Alexander Bahar / Wilfried Kugel
Der Reichstagsbrand. Wie Geschichte gemacht wird
edition q im Quintessenz Verlag, Berlin 2000
Am 27. Februar 1933 brannte das Reichstagsgebäude in Berlin und seither ist die Kontroverse um die Urheberschaft des Brandes nie mehr abgebrochen. Dabei stehen sich seit den sechziger Jahren zwei Meinungen gegenüber; die maßgeblich von Hans Mommsen gestützte und später von Neorevisionisten wie Rainer Zitelmann wieder aufgegriffene "Alleintäterthese" (Marinus van der Lubbe) versus der von Walther Hofer u. a. verfochtenen These, die Nazis hätten den Brand gelegt und aus politischem Kalkül den Kommunisten in die Schuhe geschoben. Dieser Diskurs vollzog sich indes bis 1990 ohne Kenntnis der 50.000 Seiten Original-Akten, die in Moskau (und ab 1982 in Ost-Berlin) unter Verschluss lagerten. Die Autoren werteten diese Akten erstmals umfassend aus - mit zum Teil überraschenden Resultaten. Fazit der Autoren: Alle dokumentierten Fakten weisen auf die Nazis als Urheber des Brandes.