanen hat mit "Fegefeuer" einen der wenigen Romane in diesem Jahr geschrieben, bei denen man den Eindruck hatte, dass Begeisterung und Abscheu der Rezensenten ihre sonst gern gepflegte professionelle Distanz durchbrachen. Oksanen erzählt am Beispiel zweier Frauen die Geschichte Estlands von 1936 bis zum Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa. Beide haben grauenvolles erlebt: Besatzung, Kollaboration, Folter, Lager, Menschenhandel. NZZ, Zeit, FAZ und taz sind hin und weg: Atemberaubend konstruiert, psychologisch stimmig und ein Schluss von "irritierender Dissonanz". Ralf Bönt findet den Roman so kühn gedacht und geschrieben, dass man ihn neben Imre Kertesz ins Regal stellen könne. In der SZ dagegen rümpft Thomas Steinfeld die Nase: Oksanen feiere hier zum einen die "estnische Nation" und zum anderen "die Frau". Kurz: Das ganze sei ein "Heimatroman in seiner reaktionären Variante".

Andreas Maiers Roman "Das Zimmer" ist ebenfalls ein Buch über Heimat. Zeit: das Jahr 1969. Schauplatz: das hessische Wetterau. Hier lebte der Onkel J., ein Außenseiter in der behäbigen Provinz, aber beileibe keine rundum sympathische Figur. Maier zeichnet ihn vielmehr, aus der Perspektive eines Jungen, als Mischung aus gequältem Opfer, Familienidiot und herrenmenschelndem Waffen- und Autofanatiker, so die sichtlich beeindruckte NZZ. Wie Maier erzählt, findet insgesamt große Anerkennung bei den Rezensenten. Der SZ gefällt sein "fröhlicher Grimm". Die FR liest ihn als großartige "Tirade" in Bernhard'scher Tonart. Und die Zeit fordert: mehr!

Hilary Mantel hat sich für "Wölfe" das Jahr 1520 ausgesucht. Autobiografische Versuchungen fallen damit flach. Wir sind im England Heinrichs des VIII. und beobachten Aufstieg und Fall des Thomas Cromwell. Zwei Dinge vor allem haben die Rezensenten an diesem Roman beeindruckt: Die Plausibilität, mit der Hilary Mantel aus dem Gegenspieler Cromwells, dem heiligen Thomas More, einen intriganten, mörderischen "Zuchtmeister" der katholischen Tyrannei macht, der an Skrupellosigkeit Cromwell in nichts nachsteht, so Joachim Käppner in der SZ. Und die erzählerischen Techniken, mit denen Mantel den historischen Roman erneuert beschrieb Andreas Kilb in der FAZ so: "Es ist, als blickten wir durch ein Kamera-Auge über Cromwells Schulter in den Raum, in dem er agiert, während eine zweite, weiter entfernte Kamera die größeren Konturen des Geschehens festhält. Doch die subjektive Kamera kann auch Gedanken lesen."


Neue Liebe, alte Liebe, Elternliebe

Jean-Philippe Toussaints Roman "Die Wahrheit über Marie" ist der letzte Teil einer Trilogie nach "Sich lieben" und "Fliehen". Marie - man weiß nicht, ob es dieselbe ist wie in den anderen Romanen, "man würde sich nicht wundern, wenn Toussaints Frauen alle Marie hießen", meint Jörg Auffenanger in der Berliner Zeitung - Marie also hat gerade mit ihrem Liebhaber geschlafen, als dieser mit einem Herzinfarkt zusammenbricht. Ihr herbeigerufener geschiedener Ehemann, der zur selben Zeit mit einer anderen Frau namens Marie geschlafen hat, sieht gerade noch, wie die Bahre in den Krankenwagen geschoben wird. Wer ist Marie? Und wer ist der Erzähler? Toussaint gelingt es, in einem verschachtelten Plot "hochkomplexe Dinge" anschaulich zu machen, versichert die FR. Brennende Nächte, Sinnlichkeit, Erotik, Eifersucht! - notiert die FAZ. Die NZZ hat nach dem dritten Roman erstmal genug von Marie.


