Wolfgang Schneider
Lebensfreundlichkeit und Pessimismus. Thomas Manns Figurendarstellung
Vittorio Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 1999
Spätestens seit Beginn der zwanziger Jahre laufen die meisten Texte Thomas Manns auf Begriffskompositionen der Lebens- und Menschenfreundlichkeit zu. Die neuere Forschung hat diesen Aspekt ausgeklammert. Thomas Manns Werk wurde als Metaphysik in den Spuren Schopenhauers gelesen; mit der überstrapazierten Narzißmuspsychologie erschien der alte Vorwurf der "Kälte" in zeitgemäßem Gewand. Die Korrektur dieser Rezeption war überfällig.