Annemarie Selinko

Heute heiratet mein Mann

Roman
Cover: Heute heiratet mein Mann
Milena Verlag, Wien 2018
ISBN 9783903184152
Gebunden, 224 Seiten, 23,00 EUR

Klappentext

Mit einem Nachwort von Evelyne Polt-Heinzl. Dieser Roman über eine junge Modezeichnerin namens Thesi Petersen beginnt beim Zahnarzt. Dieser erzählt Thesi, dass die Verlobung eines seiner Patienten bevorsteht, des berühmten Architekten Poulsen. Thesi zeigt sich verstimmt, ist sie doch die geschiedene Frau Poulsens. Thesi, eigentlich Maria-Theresia, stammt aus Wien und ist eine Offizierstochter, Sven Poulsen hat sie in Kitzbühel kennengelernt und ihn dort geheiratet. Selinko erzählt sehr anschaulich, wie der Kriegsausbruch im Dänemark 1939 zwischen Modeschauen und Lippenstift erlebt wird. Thesi lernt in einem Café zwei interessante Männer kennen, einen englischen Adeligen, der gerade vom Spanischen Bürgerkrieg zurückgekommen ist, und John, einen Kriegsberichterstatter, der sie unbedingt heiraten will. Als Thesi wegen Scharlach ins Krankenhaus muss, überschlagen sich die Ereignisse und es kommt alles anders als geplant.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.04.2018

Rezensentin Judith von Sternburg freut sich über die neue, einordnende Edition von Annemarie Selinkos Roman "Heute heiratet mein Mann". Da Selinko ihre Hauptfigur vor dem Zweiten Weltkrieg nach Dänemark flüchten lässt, siedelt Sternburg den Roman zwischen "Unterhaltungs- und Exilroman" an. Mit frechen Dialogen und einer gewitzten Protagonistin, die die Unverfrorenheit besitzt, sich in den 30er Jahren scheiden zu lassen, hat das Buch die Rezensentin tatsächlich sehr gut unterhalten. Darüber hinaus lege Selinko mit Figuren, die zugleich Gentlemen und Kriegstraumatisierte seien, sowie mit dem Thema der Flucht auch ein scharfsinniges Zeitzeugnis ab, so Sternburg. Bedeutend erscheint der Rezensentin das vor allem vor dem Hintergrund, dass Selinko selbst bekanntgab, sie habe mit den ernsten Seiten ihres Romans Stellung beziehen wollen. Insgesamt scheint Sternburg ihre Lektüre sowohl als amüsant als auch als wertvoll empfunden zu haben.