Jürgen Theobaldy
In der Ferne zitternde Häuser. Prosa
Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg 2000
Diese Prosatexte sind biografisch fundiert. Das Selbsterlebte bleibt Antrieb, nach der ihm gemäßen erzählerischen Konzeption zu suchen. Entstanden sind kurzweilige Prosastücke von frühen Wärmeschüben über die Vergewisserung erster Leseabenteuer bis zum Bedenken dessen, was mit dem Verlust der Eltern gewonnen sein könnte. Theobaldys lakonischer Drive hält sich offen für hymnische Aufschwünge, ironische Abstürze oder auch Bekenntnishaftes und verweigert sich ungebrochener Selbstdarstellung. Franz Schubert kommt im Rhythmus seines Oktetts zur Sprache, das Summen der Zentralheizung und das Surren des Dynamos am Vorderrad klingen durch die Nacht.