22.06.2005. Orhan Pamuk erhält den Friedenspreis des deutschen Buchhandels.
Der türkische Autor
Orhan Pamuk erhält den vielleicht renommiertesten deutschen Literaturpreis, den
Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Der jährlich parallel zur
Frankfurter Buchmesse verliehene Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird vom Branchenverband des deutschen Buchhandels, dem
"Börsenverein" verliehen.
In der Begründung des Stiftungsrats heißt es: "Mit Orhan Pamuk wird ein Schriftsteller geehrt, der wie kein anderer Dichter unserer Zeit den historischen Spuren des Westens im Osten und des Ostens im Westen nachgeht, einem Begriff von Kultur verpflichtet, der ganz auf Wissen und Respekt vor dem anderen gründet. Orhan Pamuk hat ein Werk geschaffen, in dem Europa und die muslimische Türkei zusammenfinden. In seinen Romanen 'Die weiße Festung', '
Rot ist mein Name' oder
'Schnee' verbindet er orientalische Erzähltraditionen mit den Stilelementen der westlichen Moderne und entwickelt Bilder und Begriffe, die unsere Gesellschaft in einem nicht eng verstandenen Europa gebrauchen wird."
Pamuk, der in Deutschland heute sicherlich als der bekannteste und erfolgreichste türkische Autor gilt, ist in der Türkei vor einigen Wochen scharf angegriffen und bedroht worden, weil er es wagte, den
Völkermord an den Armeniern beim Namen zu nennen. Die
Zeit brachte hierzu vor kurzem ein
Interview mit dem Autor, das
auf Englisch in
signandsight.com, dem englischsprachigen Dienst des
Perlentauchers, veröffentlicht wurde.