Wolfgang Voigt (Hg.)
Hans und Oskar Gerson. Hanseatische Moderne. Bauten in Hamburg und im kalifornischen Exil 1907-1957
Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2000
Mit 174 Abbildungen. Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Bebauung der Hamburger Hafen City gewinnt das Werk von Hans und Oskar Gerson besondere Aktualität, waren die Brüder in den 20er Jahren mit ihren Monumentalbauten und stadtplanerischen Ideen doch maßgeblich an der Gestaltung der Hamburger City beteiligt. Anders als Firtz Höger mit dem Bau des Chilehauses verzichteten die Brüder Gerson bei ihrem bedeutendsten Gebäude, dem Ballinhaus (1922-24) - heute Meßberghof - bewusst darauf, die heterogene Umgebung dem eigenen gestalterischeren Vorhaben unterzuordnen. Einen Namen hatten die Brüder Gerson sich bereits ab 1907 mit großbürgerlichen Villen gemacht. Nach 1918 rückte in ihrem Schaffen die großstädtische kollektive Wohnform, das Großwohnhaus, in den Mittelpunkt. Im kalifornischen Exil gelang es vor allem Oskar Gerson eine eigenständige architektonische Handschrift zu finden, die die Maximen der Hamburger Zeit - Ortsbezug, Materialgerechtigkeit und Funktionalität - ins neue Wirkungsfeld übertrug.