Kurt Tucholsky: Gesamtausgabe. Texte und Briefe. Band 5: Texte 1921-1922

Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1999
Tucholsky gehörte zu den Autoren von Trude Hesterbergs "Wilder Bühne" und lieferte die Texte für zwei große Revuen. Gleichzeitig entstanden sein wohl bekanntestes Antikriegsgedicht "drei Minuten Gehör" ("Nie wieder Krieg!"), das am 30.7.1922 bei Kundgebungen in Berlin und im ganzen Reich vorgetragen wurde, und doch hieß es zugleich: "Ach Muse, pack die rote Fahne ein!" In der "Weltbühne", seltener als zuvor, in der pazifistisch orientierten "Welt am Montag" und in der "Berliner Volkszeitung" mahnte er in großen Artikeln wie "Die Erdolchten" oder "Die zufällige Republik" zum Frieden, warnte vor dem wiedererwachten Militarismus, vor verdeckter Zensur und parteiischer Justiz, vor Fememord und Putschbereitschaft. Durch den Rathenau-Mord und das Attentat auf Maximilian Harden sah Tucholsky sich bestätigt; die Wirklichkeit sollte seine düstere Zukunftsvision jedoch weit übertreffen ("Deutsche Richtergeneration 1940"). Schon zur Jahreswende 1921/22, im "Neujahrsgruß an die Geistigen Deutschlands", klingt Resignation an. Nur ein halbes Jahr später wird sie in "Requiem" kulminieren - bald darauf geht Kurt Tucholsky nach Paris.

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