Seine Mutter hat ihn in als kleines Kind in der DDR zurückgelassen, als sie in den Westen floh. Über fünfzig Jahre später fragt sich Peter Wawerzinek in seinem autobiografischen Roman "Rabenliebe" immer noch, warum. Schwer erträglich ist dem NZZ-Rezensenten die Schutzlosigkeit und Einsamkeit des sich erinnernden Kindes, das in verschiedenen Heimen und Pflegefamilien aufwuchs. Auch als er mit fast 50 Jahren 2004 der Mutter tatsächlich gegenübersteht, lichtet sich die Schwärze der Erzählung nicht. Zeit und FR sind außerordentlich beeindruckt von der Wucht dieser existenziellen Verwundung. Den anderen ist das eher peinlich. Keine Distanz, dafür "pathetischer Kunstanspruch", windet sich Dirk Knipphals in der taz.

Bei zwölf Geschwistern sollte es Arjun eigentlich nicht überraschen, dass seine Eltern Sex haben. Aber sie zufällig dabei zu beobachten, wie sie es tun, ist für den 16-jährigen Ministersohn doch ein ziemlicher Schlag. Da verliebt er sich lieber selbst. Die taz ist dem emotionalen Auf-und-Ab von Karan Mahajans Roman "Das Universum der Familie Ahuja" der die Coming-of-Age-Geschichte mit einer Politsatire auf Indien verknüpft, gern gefolgt. Besonders, wenn der ruppige Ton des Autors dessen pubertätsselige Jugendromantik übertönt. Gut besprochen wurde auch Nino Haratischwilis "Juja" ein Roman über mehrere Frauen, die sich im Paris der siebziger Jahre auf die Suche nach Spuren der geheimnisvollen Autorin Sare machen, die sich 17-jährig vor einen Zug geworfen und ein Buch hinterlassen hat, das zum Selbstmord verführt. Es geht um Liebeskummer und um ein Herz, in dem "einfach nicht genug Platz ist für mehr als eine Person". Die FR hat das sehr gern gelesen, schon weil Paris die Hauptrolle spielt.


Gesellschaftsporträts

Melinda Nadj Abonji wurde für ihren Roman "Tauben fliegen auf" in diesem Jahr mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet, und die Rezensenten meinen, zu Recht. Sie erzählt die Geschichte einer Familie, die aus Serbien in die Schweiz emigriert ist (wie auch Abonjis Familie). Während die Eltern alles daran setzen, sich anzupassen und zu reüssieren, träumt sich die Tochter in eine kunterbunte Kinderbalkanwelt zurück, die immer wieder durch Schüsse aufgeschreckt wird. Für den SZ-Rezensenten Karl-Markus Gauß wird hier stimmig ein "Leben zwischen zwei Welten" beschrieben. Die NZZ lobt "Beat" und "Melodik" der "Sprachperformerin" Abonji. Der Zeit ist das manchmal zu herzig erzählt, doch bescheinigt sie der Autorin "sympathische Unreife". Hingewiesen sei auch auf Wojciech Kuczoks Roman "Lethargie" der offenbar ziemlich drastisch von drei Menschen erzählt, die sich aus einem "lebensfernen Dämmerzustand" befreien und ihr Leben verändern wollen. Der Zeit offenbarte sich hier eine "polnische Zukunftsvision".

Schon vor einiger Zeit besprochen wurde Jonathan Franzens "Freiheit" Der Roman über Identitätskrisen einer amerikanischen Mittelstandsfamilie löste bei den Kritikern gemäßigte Begeisterung aus: souverän, aber auch sehr konventionell erzählt fanden ihn die meisten. Nur die FAZ stellte ihn über "Die Korrekturen". Auch auf Herman Kochs Roman "Angerichtet" haben wir bereits hingewiesen. In diesem niederländischen Roman geht es um zwei Mittelstandsfamilien, die bei einem Abendessen versuchen, ihre missratenen Sprösslinge vor den Folgen ihres Tuns zu bewahren. Sehr schön, wie Koch hier mit schwarzem Humor die Grenzen liberaler Moral absteckt, finden SZ und FAZ. Gut besprochen wurden außerdem Muhammad al-Bissatis "Hunger" der den Überlebenskampf und die Träume einer ägyptschen Tagelöhnerfamilie beschreibt.


Die Welt als Komödie

Intrigen unter Physikprofessoren! In Ian McEwans "Solar" ist das der Stoff für eine hinreißende Komödie, die den Streit um den Klimawandel als eine "Operette der Egomanie" inszeniert, so die Zeit. Eine Wissenschaftssatire mit einem zutiefst postheroischen Helden, freut sich die taz. Und auch die Rezensenten von NZZ und FAZ amüsierten sich auf höchstem Niveau über den Nobelpreisträger Michael Beard, der, fett und faul geworden, den Klimawandel als Thema entdeckt, weil er hofft, so den Liebhaber seiner Frau beruflich erledigen zu können. Thomas Pynchons "Natürliche Mängel" um einen ewig bekifften Detektiv im Los Angeles der siebziger Jahre ist ein "leichter" Roman, versichern uns die Rezensenten. Mehrfach! Mit leichter Hand beschreibt er das Ende des amerikanischen Hippietraums, so die SZ. Die FAZ freut sich über den munteren Mix aus Hippiekult, Detektivroman und Comic.

Der Bretone Tanguy Viel hat mit "Paris - Brest" einen "Antifamilienroman" geschrieben, der die Rezensenten entzückte. Es geht um eine Großmutter, die 18 Millionen Franc erbt, ihren Enkel Louis und den Rest der Familie, der findet, eine alte Frau brauche so viel Geld nicht. Die SZ bescheinigt dem Autor einen lässigen Umgang mit Genres und Parodien. Die FAZ schwärmt von Viels Fähigkeit, Gesellschaftskritik in eine Beckett'sche Ambivalenz von Trauer und Komik zu kleiden. Und die FR freut sich über den "ordentlichen Tritt", den die sonst eher bräsige Gattung Familienroman hier verpasst bekommt. Eine Art Antifamilienroman ist wahrscheinlich auch Alina Bronskys "Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche" in dessen Mittelpunkt eine tatarische Matriarchin steht, die die Zeit mit ihren - vermutlich "im Stalinismus erworbenen" - Überlebenstechniken beeindruckt.

Erinnerungen, Tagebücher

Der argentinischen Verlegerin, Essayistin und Übersetzerin Victoria Ocampo lagen jahrzehntelang die klügsten und begabtesten Männer und Frauen zu Füßen. Rabindranath Tagore, Jose Ortega y Gasset, Hermann Graf Keyserling, Ernest Ansermet, Gabriela Mistral, Igor Strawinsky, Le Corbusier, Pablo Picasso, Fernand Leger, Waldo Frank, Pierre Drieu de la Rochelle, Gisele Freund, Albert Camus, Andre Malraux, Roger Caillois, Susan Sontag und viele andere mehr, zählt die SZ auf und wünscht sich "mehr": die zehnbändigen Testimonios, die sechsbändige Autobiografie und die längst vergriffene Biografie von Doris Meyer. Auch die FR liest mit Hingabe in "Mein Leben ist mein Werk" über die mondäne Ocampo, ihren Charme, ihre Männer (und Frauen), ihren Salon, ihre Kulturzeitschrift Sur ("die erste globale"). "Die Texte schweben", der Rezensent schwebt mit.

Der Mann ist eine Diva! Diese Rezensentenerkenntnis kann man jedem der nächsten drei Bücher voranstellen. Ein völlig sinnloser Vorwurf: Wer sonst außer einer Diva würde seine Memoiren veröffentlichen? Claude Lanzmann hat in seinen Erinnerungen "Der patagonische Hase" hat aber viel mehr als Eitelkeiten zu bieten. Er erzählt von seiner Zeit in der Resistance, seiner Zeit als Dozent an der FU Berlin nach dem Krieg, seine Begegnung mit Sartre (intellektuell) und de Beauvoir (auch erotisch), seiner Zeit als Redakteur bei den Temps modernes, die politischen Schlachten um den Algerien-Krieg, den ersten Besuch in Israel 1952 und natürlich die Filme. Radikal, staunt die FR: ein Verständnis von Wahrheit als öffentlich gemachte Subjektivität! Die Zeit feuert Adjektive wie "unmöglich", "schockierend", "partiell verrückt" und "wunderbar" ab. Die SZ hat sich ausgezeichnet unterhalten und fand, ebenso wie die taz, das Kapitel über die Dreharbeiten zu "Shoah" besonders fesselnd.

Gut besprochen auch der dritte Band von Peter Zadeks Memoiren "Die Wanderjahre. 1980-2009" der Klatsch und Tratsch, Bekenntnisse und Beschimpfungen bietet, aber eben auch Zadeks "unverbrüchlichen Glauben" an die Macht und die Notwendigkeit des Theaters bezeugt, so die NZZ. Fritz J. Raddatz' Tagebücher haben die Rezensenten dagegen fast kollektiv aufstöhnen lassen: Ich und der umgekippte Literaturbetriebsnudelsalat, ätzt die taz. Die SZ nickt gleich zweimal zustimmend. Nur FR und FAZ freuen sich über die Boshaftigkeit des Großkritikers Raddatz.


Literatur / Sachbuch